THEMA: Unterkünfte im südl. Namibia und nördl. Südafrika
14 Nov 2012 16:17 #263023
  • Burschi
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  • Burschi am 14 Nov 2012 16:17
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Hallo Fomis,
ich möchte nicht noch einen ewig langen Reisebreicht auf Etappen einstellen, denn von den bereisten Gebieten gibt es schon etliche und soviel Zeit habe ich leider nicht.
Daher nur eine kurze Beschreibung der Unterkünfte, die natürlich völlig subjektiv ist, eben nach meinen Vorstellungen und wie ich sie erlebt habe. Andere mögen das anders sehen, Ansprüche sind ja auch verschieden.

1. Immanuel Lodge Windhoek: Vorbehaltlos zu empfehlen, saubere Unterkünfte, sehr guter Service, hervorragendes Essen, sehr gute Beobachtungsmöglichkeiten für Vögel.
2. Kalahari Anib Lodge; gehört zur Gondwana Collection, hier gutes Preis-Leistungsverhältnis; leider musste ich die erste Unterkunft reklamieren, da sie extrem sauber mit soviel Desinfektionsmittel gereinigt wurde, dass ich allergische Asthmaprobleme bekam, vor allem, weil das Chalet Nr. 1 kein einziges Fenster zum Lüften hatte! Der Gamedrive war der schlimmste Gamedrive meiner 13jährigen Afrika-Karriere, was aber nicht an dem Tourguide lag, sondern an acht volltrunkenen Vorarlberger Dumpfbacken, die jedes Tier mit Gegröle empfingen, Sundowner mit Saufgelage verwechselten und rings um die Düne alles vollpinkelten! Nach dem Abendessen zog die Horde dann noch um 23.30 Uhr laut trommelnd und grölend durch die Lodge, was den Aufenthalt hier noch abrundete.
Absolut positiv aber ist das Essen, das trotz der voll ausgebuchten Lodge sehr flink und freundlich serviert wurde, der Küche ebenfalls ein Lob. Resümee. In einer so großen Lodge muss man halt auch mal mit solchen Pauschalschmalhirntouristen rechnen, die Lodge selbst ist in Ordnung.
3. Kalahari Tented Camp, die erste Unterkunft im KTP; sehr schöne saubere Chalets, wo man sich gut selbst versorgen kann; Einkaufsmöglichkeit in MataMata 5km entfernt; schöner Blick von den Chalets auf das Auobtal, Wasserloch etwas weit entfernt
4. Nossob, ein großes Camp im KTP, die Glastüre des geräumigen Chalets war zertrümmert, wurde am nächsten Tag nach Reklamation behoben, die Einrichtung ist teilweise etwas abgewohnt; der Shop im Camp ist schlecht bestückt, z.B. war drei Tage lang kein Brot zu bekommen. Das große Plus: nachts beleuchtetes Wasserloch, an dem auch tagsüber sehr viel Tiere zu sehen sind. Für Camper aber eine etwas staubige Angelegenheit.
5. Kiliekrankie, wird allgemein ja über den grünen Klee gelobt, o.k. sehr schönes Chalet, insgesamt nur 4 Unterkünfte, daher sehr, sehr ruhig, etwas für Entspannungsfetischisten, sehr kleine Wasserstelle, die recht weit entfernt ist, außer 3 Oryx, 2 Steinböckchen und 3 Graureiher (in der Wüste!!) keine weiteren Tiere; besonderer Gast: Schleiereule in Chalet 2!
6. Twee Rivieren ist das größte Camp, dementsprechend wie auch in Nossob die Einrichtung der Chalets etwas abgewohnt, aber o.k. Der Shop ist gut bestückt, das Restaurant kann man guten Gewissens besuchen, z.T. durchaus interessante Speisen; wer Ruhe sucht, ist hier nicht am richtigen Platz, man kann aber von hier aus interessante Wasserstellen mit guten Tiersichtungen in Auob und Nossobtal aufsuchen.
7. Upington Habitat Guest House, eine sehr ruhige saubere Unterkunft mit sehr freundlichem Personal ohne Verpflegung. Die angebotene „Snack-Box“ ist nicht wirklich zum Frühstück verwendbar, aber gegenüber ist ein uriges Bistro, das einen Besuch lohnt. Zum Abendessen findet man ebenfalls gute Restaurants im Ort
8. Augrabies Falls, Chalet im Nationalpark; eine ordentliche Unterkunft mit großer gut ausgestatteter Küchenzeile, empfehlenswert sind die Chalets mit direktem Blick zu den Falls; Achtung vor dem Besuch von Meerkatzen und Pavianen! Das Restaurant war super! Die beste Springbockhaxe, die ich je gegessen habe! Empfehlenswert ist dort auch eine Fahrt entlang des „Gamedrive“, mindestens bis „Echocorner“. Faszinierende Landschaft, da kann man Fishriver Canon vergessen!
9. Springbok, Old Mill Lodge, sehr schöne ruhige, gut ausgestattete Unterkunft, schöner Garten zum Entspannen, sehr gutes Frühstück. Zum Abendessen gibt es gegenüber im „Melkhouse“ deftige südafrikanische Farmerskost. Empfehlenswert, auch wenn man großen Hunger hat. Wer dann noch das Glück hat, im 70 km entfernten Namaquanationalpark die Blüte zu erleben, ist rundum glücklich.
10. Canon Road House, gehört ebenfalls zur Gondwana Collection, wo ich bisher vom Service in keinem der Betriebe schlechte Erfahrungen gemacht habe. Stets freundliches Personal, gute Küche und ein Ambiente, das man eben einfach mal gesehen haben muss; Kultlodge! Leider auch oft überlaufen, dieses Mal war es ein Bus aus „Franggn“ mit dem typischen Satz an der Bar: „Kän ju fill abb agähn?!“ (Ich hab grundsätzlich auch nichts gegen Franken – bin selbst einer – auch nicht gegen Vorarlberger, aber in wilden Haufen, naja!)
11. Klein Aus Vista, Desert Horse Inn, wieder Gondwana Collection, (Eagles Nest war nicht mehr zu bekommen!), war ebenfalls in Ordnung, sehr gute Küche mit Expressabwicklung, läuft wie am Schnürchen, Sonnenuntergang auf der Terrasse der Lappa nicht verpassen!
12. Lüderitz Waterkant Guest House wird noch immer von Familie Hälbig geführt, auch wenn es schon länger im Internet zum Verkauf angeboten wird. Sehr herzliche Umsorgung durch Frau Hälbig, die einem rührend alle Wünsche erfüllt (z.B. Fahrt auf der Sedina u.dgl.), keine Kartenzahlung möglich! Saubere Unterkunft mit ordentlichem Frühstück. Vom Essensangebot im Protea Hotel (vormals „Sperrgebiet“) waren wir allerdings enttäuscht. Da hat es uns ehrlich gesagt im Hafen im Ritzis besser geschmeckt, und vor allem war es preiswerter.
13. Farm Kanaan, hier möchte ich eigentlich nicht viel dazu sagen, weil ich sonst auf die persönliche Situation des Besitzers eingehen müsste, was ich hier im Internet nicht mache. Nur soviel: Essen sehr gut, viele schöne Fotomotive auf der Farmrundfahrt, allerdings ist diese sehr teuer (die teuerste Rundfahrt seit 10 Jahren!), das Zimmer war extrem klein, Toilette hinter einem Vorhang direkt hinter dem Bett. Für Fotofetischisten und Einsamkeitsfanatiker empfehlenswert. Ansonsten?? Vielleicht hätte mir Jens Uwe aus dem Forum vorher verraten sollen, dass der Besitzer namibischer Rallyemeister war, dann hätte ich meine Bandscheiben vorher extra bandagiert und hätte in den folgenden Tagen mich nicht mit den bei dem Höllenritt mit dem Farmbakkie herausgesprungenen abplagen müssen. Keine Kartenzahlung möglich!
14. Farm Duwisib: Ein sehr schönes ruhiges, sauberes und geräumiges Zimmer im ehemaligen Gesindehaus des Schlosses; ein Lob für den Farmkoch, Herrn Frank-Schultz persönlich, sein Bobotie und der Kudu Stroganoff waren Spitze. Vielen Dank auch für die zuvorkommende und freundliche Behandlung. Keine Kartenzahlung möglich.
15. Swakopmund Europahof Hotel ist eine saubere in den Zimmern gepflegte Unterkunft, die wenig belegt war, günstig in der Stadt gelegen, ordentliche Küche, Frühstück hatten wir schon besser dort. Übrigens: Mittagessen im Hansahotel ist wesentlich billiger als am Abend, die Küche absolute Spitze, Steenbrass und überbackene Austern vom Feinsten!!!!
16. Hohenstein Lodge, sehr schöne Lodge in ruhiger attraktiver Landschaft, ideal zum Ausspannen am Ende der Reise, gute Küche, schöne Wandermöglichkeiten
17. Hotel Pension Steiner Windhoek, wie immer für die letzte Übernachtung vor dem Abflug sehr zufrieden, freundliche Bedienung, sichere Unterkunft, lediglich der Käse beim Frühstück hatte schon bessere Tage erlebt. Schöner Garten zum Abschalten am letzten Tag und Möglichkeit in wenigen Minuten zu Fuß in die Fußgängerzone zu gehen.
Übrigens war ich dann zum ersten Mal auf meiner 13. Reise in Joes Bierhouse: das Kudusteak meiner Frau war sehr gut, mein „Buschmannspieß“, naja, der Buschmann war wohl schon etwas älter. Sehr uriges Ambiente und Treffpunkt aller „wichtigen“ Tourguides. Resümee: Nicht so mein Ding, aber gesehen hab ich es jetzt mal.

Und zum Schluss noch ein paar Bildchen, eine Landschaft bei Kanaan (Gruß an Jens Uwe, der wohl genau auf dem selben Bierfilzchen stand), eine Landschaft auf Hohenstein, einem Löwen bei TweerIvieren, der schon keine Touristen mehr sehen konnte und das Blumenmeer des Namaquanationalparks und ... natürlich die Springbockhaxe! :-)















Viele Grüße:
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14 Nov 2012 17:41 #263026
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  • casimodo am 14 Nov 2012 17:41
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Hallo Burschi,

Danke Dir für Deinen Bericht. Da habt Ihr die Blumenblüte im Namaqualand ja whl genau erwischt. Das Blütenmeer ist einfach unglaublich. Bei uns standen sie in 2009 nicht mehr zu 100 Prozent voll im Saft, vielleicht noch zu ca. 85% aber dieser Anblick ist einfach unglaublich.

Viele Grüße
Casimodo
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14 Nov 2012 18:25 #263032
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  • franzicke am 14 Nov 2012 18:25
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Danke Burschi,
mit der von dir beschriebenen Gegend triffst du ziemlich genau einen frisch sensibilisierten Nerv bei mir. In welcher Zeit ward ihr denn unterwegs? Jetzt in den letzten Wochen? Und kannst so ganz ungefähr sagen, wann es abends dunkel wurde? Schon mal und noch mal Danke
Franzicke
Letzte Änderung: 14 Nov 2012 18:27 von franzicke. Begründung: tippfehler
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14 Nov 2012 20:13 #263060
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  • Burschi am 14 Nov 2012 16:17
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Hallo Franzicke,
wir waren am 25. bis 27. August in Springbok. Am 25. war der Himmel komplett bewölkt und ein eisiger heftiger Wind wehte. Kaum eine Blüte war geöffnet. Ich war schon den Tränen nahe. Am 26. strahlend blauer Himmel, dann besuchten wir den Nationalpark und die Blüten sind nahezu explodiert. Wie im Zeitraffer sind sie aus dem Boden gekommen. Wahnsinn! Sonnenuntergang ist so gegen 18.30 Uhr. (Südafrikazeit! In Namibia eine Stunde zurück!)
Gruß:
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14 Nov 2012 20:35 #263065
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  • Lil am 14 Nov 2012 20:35
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Hallo Burschi,

Danke für den Kurzbericht und die traumhaften Bilder :woohoo: :woohoo: :woohoo: .

Lil
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