Liebe Tanzania Interessierte
Wir sind gerade von einer 3-wöchigen Selbstfahrerreise zurück. Ich schreibe nicht so gerne Reiseberichte, aber ich hoffe, meine Hinweise können dennoch von Nutzen sein.
Unsere Route sah folgendermassen aus:
Zürich-Dar-Arusha-Auto in Arusha abgeholt und darauf nach Dar gefahren, wo ich den Rest der Familie abgeholt habe-Ruaha-Udzungwa-Pangani-Arusha.
Visum
Wir haben unsere Visa vorgängig bei der Botschaft in Genf beantragt und waren sehr froh drum. Sowohl bei mir, wie auch 3 Tagen später bei meiner Familie, war die Schlange vor dem Visaschalter jeweils sehr lang.
Dieselpreise aktuell:
ca. 2‘000-2‘100 Tsh pro Liter
Einkaufen Arusha:
Ein neuer Supermarkt befindet sich an der Strasse zum kleinen Arusha Flughafen vor der Burka Kaffeeplantage/Coffee Lodge auf der linken Seite (von der Stadt her kommend): Es heisst Rafika Cash and Carry Supermarket und hat alles im Angebot (GPS S 03° 22.676‘ E 36° 39.071‘). Obwohl der Laden viel kleiner ist, hat er mehr im Angebot als Shoprite. Zudem muss man nicht Schlange stehen und kann gleich vor dem Laden sicher parkieren. Auch Gemüse und Früchte werden vor dem Laden verkauft.
Wenn man von Norden kommend nach Dar fahren will, lohnt es sich in Msata (ca. 30km vor Chalinze) auf die Strasse nach Bagamoyo abzubiegen. Bis auf die letzten 10km vor Bagamoyo ist die Strasse neu geteert. Zwischen Bagamoyo und Dar gibt es nur noch eine Baustelle in Tegeta (soweit ich mich erinnern kann). Die Strasse Chalinze nach Dar ist chronisch verstopft, vor allem da im Moment die Morogoro Road in Dar neu gebaut wird und viele Umleitungen bestehen. Zudem sind die Polizisten auf dieser Strecke recht mühsam.
Von Dar sind wir dann aber via Chalinze und Morogoro ins Baobab Valley gefahren (2 Bussen eingefangen: einmal wegen zu schnellem Fahren und einmal wegen unerlaubtem Überholens; beide waren gerechtfertigt). Aus Dar herauszukommen hat uns wegen den zahlreichen Baumassnahmen an der Morogoro Road eine Stunde mehr gekostet. Im Baobab Valley haben wir im Baobab Valley Camp übernachtet. Das Camp ist leider recht heruntergekommen. Darren, der Besitzer war einige Monate abwesend, ist nun aber wieder bestrebt, alles in Stand zu bringen. Campsite ist aber für eine Nacht okay (warmes Wasser, anständige Toiletten). Wegen der nahen Strasse aber doch recht laut.
Vom Baobab Valley sind wir direkt in den Ruaha NP gefahren. Bis zum Gate über die ,never ending road‘ (die rechte Abzweigung ca. 40km vor dem Gate) haben wir 4.5 Stunden reine Fahrzeit gebraucht (2h bis Iringa, 2.5h Iringa bis zum Gate). Die Strasse Iringa zum Gate ist aktuell in einem perfekten Zustand.
In Iringa lohnt es sich im Neema Craft Center vorbeizuschauen. Das Café, welches nur taubstumme Personen anstellt, hat einen guten Kaffee, leckeren Kuchen und Sandwiches. Der Markt in Iringa hat eine gute Auswahl an Frischprodukten.
Ruaha NP Parkgebühren:
US$ 30 pro Person, US$ 10 pro Kind (bis 16 Jahre), Camping US$ 30 pro Person, US$ 10 pro Kind, Auto mit tansanischem Kennzeichen Tsh 10'000. Alles pro Tag.
Im Ruaha haben wir an der Public Campsite unsere Zelte aufgeschlagen. Wir waren 4 Nächte dort und haben jeden Moment genossen. Die Campsite ist traumhaft gelegen. Vom Zelt einen wunderschönen Ausblick auf den Fluss, so dass man schon gar nicht mehr auf einen Gamedrive gehen muss (Elefanten, Hippos, Löwen, Krokodile, Giraffen, Impalas etc etc) konnten wir im Flussbett vom Zelt aus beobachten. Die Toiletten und Duschen waren sauber, täglich wurden sie gereinigt. Einen Ranger/Caretacker, wie im Tarangire gibt es aber nicht. Wenn man wegfährt, sollte man alles gut verräumen. Die Paviane kommen fast täglich vorbei. Und dies auf allen Standplätzen.
Die meisten Tiere konnten wir entlang dem Ruaha Fluss beobachten, wobei die östliche Gegend (also von der Campsite weiter flussabwärts) deutlich mehr Tiere hatte, als in der Gegend um der Ruaha River Lodge.
Vom Ruaha sind wir wieder in einem Tag ins Baobab Valley gefahren, haben aber diesmal im Crocodile Camp übernachtet. Hat mir besser gefallen als das Baobab Valley Camp. Aber auch laut wegen der Strasse.
Vom Baobab Valley dann direkt zum
Udzungwa Forest Camp. Von Mikumi bis ca. 22km vor dem Camp geteert, danach schlechte Schotterpiste. Das Forest Camp ist eine sehr schöne Anlage mit sauberen Toiletten und Duschen (warmes Wasser). Die Campsite eignet sich aber nur für Bodenzelte. Am folgenden Tag habe wir die Wanderung hoch zum Sanje Wasserfall gemacht. Schöne und nicht zu anstrengende Wanderung. Für diese Walks müssen Parkgebühren bezahlt werden.
Vom Udzungwa sind wir dann nach Morogoro gefahren, haben dort im Arc Hotel übernachtet und sind am folgenden Tag direkt nach Pangani bzw. Ushongo gefahren. Dort haben wir, wie in den letzten Jahren, in der Emayani Lodge übernachtet. Diesmal 7 Nächte. Für uns immer noch eine der schönsten Orte an der Küste. Unsere jüngste Tochter hat ihren Tauchkurs erfolgreich absolviert. Und nun können wir also gemeinsame Familien-Tauchgänge planen.
Von Pangani direkt nach Arusha zu Freunden, 1. August gefeiert, Auto ausgeräumt, geputzt und untergestellt.
Der Ruaha NP hat uns allen super gut gefallen und wir werden sicherlich nochmals hinfahren. In meiner persönlichen Hitliste der schönsten, von mir besuchten, Nationalparks Ostafrikas hat er den Samburu und Tarangire von der Spitze verdrängt. Und zwar vor allem, weil es viel weniger Besucher hat, als die beiden anderen, und wegen der schönen und traumhaft gelegenen Campsite.
Robert