Tag 2: Fahrzeugübergabe, Einkauf, Twiga Lodge
Einen langweiligen Tag müssen wir noch hinter uns bringen, dann sehen wir endlich Tiere.
Wir starten ganz gemütlich in den Tag, denn außer der Fahrzeugeinweisung und ein Einkauf ist nichts geplant. Wir nehmen freudig zur Kenntnis, dass es nicht mehr wie aus Eimern schüttet! Eigentlich wollten wir für den Einkauf nach Arusha, aber Paul meinte, dass wir auch in Usa River alles bekommen. Peter kam mit uns, damit er uns auch gleich das Fahrzeug während der Fahrt noch mal erklären konnte.
Nach dem Frühstück besprechen wir ausgiebig die Route.
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Paul gibt uns noch jede Menge Tipps und redet uns ins Gewissen, dass wir für die Strecke Lake Natron - Lobo 9 Stunden einplanen sollen. Ich dachte, der spinnt, im Internet und Reiseführer war je nach Quelle die Rede von 4 - 7 Stunden, aber egal, so oder so wollten wir sehr früh morgens los, damit wir genug Puffer haben, falls was passiert. Das stand also außer Frage. Ich kann schon mal vorwegnehmen, dass wir auch mit 9 Stunden Fahrt nicht hingekommen sind; wir stellen einen neuen Rekord auf!
Wir gehen alle Karten für die Nationalparks durch und er erklärt, wie wir zu unseren Unterkünften kommen. Wirklich top! Anschließend machen wir einen Spaziergang durch den Garten, wo wir diese hübsche und riesige Schnecke sehen:
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Vom Ausguck aus kann man theoretisch den Kilimanjaro sehen, aber meist verhüllt er sich in Wolken. Der Mount Meru ist durchaus häufiger ohne Wolken zu sehen - hübsch! Der Mount Meru ist der dritthöchste Berg Tansanias und hat eine Höhe von 4.562 m.
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Ein großer Schmetterling landet auf Martins Hose. Zum Glück bei ihm und nicht bei mir. Ich habe Angst vor Schmetterlingen. Ja, jetzt ist es raus. Ich finde sie einfach gruselig.
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Dann geht der Ernst des Urlaubslebens los und Peter weist uns in die wundersame Welt des Landrover Defenders von 1997 ein!
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Es wird alles detailliert gezeigt, sogar den High Jack demonstriert er einmal in Gänze, außerdem wird ausführlich gezeigt, wie man den Reifen selbst reparieren kann.
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Die Reifen sind übrigens tubeless und wir sollten keine einzige Reifenpanne auf der gesamten Reise haben! Generell hatten wir übrigens noch nie eine Reifenpanne, wir scheinen da vom Glück verfolgt zu sein (kann gerne so bleiben!). Ebenso sollen wir eine morgendliche Routine machen und Reifen checken, Motoröl, Ventilator/Lüfter im Motorraum, Wasser prüfen, Bremsflüssigkeit prüfen. Servolenkflüssigkeit wird 1x pro Woche gecheckt. Wir haben es tatsächlich jeden Tag gemacht! Manchmal versammelten sich neugierige Lodge-Mitarbeiter um ums herum, die wohl noch nie gesehen haben, dass Mzungus sowas tatsächlich selbst machen! Verrückt!
Die folgenden Fotos vom Auto habe ich im späteren Verlauf der Reise gemacht, sie passen aber jetzt ganz gut.
Von Innen wird die Zeitreise noch mal deutlich. Paul hat nicht nur den Land Rover höher gelegt, sondern auch drinnen fast alles an Elektrik ausgebaut, somit gibt es auch keine Heizung. Es gab zu meiner Überraschung ein Radio, das hatten wir aber nie an.
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Praktisch: die bereits eingebaute Gopro-Halterung (auf dem Bild unten über dem kleinen roten Aufkleber zu erkennen).
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Mit hochgestelltem Dach:
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Blick in den Kofferraum:
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Die Koffer hatten wir auf der Rückbank stehen.
Einer der zwei Rücksitze:
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Anschließende Testfahrt mit Peter ins Städtchen. Es ist wohl gut, dass uns auf den ersten Metern niemand entgegen kommt, denn Martin lernt nun Traktorfahren! Das geht mit ein paar Kollateralschäden einher, aber alles in allem kriegt er es gut hin und würgt den Motor tatsächlich nicht einmal ab! Gar nicht mal so übel für jemanden, der seit Jahren Automatik fährt.
Wir decken uns nun endlich mit Schilling ein am Bankautomaten, tanken voll (die erste Ladung geht auf Shaw, man bringt den Wagen später vollgetankt zurück), tanken auch den Ersatzkanister mit 20 l voll und kaufen ein paar Snacks und Wasser. Außerdem wollte ich bei Vodacom eine Sim-Karte kaufen, aber leider wollen die mir nach einem Check des Fingerabdrucks (???) keine Sim-Karte verkaufen mit dem Hinweis “not authorized”.
Peter verhandelt ein wenig mit den Schneckchen, aber meint, sie hätten gesagt, man müsse als Ausländer mindestens 3 Tage im Land sein. Seltsam! Auch Erika und Paul sagen, dass sie das noch nie gehört hätten. TIA! Da hier sonst kein Sim-Anbieter ist, verschieben wir das ganze auf übermorgen (also der ominöse Tag 3).
Den restlichen Nachmittag verbringen wir mit Vogelbeobachtung auf der Veranda, himmeln den schönen Mt. Meru an und erledigen die Überweisungen für die beiden Lodges, die keine Vor-Ort-Zahlung akzeptieren. Martin zischt ein Bierchen.
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Das Essen in der Lodge war übrigens mega-lecker und gehörte zum besten der gesamten Reise!
Übernachtung: Twiga Lodge, 143 USD pro Nacht für 2 Personen inklusive 3 Mahlzeiten