Tag 13: Wolkenverhangene Sonnenfinsterniss oder Fahrt zurück?
Oben: Unsere heutige Etappe
Um 02:00 Uhr bin ich wach, dann um 06:00 Uhr wieder…
...und es ist kalt!
Schweinisch kalt!
Gemäss Handy 12°C…
Also bleib ich unter dem warmen Schlafsack und surfe im Internet bis es gemäss PC 07:00 Uhr ist.
Um 08:00 Uhr wollen wir uns treffen, also kann ich in aller Ruhe duschen gehen…
Davor schau ich noch kurz auf's Handy und was seh ich da?
Es zeigt 08:00Uhr an!!!
Heilige Scheisse, die PC-Uhr hat nicht umgestellt und ich bin zu spät dran!!!
Also Linsen rein und raus, wo Sven und Sikoyo schon auf mich warten!
Ich erklärs kurz und die Zwei gehen schon voran zum Restaurant während ich Zähne putzen geh usw...
Mann ist das kalt da draussen!!!
Und...
...der Himmel ist bedeckt!!!
Als Info für die welche sich mit Sonnenfinsternissen nicht so gut auskennen: Das sind keine guten Voraussetzungen um die
Sonnenfinsterniss zu beobachten!
Nix gut, nada!!!
Kurz darauf passiere ich wieder die natürlich verschlossene Türe und treffe die Anderen Beiden im Restaurant, wo wir über Sinn und Unsinn unseres weiteren Verbleibes in dieser Stadt diskutieren.
Denn wir sehen lieber Tiere in der Wildniss als Wolken vor der Sonnenfinsterniss!
Das Frühstück ist nicht sonderlich opulent, es besteht aus einem Spanish Omelett und einem Tee...
Nachdem die Sonne einige vereinzelte Strahlen durch unser Restaurantfenster geschickt hat ist es zwar nicht wärmer geworden aber unser Entscheid hier zu bleiben und direkt nach der Sonnenfinsterniss zurückzufahren steht!
Auch wenn es zeitlich sehr knapp werden wird, da der Ruaha auch irgendwann mal schliesst!
Und so platzieren wir uns unweit des Restaurants auf dem grossen Platz vor der Bar, so knapp unter dem Vordach damit wir keinen Sonnenbrand bekommen.
Denn dank des kalten Windes würde man den nicht bemerken bis es zu spät ist.
Sven und ich stellen unsere Stative auf, wobei meines wegen eines Defektes den es sich auf dem Nyiragongo zugezogen hat nur noch zu 2/3tel ausziehen lässt...
Und ich verteil die extra gekauften Sonnenfinsternissbrillen!
Nicht dass noch jemand ohne die in die Sonne schaut...
Eine für mich, eine für Sven, eine für Sikoyo und eine für die herumstehenden Einheimischen, die sie untereinander immer wieder tauschen und nachdem wir ihnen erklärt haben was da bald geschieht und weshalb man nicht ohne in die Sonne schauen sollte auch sehr interessiert benutzen!
Oben: Drei Helden für eine Sonnenfinsterniss!!!
Odrr so...
Nachdem ich meine Blende vors 100-400mm-Objektiv geschraubt habe schau ich mir Svens Eigenkonstrukt mit spezieller Folie an...
...und die Tupperware-Dose, in der er sein Konstrukt vor Beschädigungen geschützt hat!
Selbst ist der Mann! :-D
Irgendwann schau ich durch meine Brille und seh endlich etwas von der Sonne ohne Wolken davor!
Dafür ist nun aber etwas Mond davor!
Judihui, die ringförmige Sonnenfinsterniss hat begonnen!
Sofort werden Sven und Sikoyo und der Rest darüber informiert und schon gehts los mit den Versuchen die Sonne zu fokusieren!
Was dank der vielen Wolken gar nicht mal so einfach ist!
So 100%ig hab ichs wohl nicht hingekriegt, aber seht selbst:
Oben: 10:14 Uhr...Achtung: Mond von links oben!
Oben: Sikoyo und eine der begeisterten Zuschauerinnen :-D
Oben: Immer wieder haben sich Wolkenschleier oder sogar ganze Wolken davorgeschoben...war nicht wirklich einfach zu fokusieren!
Oben: Es ist 11:50 Uhr, die Sonnenfinsterniss ist bald komplett!
Oben: Die Vorhersage der Nasa für Makambako (+3h)
Oben: 11:54 Uhr: Und da ist er: Der Höhepunkt der ringförmigen Sonnenfinsterniss!
Nicht nur gemäss der eingestellten Zeit meiner Kamera sondern auch gemäss Voraussagen der Nasa für Makambako...
Es ist enttäuschend!
Es wird nicht dunkel, nicht mal ansatzweise!
Von der Sonnenfinsterniss bekommt man nur etwas mit wenn man weiss dass es eine Sonnenfinsterniss hat und wenn man mit geeigneter Brille oder Filter in die Sonne schaut, sonst markt man nichts davon!
Und dafür haben wir den Ruaha verlassen?
Gleich nach dem kurzen Höhepunkt von etwa einer Minute Länge tritt der Mond schon wieder aus der Sonne raus und wir packen unser Equipement zusammen!
Denn wir haben kaum genügend Zeit um noch während der Parköffnungszeiten im Ruaha anzukommen, es liegen rund 6 Stunden Fahrt vor uns!
Also ein 'Bye-Bye' in die Runde, ab ins Auto und um 12:10 Uhr heissts 'Hopp-dä-Bäsä' los in Richtung Ruaha!!!
Sikoyo fährt etwas rassiger als gestern und wir kommen gut voran, trotzdem dauerts natürlich ewig!
Auch wegen der Baustelle, aber vor allem wegen der neuen Geschwindigkeitsbeschränkungen!
Oben: Ganz neu in Tansania: Geschwindigkeitsbeschränkungen, die auch durchgesetzt werden!
Oben: Und Fussgängerstreifen... ...zumindest deren Beschilderung!
Oben: Sogar an die Aufhebung der Beschränkung wurde gedacht! Bravo!
Nachdem wir zugunsten der kürzeren Fahrzeit mit Sikoyo abgesprochen haben dass wir aufs Essen verzichten kauft er für sich schnell was Essbares ein und wir düsen weiter!
Um 15:40 Uhr sind wir in Iringa, wo wir dringend tanken müssen, da beide Tanks nun leer sind!
Während Sikoyo den hinteren Tank füllt macht Sven die Bekanntschaft der Fahrkünste einer afrikanischen Dame, die ihn beinahe zerquetscht beziehungsweise überfährt...an der Tankstelle in einer etwa 3,5 Meter breiten Stelle wo Sven ganz am Rand steht!
Grauslich, deren Fahr-'Künste'...
Erstaunlicherweise hab ich vorne an ihrem Auto keine Überreste anderer Fussgänger sehen können...
Also schnell weg hier, bevor sie wieder losfährt!
Noch kurz am Strassenrand Wasser einkaufen und weiter in Richtung Ruaha, damit wir nicht ausserhalb eine Lodge suchen müssen!
Oben: Kurz vor halb sechs sind wir schon wieder auf dem nicht geteerten Abschnitt der Strasse von Iringa zum Ruaha NP!
Es könnte klappen!
Oben: Um 17:56 Uhr erreichen wir das Gate! Also noch schnell die Formalitäten erledigen inklusive Liste ausfüllen durch
Sven und mich und dann gehts mit geöffnetem Dach in den Ruaha hinein!
Oben: Mit unserer Ankunft verabschiedet sich sich auch die wieder vom Mond befreite Sonne von diesem Tag, tschüss!
Kurz nach Sonnenuntergang sehe ich links den Baobab wieder, an dem bei meinem ersten Besuch im Herbst 2011 die Löwin mit
dem offenen Bruch der Vorderpfote lag...
...wohin ich in diesem Park auch schaue kommen schöne Erinnerungen!
Nach einigen Impalas, Giraffen und Kudus sehen wir auch wieder unsere Gästezimmer...denn Sikoyo hat per Telefon schon abgeklärt ob denn nun doch zwei Bandas frei wären und ein 'Nix da' kassiert.
Deshalb hat er uns vorgeschlagen dass wir auch die nächsten zwei Nächte in den Gästezimmern verbringen, womit wir nun
einverstanden sind.
Dort angekommen schmeissen wir wieder mal unser Gepäck ins Zimmer und fahren dann runter zu Prosper, der uns schon mit einem feinen Abendessen und einer riesigen Girl-Group aus Skandinavien (vermuten Sven und ich mal) erwartet!
Die haben also unsere Bandas bekommen, soso...
Nach einem kurzen nächtlichen Spaziergang zum Ruaha River wo die Rangerin, die heute Nacht Wache hält, sitzt und mit ihrem Handy spielt während die afrikanische Wildniss um sie herum ganz afrikanisch wild tut setz ich mich an den Tisch und Prosper verwöhnt uns mit Suppe, Eintopf mit Bananen, Beaf, Süsskartoffeln, Rüben usw, und als Dessert noch schön angerichtete und aufgeschnittene Melonen und Orangen.
Sehr lecker!
Die Girls und der einzige Kerl der Gruppe sind recht laut und nicht gerade zurückhaltend, aber das kann man bei etwa 20-30 Menschen von vieleicht 18 Jahren auch nicht erwarten.
Deshalb verlass ich den Essenskäfig schon bald und geh zur Rangerin ans Lagerfeuer, die kühle Luft geniessen...
...Stille hats leider keine...
Bald heist's für Sikoyo, Sven und mich wieder das Auto besteigen und zurück zu unseren Unterkünften fahren.
Sozusagen ein kleiner Night-Game-Drive!
Wir sehen auf der kurzen Strecke immerhin eine Hyäne und bei unseren Zimmern eine Herde aus Zebras und Impalas.
Da wir alle recht müde sind gehts schon bald rein und ab in die Heia, gute Nacht!