Liebe Forumfreunde
Nach einer 3-wöchigen Safari, die mich in den Tsavo West, Lewa Downs und die Mara führte, bin ich zwar mit etwas mehr Gewicht dank des guten Essens, reicher an Erfahrungen wohlbehalten zu hause angekommen.
30.8. Um 05.30 kommt Joseph mit dem Subaru aus Nairobi an und wir fahren um 05.45 los zum internationalen Flughafen. Nach 1 Stunde sind wir am Flughafen und warten nun eine Stunde, bis unsere Kundin aus der Ankunftshalle rauskommt. Etwa um 08.00 Uhr starten wir also die Safari und fahren auf dem East African Highway zum Tsavo Ost. Unerwarterterweise geraten wir stellenweise in Regen. Ja, auch beim Mtito Andi Gate wo wir etwas nach Mittag ankommen, regnet es leicht. Nach dem Einchecken, das problemlos und rasch vor sich geht, fahren wir im Tsavo West Nationalpark südlich. Die Strasse ist gut, doch Joseph beachtet die Geschwindigkeitsregel, die nicht mehr als 40 km/Std. erlaubt. Somit kommen wir um 14.30 Uhr im Severin Safari Camp an. Erst mal zu Mittag essen. Mir fällt bereits die Vogelschar vor der bedachten Essterrasse auf. Mal abwarten, welche Arten zu sichten sind. Der Rotbauchpapagei ist mir auf jeden Fall bereits in Auge gestochen!
Etwa 50 m entfernt ist ein Wasserloch und bereits spaziert eine Büschelohroryxantilope heran.
Die Wüstenrose beim Parkplatz ist in voller Blüte und ich kann nicht widerstehen, ein Foto zu schiessen.
Schon bald fahren wir auf die erste kurze Pirschfahrt. Vögel, Impalas, Grantgazellen, Schabrackenschakale und die für hier typische Vegetation erwartet uns. Es ist trocken und das Gras ist braun, doch etliche Bäume und Sträucher erfrischen das Bild mit verschiedenen Grüntönen. Auffällig sind die vielen Schwärme der Blutschnabelweber. Diese spatzenähnlichen Vögel können riesige Schwärme bilden, die in einer harmonischen Weise sich wie ein Fischschwarm bewegen. Es ist faszinierend denen zuzusehen. Zurück im Camp beziehe ich meine Unterkunft, die etwas mehr als 1 km vom Hauptcamp entfernt ist. Sie heissen die Kitani Bandas und mein zuhause für die heutige Nacht ist die 2. letzte in der Reihe. Da es nachts viel zu gefährlich ist, hier zu Fuss unterwegs zu sein, habe ich den Landcruiser. Joseph ist im Fahrerquartier untergebracht, wo es auch eine Kantine hat. Im Badezimmer hält sich eine Spinne auf, nicht gross, aber irgendetwas sagt mir, Finger weg. Nun schaue ich grade im Buch nach und es handelt sich allerdings um eine Violinspinne, deren gewebezerstörendes Gift unangehm sein könnte. Die Blitzlichtfotos sind gut genug geworden, um die Gattung zu bestimmen. Nach wie vor fehlt uns in Kenia ein Spinnenbuch.
Nachdem ich nun frisch geduscht bin, hüpfe ich ins Auto und fahre zur Lodge. Ein Auto kommt mir entgegen und blinkt mir zu.... Elefanten auf dem Weg. Im Dunkeln sind die Dickhäuter kaum zu erkennen und ich halte auf dem Weg und warte, bis ich sicher bin, dass auch der letzte Elefant genügend weit weg ist. Nach ein paar Minuten setzte ich die Fahrt fort und verpasse die Abbiegung nach links, was ich aber schnell merke. Also wenden und die Einfahrt zur Lodge nehmen. Nachts sieht alles so anders aus! Das Abendessen schmeckt grossartig! Gegen 21.00 Uhr mache ich mich auf den Weg zur Banda, diesmal ohne Vorkommnisse. Die Spinne ist weg und ich falle todmüde ins Bett - natürlich mit offenen Fenstern und Vorhängen, so dass die Brise durch mein Zimmer ziehen kann und etwas Abkühlung bringt.
Fortsetzung folgt.....
31.8. Frühes Aufstehen, so dass ich um 06.30 Uhr am Frühstückstisch im Camp bin. Schon auf dem Weg dorthin strahlte mich ein klarer Kilimanjaro an. Es sah gewaltig aus, als die Sonne während des Frühstücks ihn immer mehr beleuchtete und man dies gemütlich sitzend von der Terrasse aus beobachten konnte.
Wir fahren zum Poacher’s Lookout mit natürlich Stopps unterwegs, um Kleine Kudus, ein Gleitaar mit Beute und ein paar andere Tiere anzuschauen. Der Poacher’s Lookout ist ein kleiner Vulkanhügel von dem aus man eine traumhafte Sicht auf die Chyulu Hills, den Shetani Lavafluss und den Kili hat. Wir sind sicherlich über eine Stunde hier oben, schauen uns Blüten und Schmetterlinge an und ich finde eine für mich neue Art von Nektarvogel - den violet-weissen Schwalbennektarvogel, der nie still sitzen will.
Der ist allerdings im Angestelltenquariter erwischt worden.
Weiter geht es zum Chyulu Gate. Mit Giraffen, Elenantilopen, Kleinen Kudus mit Jungen und Dikdiks am Wegrand. Ein Serval geht zu schnell für ein Foto über den Weg. Schmuckflughühner mit Jungen, die gesprenkelte kleine Bälle sind, sind auf dem Weg. Die Jungen verteilen sich zu Mutter und Vater und bleiben in deren Schatten - so süss.
Beim Parktor bleiben Joseph und die Kundin unter einem Baum stehen, wo Grüne Meerkatzen das Auto inspizieren.
Die sind doch immer lustig zu beobachten, voller Schabernack. Ich frage die Ranger, ob man einen Besuch für den Lavatunnel anmelden muss. Nein, man kann kommen, wann man will. Auf dem Rückweg zum Camp sehen wir Feuer in den Chyulu Hills. Ausserhalb des Parkes brennen die Maasais das Gras ab, damit bei dem bald zu erwartenden Regen neues Gras spriesst. Joseph setzen wir beim Fahrerquartier ab und ich fahre zur Lodge, wo wir Mittagessen. Nicht leicht zu essen, wenn überall Vögel rumwuseln und die Kamera auf dem Tisch liegt! Ja, man muss auch aufpassen, dass die Nashornvögel einem nicht das Essen klauen. Einmal hat es einer geschafft ein Brötchen zu ergattern.
Fortsetzung folgt....
Mein Gepäck wurde in die nun freie, letzte Banda gebracht. Der Blick ist gewaltig! Ein grosser Baobab steht dort und die nächsten Tage/Abende sollte ich regen Tierbesuch haben. Einmal standen 3 Elefanten neben der Hütte, einmal Giraffe, dann Impalas, Dikdiks. Ich konnte auch auf eine Tränke blicken, der sich eine Büschelohroryx, Impalas, Zwergmangusten und Vögel näherten. Schlicht ich lebte im Paradies!
Mein Zuhause für die nächsten 5 Nächte. Eine kleine Küche hat es für Selbstversorger.
Am späteren Nachmittag unternahmen wir eine kurze Exkursion in der Nähe. Gleich bei der Ausfahrt konnten wir einem weiblichen Nubierspecht zuschauen, wie sie mit allen Verrenkungen nach Insekten im Baum suchte. Vögel, tolle Bäume am Flussufer, Wasserböcke, Impalas und ein Schakal begegneten uns.
1.9. Das Handy läutet um 05.45 und um 06.30 Uhr bin ich am Frühstückstisch. Leider geht es meiner Kundin nicht so gut und sie entscheidet, den heutigen und morgigen Tag in der Lodge zu bleiben. Da ihre Luxusbehausung mit Sicht auf ein Wasserloch war, war es auch hier nie langweilig. Irgendjemand kam immer mal vorbei. Ich fahre zum Angestelltenquartier und geniesse die bunte Vogelwelt, die hier zahmer und besser zu fotografieren ist. Ich weiss gar nicht, wo ich hinblicken soll und welchen ich ins Visier nehmen soll. Auf jedenfall gelingt mir eine super Aufnahme von einem Ohrenfleckbartvogel, nebst anderen. Toll, so viele Bilder können dann auf der Webseite ersetzt oder ergänzt werden.
Joseph lässt in der Zwischenzeit das Auto waschen. Nach etwa 2 Stunden fahre ich in mein Häuschen. Aber still zu sitzen war noch nie meine Stärke (ausser gezwungenermassen am Computer, wie jetzt) und ich wuselte unter den Bäumen herum bis es Zeit ist, zum Mittagessen zu fahren. Erst heisst es E-Mails checken und kurz schauen, was auf Facebook los ist. Eine Büschelohroryx kommt zum Wasserloch, danach ein gelber Pavian, Gnus und Zebras.
Wie kann ich ruhig essen, wenn die interessantesten Vogelarten vor der Linse rumturnen? Also ein Auge auf dem Teller und eins in Richtung Tierleben. Ich kann nicht widerstehen, nochmals beim Fahrerquartier vorbeizuschauen. Auch will ich Joseph den Plan für morgen mitteilen, denn Handys haben hier keinen Empfang, ausser auf einem m2 auf dem Parkplatz hier. Der Nachmittag und der Abend sind den Vögeln gewidmet. Ein ziemlich guter Sonnenuntergang kommt auch in die Kamera. Und schon ist es Zeit, zum Essen zu gehen. Die Frösche und Kröten quaken im Teich beim Restaurant. Dank der Taschenlampe eines Wächters kann ich die fotografieren. Nach hause fahren und dann bald ins Bett.