Unsere Lodges im März 2007: die Zambesi River Lodge.
Homepage:
resafrica.net/zambezi-lodge.de/
Lage: Die Zambesi Lodge liegt in Katima Mulilo direkt am Fluss. Sie wird im Baedecker-Reiseführer als \"erstes Haus am Platz\" beschrieben und bietet sich als Ausgangspunkt für einen Tagesausflug zu den Victoria Falls an.
Wir versuchten, die Unterkunft vorab telefonisch über unsere Free&Easy-Gutscheine zu buchen, wurden jedoch belehrt, dass hier nur Vouchers mit eingetragener Hoteladresse akzeptiert werden. Ein Anruf bei Sense Of Africa brachte die Sache ins Lot. Unsere Ansprechpartnerin, Diana Hambira (top!), rief nach wenigen Minuten zurück und bestätigte die Reservierung. Diana begründete die holprige Buchung damit, dass Free&Easy-Pauschaltouristen im Allgemeinen nicht bis in den östlichen Caprivi vordringen. Nanu … ?
Auf der Fahrt von Rundu nach Katima Mulilo gibt es für Coffeeholics keine Chance zum Auftanken, auch an den Popa Falls konnten wir nicht für Koffeinzufuhr sorgen.
Also setzten wir uns als erstes in das Restaurant der Zambesi Lodge und bestellten Kaffee.
Da die Zutaten wohl erst noch geerntet, geröstet und verarbeitet werden mussten, hatten wir ausreichend Zeit, das Ambiente zu begutachten. Unter einem Blechdach versammelten sich Sitzgelegenheiten mehrerer Stilrichtungen. Alter und Zustand liessen uns spontan an eine deutsche Sperrmüllsammlung denken, die liebevoll in eine Baustelle integriert wurde. Klar, das mag das echte Afrika sein, aber wir möchten im Urlaub lieber betrogen werden.
Endlich kam der … nein, nicht Kaffee. Eine undefinierbare, leicht bräunlich gefärbte Flüssigkeit. Völlig geschmacksneutral, aber heiss. Zum Glück waren wir gut gelaunt und fanden das Ganze lustig. (Kennt jemand Asterix bei den Briten? Wo die Engländer immer einen Tropfen Milch in ihr heisses Wasser giessen, bevor dann der Tee erfunden wird?)
Warum wir uns nicht in die in jedem Reiseführer gerühmte \"Floating Bar\" auf dem Fluss gesetzt haben? Die war wegen Hochwasser geschlossen.
Wohnen: Am Zimmer an sich gab es nicht viel auszusetzen. Frisch gefliest, gut ausgestattet und direkt am Fluss. Der Horror kam erst nachts. War das Doppelbett objektiv noch ca. 1,20 bis 1,40m breit, schrumpfte es subjektiv auf etwa 80cm zusammen. Die Matratze war V-förmig ausgelegen und so weich, dass man sich zwangsläufig bei jeder Bewegung in der Mitte traf. Wir hatten wohl die Sonderausstattung für kontaktfreudige Flitterwöchler erwischt. Immerhin bekamen wir in der zweiten Nacht auf Nachfrage ein zweites Zudeck-Laken, so dass dann der Kampf um die Decke entfiel.
Restaurant: s.o., das Abendessen war dann allerdings besser als das Ambiente. A la Carte-Gerichte von 45 bis 80N$, dazu preiswerter, aber guter Wein. Ausserdem werden im Dunkeln gewisse Unzulänglichkeiten unsichtbar.
Service: Das Rezeptionspersonal war freundlich, aber schnell überfordert. Die Herstellung einer Telefonverbindung nach aussen scheiterte komplett. Die beiden Manager waren da schon hilfreicher (vielleicht, weil sie nur ihre Mobiltelefone nutzten?).
Nach ausführlichem Studium ihrer eigenen Aushänge vermittelten sie uns den gewünschten Tagestrip an die Victoria Falls.
Es hat jetzt nichts mit dem Hotel zu tun, aber dieser Ausflug war super! Vom Guide vor die Wahl gestellt, entschieden wir uns gegen Simbabwe und für die Route über Sambia. Wir hatten für unseren Mietwagen sowieso nur eine Letter Of Authority für Botswana, aber auch mit Sambia-Erlaubnis halten wir eine Tour mit Fahrer für besser. Die Grenzformalitäten waren in Minuten erledigt, und wir mussten uns nicht mit diversen Kontrollposten herumschlagen. Die sind in Sambia sehr kreativ. Wegen angeblicher Versicherungsprobleme sollte unser Guide einen Kwacha-Betrag mit eindrucksvoll vielen Nullen bezahlen. In N$ waren es dann 460, man einigte sich auf 100 - natürlich ohne Quittung.
Während unseres 6-stündigen Aufenthaltes wurde auch eine Nationalpark-Durchfahrtgebühr eingeführt, die wir auf der Hinfahrt noch nicht bezahlt hatten. In einer weiteren Kontrolle, diesmal gratis, verkniffen wir uns ein \"thanks for not asking money\".
Über die Vic Falls selber muss man nichts mehr schreiben, oder? Kurz: gigantisch, beindruckend, geeignet für Warmduscher. Bis auf die Haut vom warmen Spritzwasser durchnässt verliessen wir die Fälle und damit ein Highlight unseres Urlaubs.
Fazit: legt man den Preis zugrunde, den wir durch unsere Vouchers im Last Minute-Paket effektiv für die Übernachtung bezahlt haben, ist die Zambesi Lodge ok. Auch das Preis-Leistungsverhältnis für das Abendessen ist gut. Vielleicht waren die anderen Lodges auch einfach zu überragend (u.a. Vingerklip, Namushasha, Eagle Tented etc.). So nimmt das Hotel in unserer persönlichen, sehr subjektiven Hitliste von 14 Namibia-Unterkünften in 22 Tagen den letzten Platz ein. Von anderen Protea-Hotels, die ich aus Südafrika kenne, bin ich auch besseres gewohnt. Durch die Einstellung einiger Schreiner liesse sich aus der Lage direkt am Sambesi sicher viel mehr machen.