27.Tag (Do. 19.01.2017)
Moru Kopjes – Lake Ndutu
123km
Nachts ist Highlife auf unserer Campsite. Wir hören deutlich Büffel und Hyänen. Eine halbe Stunde vor dem Wecker werden wir von Löwengebrüll ganz in der Nähe geweckt. Da man im Bodenzelt leider nicht rausschauen kann, läuft kräftig Kopfkino. Als ich das Zelt in der Morgendämmerung verlasse, lagert ganz in der Nähe eine Gruppe Büffel.
Wir frühstücken auf der Campsite und werden dabei aufmerksam von einer Gruppe Paviane beobachtet. Die halten jedoch ausreichend Abstand, so dass kein Risiko für uns besteht, von den Affen beklaut zu werden.
Danach wird das Camp eingeräumt und wir starten zu einem ausgedehnten Gamedrive durch die Moru Kopjes. Schon nach wenigen Minuten kommt uns ein Löwe im hohen Gras entgegen und gleich danach entdecken wir ein Löwenrudel, welches sich auf einem Kopje in der Morgensonne räkelt.
Die Landschaft ist ein Traum. Die schönste Gegend der Serengeti. Dazu noch sehr tierreich. Nur wenige Minuten später finden wir die nächsten Löwen, diesmal am Fuße eines Felsens.
Es handelt sich um Junglöwen, die wahrscheinlich erst vor kurzem aus ihrem Rudel verstoßen wurden und jetzt auf eigenen Beinen stehen müssen. Einer der Löwen klettert dann noch auf den Fels und verschwindet dort in den Büschen. Leider zu schnell für mich, so dass ich kein Foto hinbekomme.
Hier in den Moru Kopjes finden sich auch Massai Paintings. Die Felsen sind allerdings von dichtem Gebüsch umgeben, so dass wir uns bei der hier herrschenden Löwendichte nicht trauen, das Auto zu verlassen.
Bei den Gong Rocks sieht das schon viel besser aus. Hier ist die Landschaft übersichtlicher. Man bewegt sich überwiegend auf einer großen Felsplatte. Der Name rührt von den Tönen, die die Felsen von sich geben, wenn man mit einem harten Gegenstand dagegen schlägt.
Nur wenige Kilometer nördlich der Moru Kopjes liegt der Lake Makgadi. Der einzige See in der zentralen Serengeti. Er ist unser nächstes Ziel, doch unterwegs dahin gibt es schon wieder Löwen zu sehen.
Am Lake Makgadi machen wir eine längere Pause. Die Landschaft gefällt uns gut und es weht ein frischer Wind. Nach und nach sammeln sich dann Gnus und Zebras am Ufer und wir kommen in den Genuss, ein Crossing durch den See mitzuerleben.
Jetzt wird es Zeit, die Region der Moru Kopjes zu verlassen. Es geht weiter zu den Simba Kopjes. Hier gibt es jede Menge Thommys. Da sollten sich eigentlich auch Geparden finden lassen, wir haben aber keinen Erfolg. Auch von den namensgebenden Löwen ist nichts zu sehen.
Weiter geht unsere Kopjes Tour. Wir wollen nicht die Hauptpiste mit ihrem üblen Wellblech zum Naabi Hills Gate fahren und nehmen lieber den Umweg über die Gol Kopjes unter die Räder. Hier bei den Gol Kopjes ist es extrem trocken. Es scheint noch kein einziges Gewitter niedergegangen zu sein.
Wir sind daher umso stärker überrascht, dass sich trotzdem recht viele Tiere finden lassen.
In einer Höhle unter einem Felsüberhang entdecken wir eine Hyäne. Die sieht echt gruselig aus und hat etwas von einem Zombie.
Der Wechsel vom Serengeti National Park in die Ngorongoro Crater Conservation Area verlangt dann von Kathrin einen bürokratischen Kraftakt. Es dauert rund eine Stunde, bis alle Papiere ausgefüllt und geprüft sind. Es tröstet dabei auch nicht, dass die professionellen Guide genauso lange brauchen. Geteiltes Leid ist eben doch nicht immer halbes Leid.
Auf direktem Weg geht es dann weiter zum Lake Ndutu. Der Tag ist schon recht weit fortgeschritten. Am See ist es gar nicht so leicht unsere Unterkunft, die Lake Ndutu Luxury Tented Lodge, zu finden, denn die ist ganz neu und noch nicht bei T4A erfasst. Auch die Ranger am Naabi Hills Gate kannten sie noch nicht und auf der Landkarte ist sie ebenfalls nicht verzeichnet. Das Wege-Labyrinth rund um den Lake Ndutu macht die Sache auch nicht leichter, denn nur ein kleiner Teil der Wege ist in T4A enthalten. Wichtigster Anhaltspunkt waren für mich daher die Fotos von der Homepage der Lodge. So wusste ich zumindest, dass man von der Lodge aus den See sehen kann und hatte aufgrund der Perspektive eine Vorstellung von der Lage der Lodge gegenüber dem See. Das passte dann auch und wir erreichten unsere Unterkunft rechtzeitig vor Sonnenuntergang.
Näheres zur Lodge gibt es am nächsten Tag, denn wir bleiben für 2 Nächte hier.