Hallo,
der Wechselkurs zu Namibia-Dollar und Rand ist nun mal wieder über die Marke von 1:13 gehüpft (EZB-Referenzkurs 1:13,22). Vor 3 Jahren lagen wir mal unter 1:9 und insofern macht das den Urlaub im südlichen Afrika schon spürbar billiger - insbesondere wenn man nicht zu langfristig festgelegten Katalogpreisen in EUR bucht, sondern vor Ort in lokaler Währung zahlt.
Die Kursentwicklungen an den Börsen sind ja häufig kaum rational nachvollziehbar, aber aktuell liegen die Gründe für den Wertverfall des Rands, der den 1:1 angebundenen Namibia-Dollar mitzieht, ausnahmsweise mal auf der Hand. Die jüngsten Wirtschaftszahlen sind schlecht ausgefallen. Nur 0,9% Wachstum beim BIP. Produktion im verarbeitenden Gewerbe um 8% gefallen. Die Politik bekommt wenig auf die Reihe. Die Gewerkschaften stellen hohe Lohnforderungen und es gibt andauernd irgendwo Streiks. Ausländer mögen nicht mehr in Südafrika investieren und Finanzanleger ziehen nun ihr Geld ab, was den Kurs entsprechend drückt.
Südafrika muss nun ein bisschen aufpassen, nicht in eine sich selbst verstärkende Abwärtsspirale zu kommen. Durch den Wertverfall des Rands werden einige Dinge teurer - insbesondere Benzin, Diesel und Gas. Wenn die Gewerkschaften auf diese Verteuerung gleich wieder mit noch höheren Forderungen reagieren, gibt es zusätzlichen Abwärtsdruck auf die Währung. weiterer Verfall und infolgedessen weitere Preiserhöhungen, ... Der exportierenden Industrie in Südafrika hilft der Wertverfall des Rands allerdings dabei, wieder ein bisschen wettbewerbsfähiger zu werden.
Namibia muss ein bisschen aufpassen, sich nicht anzustecken, zumal es in Namibia zuletzt viel Negatives aus dem wichtigen Minensektor gab. Areva hat sein Großprojekt schon auf Eis gelegt. Zum "Dino" Rössing gibt es auch das Gerücht, dass die Mine still gelegt wird. Laut AZ gibt es in den nächsten Tagen eine Pressekonferenz dazu. Wäre das Gerücht komplett falsch, so hätte Rössing garantiert schon vehement dementiert.
Beste Grüße
Guido