An- und Abreise, Afrikanische Pünktlichkeit
Den Hinflug haben wir mit Ethiopian AL, den Rückflug mit Brussels AL gebucht. Alles hat geklappt, weder
Verspätungen noch sonstige Vorkommnisse.
Bei der Einreise wird genau geprüft, ob wir gegen Gelbfieber geimpft sind. Das Visum wird ohne Probleme erteilt. Am Flughafen versorgen wir uns mit allen Notwendigkeiten, die für Handy, Tablet und Laptop von Nöten sind. In der Ankunftshalle ziehen wir an verschiedenen Geldautomaten Geld, 680K UGX und 500K UGS, mehr geben die Automaten nicht her, aber für den Anfang reicht es.
Nur unser Gepäck ist in Entebbe klatschnass angekommen, da bei der Zwischenlandung in ADD, das Gepäck wahrscheinlich draußen im Regen geparkt wurde. Zum Glück habe ich vieles in Tüten gepackt. In unserem Motel in EBB haben wir alles über Sträucher, Tische, Stühle ausgebreitet, und dank des schönen Wetters war alles ratzfatz trocken.
Der Rückflug über Kigali ist auch OK. Nur der Flug von Frankfurt nach Stuttgart wird aufgrund eines im Grün stehenden Fliegers annulliert. Nach der Zugfahrt haben wir lange Arme wie unsere nächsten Anverwandten...
Was die Zuverlässigkeit der Buchungen, Pünktlichkeit der Guides angeht, so können wir uns nicht beschweren.
Alles und jeder ist zur vereinbarten Zeit an Ort und Stelle, manchmal sogar überpünktlich. Nur die Fähren fahren mehr oder weniger so, wie es sich ergibt. Frühstückszeiten und Game Drives immer alles pünktlich und zuverlässig, nix mit African sense of time...
Alpha-Rent / Auto
Für uns bekennende Schwaben ist natürlich das Heiligsblechle von sehr großer Bedeutung.
Wir haben einen Toyota LC mit Dachzelt und Campingausrüstung bei Alpha-Rent, Kampala gemietet.
Die Übergabe findet am Motel statt. Auf den ersten Blich sind wir skeptisch, sieht er doch ziemlich verratzt und in Jahre gekommen aus.
Wir werden aber feststellen, das technisch ist der Wagen in sehr gutem Zustand ist (die frei liegende und kreative Verkabelung darf man nicht überbewerten). Es gibt zwei Ersatzreifen, die nicht zum Einsatz kommen. Die bereit gestellte Campingausrüstung ist vollkommen ausreichend. Der Kühlschrank funktioniert nach ca. 2-3 Tagen, nachdem die Batterie voll aufgeladen ist. Das einzige Problem ist das Dachzelt. Die Reißverschlüsse der Abdeckung sind kaputt. Bei Regen wird die Matratze nass, was den Campingspaß erheblich beeinträchtigt. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob wir es bei der Übernahme übersehen oder dem keine Beachtung gegeben haben. Buchen wir es unter Anfängerfehler ab. Das Auto hat nix was man nicht unbedingt braucht, d.h. keine Klimaanlage, keine verstellbare Sitze und die manuelle Fensterheber funktionieren nur mit Trick 17. Aber es hat uns nie im Stich gelassen und ich denke wir haben einige anspruchsvolle Strecken bewältigt.
Der Boden auf der Beifahrerseite ziemlich warm, so dass man irgendwann die Füße zum Fenster raus hängen muss, um Glühfüße mit Spätfolgen zu vermeiden.
Fotografier technisch ist ein Linkslenker nicht optimal. Der Geduld des Fahrers wird ziemlich auf die Probe gestellt.
Aber am besten finde ich die zwei am Dachträger angebrachten Scheinwerfer. Die machen richtig was her!
Die Fahrzeugrückgabe findet am Flughafen statt. Alles ganz easy. Der Service ist tiptop. Die Kommunikation funktioniert problemlos und zeitnah. Überhaupt nicht afrikanisch...
Übrigens hat Alpha-Rent uns auch die Permits für die Gorilla und Schimpansen-Trackings organisiert.
Das Wetter
Das Wetter ist den ganzen Urlaub über recht wechselhaft. In der ersten Hälfte unseres Urlaubs haben wir es trocken. EBB, Lake Mburo, Lake Bunyonyi, Mgahinga, Bwindi, QENP alles trocken, jedoch oft diesig und grelles Licht. Tagsüber gut warm, aber durch die Höhe und auch durch das Fahren mit offenem Fenster sehr erträglich. Nachts kühlt es bis zu 10°C ab, und wir können gut schlafen.
In Fort Portal regnet es auch zwischendurch, behindert uns jedoch nicht in unseren Aktivitäten. Am letzten Tag, den wir eigentlich am Pool verbringen möchten, regnet es bis zum frühen Nachmittag.
In Busingiro erwischt es uns voll. Es regnet so stark, dass unser Dachzelt dem Regen nicht mehr Stand hält und die Matratze wird ringsum nass. Wir liegen in der Mitte wie auf einer Insel. Zum Glück ist das Zelt groß genug. So haben wir hier unsere erste Planänderung. Statt die Royal Mile zu wandern fahren wir gleich zum MFNP weiter, wo wir dann die Gelegenheit haben, unsere Matratze in der Sonne zu trocknen.
Im Kidepo regnet es jede Nacht. Ist soweit OK, weil uns bewusst ist, dass dort Regenzeit ist. Dennoch stirbt die Hoffnung bekanntermaßen zuletzt. Ursprünglich wollten wir vier Nächte bleiben, aber als wir dann einen Tag wegen Regen in der Banda fest sitzen und es relativ kalt ist, beschließen wir zu den Sipi Falls zu fahren. Nicht über Moroto, weil uns alle dringend davon abgeraten haben. Als wir in Mbale ankommen, regnet und gewittert es so stark, dass wir uns entscheiden weiter bis nach Jinja zu fahren, was eine gute Entscheidung ist, da das Wetter dort recht gut ist.
Den ganzen Urlaub über haben wir leider keinen postkartenblauen Himmel gehabt, haben aber alle für uns wichtige Aktivitäten trockenen Fußes machen können.
Nur für die Fotos etwas schade...
Fotos
Ich persönlich mag es überhaupt nicht fotografiert zu werden. Daher frage ich die Personen in der Regel immer, ob ich ein Bild machen darf. In vielen Ländern gab es bisher keine Probleme und viele haben sich sogar gefreut.
In Uganda muss ich feststellen, dass die meisten es nicht mögen fotografiert zu werden.
Da man aber nicht ohne Bilder von den Land und Leuten heimkehren will, hab ich die meisten Bilder aus dem Auto heraus geschossen. Nicht ganz OK, aber halb OK
Unterkünfte/Übernachtungen
Wir haben beschlossen, in diesem Urlaub mit dem Campen anzufangen.
Also nicht durchgehend, da wir es für den Anfang nicht übertreiben wollen. Wir hoffen natürlich auf gutes Wetter, weil bei Regen soll das Campen ja nicht so erfreulich sein.
Unsere erste Station ist das
Sunset Motel in Entebbe, was wir vorgebucht haben. Nett, sauber, seehr entspannt. Die Besitzer sind ein Schwede und Olive, eine Uganderin. Sehr nett und hilfsbereit. Es gibt für die Gäste ein Restaurant, wo à la carte bestellt werden kann. Der Talapia ist sehr gut. Anbieten tut sich dieses Motel, da den Betreibern auch die Mabamba Shoebill Tours gehört und das Motel der Ausgangspunkt für die Touren ist. Es liegt nahe am Flughafen und es gibt vielfältige Einkaufs- und Tankmöglichkeiten in der näheren Umgebung. Preis/Leistung ist für uns OK.
Die nächste Übernachtung ist im
Lake Mburo NP geplant, keine Vorbuchung. Unser erstes Camping. Die Rwonyo Site, zusammen mit den Restaurant und dem Curio Shop direkt am See gelegen, ist auf gut Deutsch ein Saustall. Müll, fliegende Plastiktüten, mittendrin Warzenschweine, die noch die Reste verwerten wollen. Hat uns nicht gefallen. Wir fahren die sieben Kilometer zur
CS no. 3 weiter, die zumindest ohne offene, sichtbare Müllhalde ist.
Wir sind hier allein. Durch die CS verlaufen zahlreiche Hippotrampelpfade. Es ist eigentlich wurscht wo wir uns hinstellen, irgendwie wird man wohl immer im Weg sein. Man hat eine schöne Sicht auf den See, hört viele Hippos, sieht sie aber nicht, jedenfalls nicht in wachem Zustand.
Die nächste Übernachtung ist am
Lake Bunyonyi, ohne Vorbuchung. Wir bauen unser Dachzelt im
Lake Bunyonyi Overland Resort auf. Wir haben die CS komplett für uns allein und stehen direkt am Wasser. Sehr schön, überhaupt nicht laut, wie befürchtet und das Essen im Restaurant ist sehr gut. Wir würden wieder kommen.
Die nächste Station ist in
Kisoro im vorgebuchten
Traveller's Rest Hotel. Ein bekanntes Hotel mit Charme.
Zentral in Kisoro gelegen, so dass man sich zu Fuß im Ort bewegen kann.
Das Essen war nicht mein Geschmack, was nicht heißt, dass es nicht gut gekocht war.
Von Kisoro geht es nach
Ruhija im Bwindi NP zum Gorilla Tracking. Wir haben drei Nächte im
Gorilla Mist Camp gebucht. Es gibt ein kleines Buffet zum Frühstück, das Abendessen wird ausgeteilt: 1-2 Sorten Fleisch und/oder Fisch und verschiedene Beilagen + Nachtisch. Keine Haut Cuisine, aber OK.
Die Aussicht auf den Wald des Bwindi NP ist traumhaft. Vorausgesetzt man hat eine der zwei unteren Hütten zugeteilt bekommen. Unsere Hütte heißt Bush Shrike Bird und dürfte die beste Aussicht haben. Warm Wasser gibt es nach Anmeldung, klappt gut, Wifi und Stromversorgung gestalten sich etwas problematischer, da sie nicht stabil sind und ab sieben Uhr abends der Run auf die Steckdosen beginnt. Die Hütten sind gut und zweckmäßig ausgestattet und haben einen Balkon mit Blick auf den Wald. Nur die Beleuchtung der Hütte taugt nix.
Das Haupthaus ist offen gestaltet mit Blick auf den Wald. Hier kann man sich aufhalten und hier wird auch gegessen.
Das Camp bietet Massagen an, die nach dem Gorilla Tracking sehr zu empfehlen sind.
Ein schöner, runder Aufenthalt.
Von Ruhija geht es weiter zum
QENP, erste Station ist die R
iver CS in Ishasha. Man kann zwischen
CS 1 und 2 wählen. CS2 hat die bessere Aussicht auf Hippos und Fluß, hat aber keine sanitären Anlagen.
Wir entscheiden uns für CS 1 mit Dusche und WC. Beide CS machen einen gepflegten Eindruck, genügend Brennholz ist vorhanden und wir werden von einem Ranger bewacht.