Hallo Marina,
du hast völlig recht, Ruanda hat die Gelbfieberkontrollen deutlich intensiviert und die Einreisebedingungen bzgl. Gelbfieberimpfung kürzlich verschärft, sprich eine Impfbescheinigung ist aktuell für alle Einreisenden notwendig.
Ruanda gilt aber nicht mehr als Gelbfieber-Endemiegebiet, die letzten Ausbrüche dort und auch in Tansania liegen einige Jahrzehnte zurück, woraufhin die WHO diese beiden Länder zu „low-risk countries“ erklärt hatte, für die eine Impfung nicht mehr generell empfohlen wird. Diesen Status möchte Ruanda nicht verlieren und hat, insbesondere auf den schweren Gelbfieberausbruch in Angola hin, die Einreisebestimmungen derart verschärft. Eine Impfung ist somit zurzeit aufgrund der nationalen Bestimmungen indiziert, nicht aber aufgrund einer medizinischen Indikation.
Auch in Kenya sind die Kontrollen deutlich verstärkt worden, allerdings - sinnvollerweise - in erster Linie bei Einreisenden aus Endemiegebieten, hier in erster Linie aus Angola. Einigen Personen aus Angola kommend, wurde seit Anfang März die Einreise verweigert, da sie nicht geimpft waren.
Bei den in Nairobi diagnostizierten Gelbfieberfällen handelt es sich ja um Einreisende aus Angola; in Kenya selbst gibt es keinen Gelbfieberausbruch, die Gefahr, dass sich so einer aber gerade durch die eingereisten Fälle ereignen könnte, ist durchaus vorhanden.
Von dem Betroffenen „Kenianer“ der zuvor in Ruanda war, habe ich nichts gehört/gelesen, hast du da eine Quelle? Oder war das ein Zwischenstopp auf dem Weg nach Nairobi?
Es gibt zurzeit Gelbfieberfälle im Kongo, in Mauretanien und einige in China, allesamt aus Angola „importiert“, da die betroffenen allesamt nicht geimpft waren. In einem Fall hatte sich eine Chinesin die Infektion durch die Impfung selbst in Luanda zugezogen; in Kamerun ist ein gefälschter und somit unwirksamer Impfstoff in Umlauf; darum kann ich allen immer nur raten, sich zu Hause in dafür zugelassenen Praxen/Instituten impfen zu lassen und nicht bei Einreise.
Sonnige Grüße ins Weserbergland,
Daktari