THEMA: Unterstützung für die Planung Moremi/Chobe 2022
01 Nov 2020 10:02 #597710
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DankeJack schrieb:
Flussdurchfahrten stelle ich mir super spannend vor und "freue" mich auch schon darauf, allerdings fehlt mir auch da bisher die praktische Erfahrung und ich bin mir nicht sicher, ob wir gleich mit einem Meter anfangen sollten? Doofe Frage dazu, ist 1m viel oder im Moremi/ Chobe zu der Zeit völlig normal? :unsure:
Jack
Die Antwort ist definitv "NEIN". Ob dort Wasser steht und wieviel, kann man nicht vorher sagen. Ich habe es trocken erlebt oder eben unpassierbar. Egal wie tief die Furt ist, du musst vorher schleifenartig durchgehen, egal was du glaubst, was dich im Wasser erwartet. In der Spur können unerwartet Steine liegen oder tiefe Schlaglöcher. Wie ist der Untergrund, Sand, Kies, Schlamm. Ist die Spur fest oder sinkst du ein. Ab 80 cm Wassertiefe steht das Wasser bis zur Oberkante des Radkastens. Hat der Wagen keinen Snorkel, holt er sich die Luft aus dem Kotflügel und ggf. eben Wasser, wenn das Wasser zu tief war, was der Motor kaum überleben wird. Der Motor muss sein Abgas unter Wasser herausdrücken. Stirb der Motor ab, kann auch durch den Auspuff Wasser angesaugt werden, evtl. bis in den Motor.



Der häufigste Fehler bei Wasserdurchfahrten ist, dass man immer schneller wird, um es hinter sich zu bringen und den Motor auf Drehzahl zu halten. Dabei baut sich vor dem Wagen eine große Welle auf, dass Wasser knall auf die Haube und vor die Scheibe und letztlich erhöht sich auch die relative Wassertiefe.
Sollte man im Wasser zum Stehen kommen, läßt sich ein Eindringen von Wasser in den Fahrzeugraum nicht mehr verhindern, ebenso dringt Wasser durch Entlüftungsbohrungen in die Motorwanne und Getriebegehäuse. Selbst wenn du jemanden findest, der dich wieder herauszieht, es entsteht ein immenser (Total)Schaden, der auch durch eine Vollkasko-Versicherung nicht gedeckt ist, da hier grob fahrlässiges Handeln vorliegt.
Könnte dann so enden wie bei diesem Schlappohr. Den Dreck und Gestank bekommst Du nicht wieder weg.



Es bleibt nur eines. Hinfahren und durchgehen. Wird der Schlüpfer nass oder beim Mietwagen eine Wassertiefe größer als die Höhe des Türschwellers, , heißt es umdrehen und einen anderen Weg nehmen. Damit ist aber ein eng getakteter Reiseplan mit Vorbuchungen vermutlich im Eimer.
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Letzte Änderung: 01 Nov 2020 12:59 von adkstr.
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01 Nov 2020 10:34 #597718
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  • adkstr am 01 Nov 2020 10:02
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DankeJack schrieb:
Dadurch dass sich unsere Offroad-Erfahrung in Grenzen hält, würde ich deine Idee mit einer Nacht im Chobe gerne mit einbauen. Hast du eine Campsite, die du empfehlen kannst? Würdest du die Nacht zusätzlich anbauen oder an einem der vorherigen Camps eine streichen?

Hi Jack,
deine geplanten Etappen erscheinen mir alle ein bisschen groß. Ich würde zusätzliche Tage einbauen. Persönlich würde ich von Savuti zum Linyanti Rest Camp fahren und von dort über die West-Ost-Cutline zurück an die Hauptroute, aber Sand, Sand, Sand. Wenn vor dir schwere Trucks die Piste ausgefahren haben, kann es ganz schön mühsam werden.
Alternativen wären
Mwandi View Campsite
Chobe River Campsite
Ihaha Rest Camp
Das Letztere ist für mich lediglich ein Übernachtungsplatz. Ich finde diesen nicht so schick und es wird auch häufiger von Übergriffen berichtet, aber die Gegend gefällt mir.

Ergänzung:
Aller Planung hin- und her. Folgende Frage muss du im Vorfeld klären:

Wo kann ich das nächste Mal tanken?

In Maun vollgetankt los, dann in den Moremi, dann Savuti und weiter, und weiter und weiter. Dazu noch jede Menge Game-Drives, Umwege, Tiefsand mit ungeübten Fahrer, unbekanntes Fahrzeug, usw.
Wieviel Treibstoff verbraucht dein Wagen im Sand? 12 Liter, 14 Liter, 20 Liter oder mehr auf 100 km? Diesel oder Benzin? Man weiß es erst nach der Reise genau. Vorher kann oder will dir das niemand sagen.
Mein letzter Mietwagen, Landrover 1.10, 4L Hubraum, 6 Zylinder, forderte im Tiefsand 35 Liter Benzin. Lag sicher auch an meiner Fahrweise, immer mit Gewalt durch. Da war ich mit meinen 210 Liter Benzin in Tank und Reservekanistern oft ein bisschen knapp.
Nur weil in T4A eine Tankstelle eingezeichnet ist, gibt es dort für dich nicht zwingend auch Sprit. Spritknappheit, Stromausfall an den Pumpen, falsche Hautfarbe und keinen Zugang zum Schwarzmarkt, usw. Auch die Lodgen verkaufen dir auch keinen Sprit. Die wollen keine Selbstfahrer in ihrer Nähe und müssen sich selbst ihren Treibstoff mühsam für ihre eigenen Fahrzeuge herankarren.
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Letzte Änderung: 01 Nov 2020 11:38 von adkstr.
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01 Nov 2020 18:06 #597757
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adkstr schrieb:
Mein letzter Mietwagen, Landrover 1.10, 4L Hubraum, 6 Zylinder, forderte im Tiefsand 35 Liter Benzin. Lag sicher auch an meiner Fahrweise, immer mit Gewalt durch. ...
Hallo adkstr, falls dein "LR" ein Range Rover war und sich das 1997 ereignet hat, haben wir uns in Savuti kurz kennengelernt :) . Da hat mich nämlich dessen Fahrer um Benzin angeschnorrt (den ich selber nicht entbehren konnte), weil er das sandridge trotz Kraftpakets durchgehend in L2 gefahren ist :pinch: . Da läuft was rein, so 35 bis 40 könnte da schon hinkommen.
@DankeJack
Mit 14 l/100 km DIESEL solltest du IM SCHNITT der Tour gut zurechtkommen.
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01 Nov 2020 19:58 #597768
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loser schrieb:
adkstr schrieb:
Mein letzter Mietwagen, Landrover 1.10, 4L Hubraum, 6 Zylinder, forderte im Tiefsand 35 Liter Benzin. Lag sicher auch an meiner Fahrweise, immer mit Gewalt durch. ...
Hallo adkstr, falls dein "LR" ein Range Rover war und sich das 1997 ereignet hat, haben wir uns in Savuti kurz kennengelernt :) . Da hat mich nämlich dessen Fahrer um Benzin angeschnorrt (den ich selber nicht entbehren konnte), weil er das sandridge trotz Kraftpakets durchgehend in L2 gefahren ist :pinch: . Da läuft was rein, so 35 bis 40 könnte da schon hinkommen.
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Hi loser, beruhigt mich, dass es noch mehr Deppen gibt wie mich gibt. L2 mit Diff-Lock würde schon passen, aber es war ein Landrover Defender 1.10 und in Savuti waren außer uns nur ein paar riesige Elefanten. Es war noch das alte Camp, bevor der Campsite nach ausserhalb verlegt wurde. Kein Tropfen Wasser, alle sanitären Anlagen nach Benutzung mit Sand zu geschaufelt. Hier wollten wir auf keinen Fall bleiben. Wir sind dann weiter zum Linyanti Camp mit russischer Generalstabskarte und Kompaß. Leider sind wir es aber wegen der irrsinnigen Elefantenherden nicht durchgekommen, sondern haben es uns verfahren. An diesem Tag haben bestimmt über 1000 Elefanten unsere Wege gekreuzt. In einem Bericht habe ich später gelesen, das in dem Jahr wegen der Trockenheit ca. 80000 Elis an den Chobe gezogen sind. Weil es dann dunkel wurde, mussten in einem Wald übernachten und bekamen nachts Besuch von Elefanten, die mit ihren Rüsseln unser Dachzelt abgetastet haben. Wider erwarten ging dann die Sonne nach endlosen Stunden Händchenhalten und Riesen-Angst wieder auf, die Elefanten standen noch zwischen den Bäumen und wir sind dennoch unbeschadet davon gekommen. Zurück sind wir auf der Cutline zum North-Gate gefahren. Unterwegs wurden wir vom Militärtruppen mit angelegten MP's gestoppt, Sprit haben sie uns aber ebenso wenig gegeben wie später die Lodgen am Khwai River. Dafür haben sie mir aber gröhlend geraten, den Diff-Lock auszuschalten und auch nicht im Low-Gear zu fahren. "To powerful". Darüber rollen statt durchgraben. Irgendwie kamen wir dann bis zum Audi-Camp in Maun. Damals gab es in Maun drei Tankstellen, eine konnte sogar Luftdruck messen. Wir hatten noch zwei Liter Benzin im Tank. Das war knapp. In den nächsten Jahren haben wir diese Tour mehrfach wiederholt, denn nirgends kann man mehr und besser Tiere beobachten als hier in Botswana.
Wir beide haben uns leider nicht getroffen, zumindest nicht in Savuti.
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01 Nov 2020 20:31 #597770
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Liebe Gina, lieber Peter, lieber loser,

vielen Dank für eure Beiträge. Sie sind uns eine große Hilfe!! Insbesondere auch für die viele Zeit, die du Peter dir nimmst für die ausführlichen Infos. :) :)

@Gina: Das klingt super! Wenn eine lokale Agency ein paar Euro an uns verdient, ist das für uns auch in Ordnung. Wenn wir dafür deutlich weniger Stress haben erst recht.

In Ordnung, dann werden wir bei der Detailplanung Flussdurchfahrten vermeiden. Ist uns auch beim ersten Besuch dort lieber :)
Die Bilder von Peter sind abschreckend genug, auch wenn das Bier scheinbar unverpanscht ans andere Ufer kam ;)

Dass die Strecke von Rundu kein Zuckerschlecken bzw. Erholung wird, damit haben wir schon geplant. Wenn es sich einbauen lässt, werden wir die Strecke in einem Rutsch vermeiden. Wenn das jedoch nicht möglich sein wird, schaut die Strecke trotzdem machbar aus, nur eben stressig. Vielleicht zur Einordnung mal einen Satz zu uns: Ich bin 26 und meine Freundin 24 Jahre. Wir denken durch Teilen der Fahrt, sollte die Strecke „notfalls“ machbar sein. Der Plan ist dann aber logischerweise, um 6 in Rundu aufzubrechen. Wenn etwas nicht funktioniert, dann müssten wir eh kurzfristig neuplanen…

@Peter: Wir hatten auch Linyanti überlegt, aber die Straße von Savuti nach Linyanti ist bei T4A als permit eingetragen. Dementsprechend haben wir davon Abstand genommen. Weißt du, ob die „Straße“ trotzdem befahrbar ist?
Die Mwandi View Campsite (und auch die Chobe River Campsite) sieht toll aus. Vielleicht schaffen wir es, noch einen Tag mehr zu machen.

Was den Treibstoff angeht, der Bushcamper von Bushlore hat laut Angabe einen 180l Diesel-Tank. Auf Anfrage gibt es extra Kanister. Ich denke das sollte passen. Wenn wir bereits in Namiba merken, dass der Landcruiser sehr durstig im Gelände ist, dann müssen wir eben noch einen extra Kanister in Maun besorgen und den dann irgendwie transportieren. Da wird uns aber sicherlich etwas einfallen, sollte es notwendig sein :)

Auf solche Begegnungen mit dem Militär können wir gerne verzichten :blink:
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02 Nov 2020 00:08 #597776
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Für die Strecke von Maun nach Savuti benötigt man schon ab dem Mababe Gate ein Permit (Parkeintritt Chobe NP). Auch Linyanti gehört zum Chobe NP und demzufolge muss auch hier Eintritt bezahlt werden, Strassenbenutzung (Permit) im Park incl. Es gibt aber in der westlichen Gegend auch Konzessionsgebiete (privat), die nicht befahren werden dürfen. Die Eintrittsgebühr wird immer pro Tag erhoben und gilt bis 11 Uhr des Folgetags. Wegen der großen Entfernungen und den Strassenverhältnisse dürfte es wohl schwierig sein, den Park vor 11 Uhr wieder zu verlassen. In der Praxis bezahlt man dann pro Übernachtung für zwei Tage Eintritt. Bis 2022 kann sich aber wieder Vieles ändern.

180 Liter Diesel sollten wohl reichen. Selbst bei einem Verbrauch von 20L/100 km beträgt die Reichweite noch 900 km im Sand. Da sehe ich jetzt eher keine Probleme. Kanister rufen schnell Begehrlichkeiten hervor, nicht nur für andere Fahrzeuge, sondern auch z.B. für Wasserpumpen etc. Ausserdem ist das Auffüllen per Kanister immer eine mehr oder weniger große Sauerei.

Falls unklar ist, was ich mit Cutline meine, hier eine Erklärung. In Botswana sind an den Parkgrenzen Schneisen gerodet worden, auf denen meisten ein bis zwei sandige Fahrspuren existieren. So könnte der Park auch aus der Luft gut beobachtet werden und über diese Schneisen patrolliert eben häufig Militär. Ich denke, sie sollen den Park vor Übergriffen durch Wilderer oder sonstigen Mißbrauch schützen. Mir kamen die Truppen in den ganzen Jahren immer sehr jung vor und sie hatten bestimmt vor uns genau soviel Angst wie wir vor Ihnen. Vermutlich sind das Rekruten, die ihren Wehrdienst im Busch ableisten müssen. Negative Erlebnisse haben wir niemals mit ihnen gehabt. Also das ist kein belastbarer Grund für Unbehagen.

LG
Peter
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