wir waren 2006 dort auf dem Camping.
Zum Thema \"angestaubt\": Frau Kögl ist über 80, Ihr Verwalter (ich glaube Hermann) auch schon irgendwo um 70?. Was darf/soll man an Modernität erwarten? Ameib ist keine Luxuslodge, sondern eine stark erweiterte Gästefarm. Den Charme der 50er Jahre trifft man auch anderswo in Namibia. Leider paßt die aktuelle Preiserhöhung nicht so ganz in das Bild, Ameib ist aber immer noch günstig und bietet, wie ja viele schrieben, landschaftliche Highlights.
Zum Thema \"Atmosphäre\": auch wir (wir haben 1x gemeinsam zu abend gegessen und im Haus gefrühstückt)fanden den Ton gegenüber Angestellten kühl bis herrisch. Das mag aber auch an einer etwas spröden Art liegen (durchaus weit verbreitet). Im übrigen: was erwartet Ihr denn? Die große Mehrzahl der weißen Farmeigner etc. hat durchaus deutlich konservative und oft auch abwertende Meinungen über die schwarze Bevölkerung (und über die Regierung sowieso). Die vielgeliebte Schlachterei in Klein Windhoek, wo jeder gerne sein Fleisch einkauft, ist ein anderes bestes Beispiel. Die müßte dann ja geradezu boykottiert werden. Natürlich fühle ich mich auch nicht wohl, wenn ich das im Extrem erleben muß. Zum Glück ist es aber sehr selten (gehe nicht viel in Restaurants, Lodges und Farmen und wie gesagt: es ist zwar nach meiner Erfahrung die Mehrheit aber eben nicht alle). Und für den nächsten Aufenthalt ziehe ich halt meine Konsequenzen.
Wer mit den Leuten politisiert, ist aber selbst \"schuld\", denn dann kommen die Meinungen auch unverblümt auf den Tisch. So ist das Leben und das muß man dann auch aushalten. Manches sieht auch der Touri zu rosarot, vielleicht wird daher auch manchmal etwas dicker aufgetragen, quasi um im Gegenzug zu \"missionieren\"?
Ach ja, auch in D gibt es \"Eliten\", die durchaus mehr als rückständige Menschenbilder pflegen. Da ist ein Dienstbote oder Fabrikarbeiter auch nicht so weit vom Leibeigenen entfernt (nach ca. 200 Jahren!). Zum Glück kann man sich sein privates Umfeld aussuchen;)
steinbeisser