THEMA: Moskito-Tracking in Uganda
13 Jul 2012 13:21 #243560
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  • baobab2 am 13 Jul 2012 13:21
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Hallo Anja,
bei dem bescheidenen Pisswetter draußen wünsche ich mir, dass der Bericht schnell weitergeht. Das wäre eine höchst willkommene Abwechslung.
LG Ina
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13 Jul 2012 13:33 #243564
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  • crisscross am 13 Jul 2012 13:33
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baobab2 schrieb:
Hallo Anja,
bei dem bescheidenen Pisswetter draußen wünsche ich mir, dass der Bericht schnell weitergeht. Das wäre eine höchst willkommene Abwechslung.
LG Ina

Hey,

der nächste Teil war das Highlight der Reise! Es geht zu den Gorilla... :laugh: :laugh: :laugh: und ohne Willi! :silly: :woohoo: :silly:

Ihr könnt gespannt sein!

LG
Chris
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13 Jul 2012 13:58 #243569
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  • Bamburi am 13 Jul 2012 13:58
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Falscher Trailor :angry: :angry: :angry:

Das Gorilla-Tracking ist erst am übernächsten Tag dran...

Was der Fleischmangel bei manchen Menschen so anrichten kann, Herr Teilzeit-Vegetarier

:evil: :P :evil: :P
Intelligent people discuss ideas. Fools discuss how people should behave. (Paulo Coelho)
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13 Jul 2012 14:05 #243572
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  • KarstenB am 13 Jul 2012 14:05
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Hallo Chris,

Du schreibst:
der nächste Teil war das Highlight der Reise! Es geht zu den Gorilla... und ohne Willi!
Ich kann Dir versichern: für uns Leser ist Willi das Highlight! Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine noch so große Horde Gorillas, auch wenn sie Kopfstand :silly: machen, gegen Willi anstinken kann! :laugh:

LG aus dem bewölkten Hamburg,

Karsten
Infos NordTZ 22 www.namibia-forum.ch...juli-22.html?start=0
RB Kenia 2020 www.namibia-forum.ch...pt-2020.html?start=0
Reisebericht Südtanzania 2013 www.namibia-forum.ch...lft-nicht-immer.html
Kurzbericht 7 Wochen Nam-Bots 2012 www.namibia-forum.ch...wochen-nam-bots.html
Bericht Zimbabwe 1995: ... 30 Tage Gefängnis www.namibia-forum.ch...tage-gefaengnis.html
Reisebericht 2008: 18 Nights in the Bush - ha-ha-ha www.namibia-forum.ch...e-bush-ha-ha-ha.html

Nordtansania Feb. 2015 - Kein RB www.namibia-forum.ch...imitstart=0&start=12]
Walking Safari Zimbabwe 97 www.namibia-forum.ch...ri.html?limitstart=0
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13 Jul 2012 15:18 #243590
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  • Bamburi am 13 Jul 2012 13:58
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18. Juni 2012

Das Frühstück ist nicht besser als am Vortag: Nescafé, ca. 20 cm dicker, labbeliger Toast, Nutella (in der Konsistenz nicht mehr homogen, sprich teilweise steinhart – teilweise suppig) und eine…hmmm ???…wir hielten es zuerst für Marmelade. Aber Christoph behauptet nach einem Selbstversuch, das könne definitiv nicht sein. Dafür ist die Butter eindeutig ranzig. Der bestelle Joghurt mit Frucht, entpuppt sich als megasüßer Vanillevariante. Die Frage nach „Frucht“ wird mit einem Deuten auf die ungeschälten Bananen beantwortet, die jeden morgen auf dem Tisch stehen.

Der kurze Blick aufs UNHCR Flüchtlingscamp hat uns nicht losgelassen. Wir wollen helfen. Denn zum ersten Mal wird der Krieg, der 20 km entfernt stattfindet, absolut real. Also beschließen wir, unsere Medikamente im Flüchtlingslager ab zu geben. Willi ist mal wieder angefressen, denn wir verschmähen offensichtlich weiterhin die Pygmäen :P

Obwohl wenig begeistert, ruft Willi irgendwen an, der uns irgendwo in Kisoro treffen soll, um uns irgendwie weiter zu helfen. Wir steigen in den Landi. Nach 5 Minuten sind wir komplett eingestaubt. Denn der Staub hat hier ungeahnte Dimensionen angenommen. Das hält Will natürlich nicht ab, das Fenster offen zu lassen – und sich dabei unentwegt über den „terrible Dust“ zu beklagen. Nach seiner Theorie müssen alle Fenster offen sein, damit der Staub – nach ausreichender Circulation im Auto - wieder entweichen kann. Christophs Theorie, dass der Staub erst gar nicht reinkommt, wenn ALLE Fenster geschlossen sind, hält er für absoluten Schwachsinn… :woohoo:

An der Tankstelle treffen wir „Irgendwen“. Er ist Guide und will uns zum Flüchtlingscamp führen. Ähhä??? Wir wissen selbst wo das ist. Ok, dann bringt er uns eben „rein“ und sorgt dafür, dass wir Flüchtlinge fotografieren können. NEIN! Naaaa guut...Aber er könne uns anschließend zur Grenze bringen. „To see WHAT?“ :angry: An meinen Tonfall hätte man erkennen können, dass es jetzt unklug ist, weiter auf dem Thema rumzureiten. Hätte… aber "Irgendwer" meint, auf UN Fahrzeuge kletternde Flüchtlinge wären ein spitzen Fotomotiv (vor schöner Landschaft versteht sich). Bevor ich ihm den Kopf abreißen kann, wirft sich Christoph dazwischen und "Irgendwer" ruft uns im Sicherheitsabstand noch zu: „Pygmäen! Ihr müsst unbedingt die tanzenden Pymäen sehen“

uaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh………
:S :S :S

Wir fahren Richtung Camp, ohne "Irgendwen" an der Backe. Willi will reinfahren, da springt gleich ein Soldat mit Gewehr im Anschlag auf uns zu: „No Entry!“ Willi hofft wohl, dass damit diese dumme Aktion beendet sei. „Oh we have to go“. Von wegen! Ich rede mit dem Soldaten, erkläre ihm unser Vorhaben und zeige die Medikamente. „You can go!“ Er meint mich. Christoph steigt aus dem Landi, schnappt sich die Fleecedecken und Innenschlafsäcke, die wir ebenfalls abgeben wollen und will mitkommen. Da dreht sich der Soldat um, blöderweise mit dem Gewehr im Anschlag – das so auf Christoph zielt.

„You not!“ Christoph findet die Situation spaßfrei, denn so häufig schaut er nun auch nicht in einem Gewehrlauf… Trotzdem ist er nicht verhandlungsbereit. „Tragen helfen“ zieht nicht. Aber bei „Das ist meine Frau und die lasse ich nicht alleine“ nickt der Soldat verständnisvoll und begleitet uns.





Wir gehen quer über den Platz zur Reception. Natürlich werden wir angestarrt (Oh je, Muzungus! – die nehmen hier aber auch jeden ;) ). Das Reception-Tent ist Anlaufstelle für jeglichen Begehr (Registrierung, Arztbesuche etc.) Deshalb steht eine lange Menschenschlange davor. Unser Soldat führt uns ganz nach vorne, redet mit der Lady, die offenbar für die Koordination verantwortlich ist (Arzt rechts, Registrierung links) und gibt uns ab.

Wir werden direkt zum Camp Arzt gebracht. Der begrüßt uns erst mal zurückhaltend, als er aber sieht, dass die Medikamente nagelneu sind und weitestgehend aus Antibiotika bestehen, freut er sich. „You can’t image… we really need everything“. Salben, Schmerztabletten, Verbandszeug … alles wird genau geprüft und registriert.

Der Camp-Leiter kommt dazu und meint auch für die Decken sei in jedem Fall Verwendung. Zur dieser Zeit waren ca. 6.000 Flüchtlinge im UNHCR Camp in Kisoro. Täglich wurden / werden neue Flüchtlinge mit LKW von der Grenze abgeholt. Nach ein paar Tagen, werden sie auf andere Camps verteilt. Der Krieg jenseits der Grenze ist offenbar voll im Gange. Wann und ob er je beendet wird, ist offenbar sehr schwer einzuschätzen.

Als wir gehen – diesmal ohne bewaffnete Begleitung - hat sich offenbar rumgesprochen, dass wir nicht dableiben sondern nur was gebracht haben. Die Menschen lächeln uns an, die Kinder laufen hinter uns her und winken. Auch unser Soldat hat seinen grimmigen Blick abgelegt, lächelt und wünscht uns noch alles Gute.

Der Besuch hat uns ziemlich mitgenommen. Jetzt brauchen wir erst mal eine Pause. Wir spazieren ein wenig durch Kisoro und setzen uns in ein Café. Ganz ehrlich, auch wenn der Bericht locker geschrieben ist – das Flüchtlingscamp hat tiefe Eindrücke bei uns hinterlassen.

Nachmittags gehen wir auf den Markt. Auf der Hinfahrt hatten wir schon viele Menschen bepackt mit Gemüse, Bananen, Zuckerrohr, Hühnern, Möbeln etc. Richtung Markt laufen – oder radeln – gesehen. Dieser Markt stellt alles in den Schatten, was wir zuvor an afrikanischen Märkten gesehen hatten. Ein wahnsinniges Gewusel zwischen Marktständen bzw. Marktfrauen, die auf den Wegen dazwischen ihr Angebot ausgebreitet haben. Jeder cm Platz wird genutzt. Man findet neben Obst, Gemüse, Fisch und Zuckerrohr auch kleine Stände mit Salz, Bohnen, Kaffee.

Aber auch Möbel, Drogerieartikel, Bast ….Etwas weiter ist die Tuchabteilung. Lange Stände nur mit verschiedenen, sehr bunten Tüchern und Stoffen in verschiedenen Qualitäten. Ich bin total fasziniert und will sofort zuschlagen. Als ich eine Frau nach dem Preis frage, meint sie 4.000 USH. Dann dreht sie sich um, sieht mich und verbessert sich sofort auf 6.000 USH. Ihr Mann kommt dazu, meint ich bekäme den absoluten Special-Price mit 7.000 USH. Ähhhh??? :S Irgendwie hatte ich die afrikanischen Preisverhandlungen anders in Erinnerung. Wir lassen den Tuchwucherer stehen und versuchen unser Glück wo anders.



























Manche Leute sind nett, aber die Freundlichkeit der Bergdörfer vermissen wir hier deutlich. Tatsächlich werden wir sogar ein paarmal mit „He Muzungu, was willst Du hier?“ angemacht.

Deshalb machen wir uns „aus dem Staub“ bzw. durch den Staub wieder in Richtung Nkuringo Camp. Ein bisschen abhängen, denn am nächsten Tag erwartet uns das Gorilla-Tracking.
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Letzte Änderung: 11 Feb 2014 16:51 von Bamburi.
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13 Jul 2012 16:06 #243602
  • Reinhard1951
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  • Reinhard1951 am 13 Jul 2012 16:06
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Hallo Anja,
wenn ich Deinen Reisebericht lese frage ich mich, ob ich wirklich schon einmal in Afrika war! Was für ein gut geschriebener Bericht und welch tolle Bilder!
Vielen Dank Anja!!
Gruß
Reinhard
Letzte Änderung: 13 Jul 2012 16:06 von Reinhard1951.
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