Hallo Christian
Hier meine Tips mit etwas Verspätung - ich nehme an, du bist noch nicht unterwegs?
Bzgl. Nossob-Mabuasehube Through Road:
Grundsätzlich stimmt es schon, daß die im Westen gelegenen Dünen nicht wirklich schwierig zu befahren sind, ist von Sahara-Verhältnissen weit entfernt. Das kann aber durchaus auch anders aussehen je nach aktuellen Wetterverhältnissen, Fahrzeug und Fahrtrichtung. Wir waren zuletzt im November (wegen 46°C im Schatten nicht gerade die übliche Reisezeit) von Ost nach West (Mabua nach Nossob) unterwegs. Da die vorherrschend Windrichtung aus Westen ist, sind die Dünen auf ihrer Ostseite steiler und verweht, auf ihrer Westseite flacher und gepreßt, also von Westen her einfacher zu befahren als von Osten. Nach einem 24-stündigen Sand-/Staub-Sturm waren die lockeren Verwehungen auf der Ostseite so enorm, daß der gemietete Toyota Hilux Raider 2.7, älteres Benziner-Modell in technisch sehr vernachlässigtem Zustand, auch unbeladen einfach zu schwach auf der Brust war (ca.120 PS bei neuem oder intaktem Motor?, entsprechend weniger in schlechtem Zustand), um zwei der Dünen ganz hinauf zu kommen; auch keine Chance mit minimalem Reifendruck und Gummileitern+Gestrüpp. Man kann die Dünen ca. 200 meter südlich umfahren, wo der Dünenkamm nicht so hoch ist, muß die Umleitungsstrecke aber vorher zu Fuß abgehen und die Löcher der Erdhörnchen-Bauten markieren, um nicht da rein zu fahren und den Wagen dort zu versenken. Im übrigen empfiehlt sich im Zweifelsfall der frühe Morgen zum Überfahren der Dünen, da der Sand durch die nächtliche Luftfeuchtigkeit etwas fester und griffiger ist als nachmittags.
Wegen des evt. Gegenverkehrs: Einer stellt sich oben an den Kamm und sichert, der andere fährt hoch.
Daß die Through Road sicherer ist als der nur im Konvoi erlaubte Wilderness Trail, würde ich nicht sagen. Mehr Verkehr auf der Through Road trifft vielleicht für die Hauptsaison zu. Wir waren im November 4 Tage auf dem Stück unterwegs (auch weil es uns so gut gefiel) und trafen zwischen Mabuasehube Pan und Nossob kein einziges anderes Auto. Im übrigen vermißt dich niemand in den Camps auf botswanischer Seite (z.B. Rooiputs oder Mabuasehube und benachbarte Pans), wenn Du nicht nach der eigentlich geplanten Zeit dort ankommst; in den Camps dort ist ja niemand, der Dich vermissen könnte. Das sieht in südafrikanischen Camps anders aus, da ja dort Personal in den Camps vor Ort ist. Da wir uns erst kurz vor Einfahrt in den Mabuasehube, nämlich in Kang, für die botswanischen Camps registriert hatten, wußte das auf der anderen Seite wahrscheinlich auch niemand. Im Gegensatz dazu bekommt man auf dem parallel verlaufenden Wilderness Trail angeblich einen zu ortenden Stab mit und die Ranger am Zielort haben einen genauen Plan, wann man ankommen soll um den Stab abzugeben. Mein Tipp: falls Du außerhalb der Hochsaison fährst, nimm ein Sat-Phone mit.
Bezüglich Motopi: Motopi 1 (die westlichere Campsite) liegt meines Erachtens absolut nicht häßlich im Gestrüpp, Motopi 2 schon eher. Rund um Motopi verbrachten wir zwei ganze Tage; da es ein relativ einsamer Ort ist, hat man gute Chancen, auch scheue Tiere zu sehen, die auch ohne oder mit nur wenig Wasser gut zurechtkommen. Wir sahen ausgiebig Braune Hyänen, Honigdachse, Bat-eared Foxes, Stachelschweine und diverse Schlangen und Reptilien. Löwen und Leoparden gibt's dort auch, Tüpfelhyänen sowieso, haben wir da aber nur gehört und nicht gesehen. Im übrigen war an den Pfannen in der Mabua-Sektion in dieser Jahreszeit (November, Landschaft pfurztrocken, alle warten auf Regen) tiermäßig auch nicht gerade viel los...