Langsam fange ich ein wenig an zu grummeln. Zum ersten wird bei den deutschen Auslandkräften ein Mitteleinsatz gezielt durchgeführt, d.h. während der "Mückenzeit, nicht ständig, dabei wird Lariam nur bei nachgewiesener Verträglichkeit verordnet, ansonsten Doxy., speziell beim fliegenden Personal und/oder vielen "speziellen" Nachteinsätzen. Des Einsetzen von psychischen Folgen ist bei Lariam mit einer Verspätung von bis zu 7 Monaten bestätigt.
Was mich ein wenig bei den Kollegen verwundert, ist das Fehlen von zusätzlichen Informationen.
Es gibt nur einen 100% Schutz gegen Malaria wenn man keinen Kontakt zu einer infizierten Mücke hat. Die angesprochenen Mittel verringern die Heftigkeit der (letalen) Folgen, verschleiern aber auch den Krankheitsverlauf. Das kann in einem negativen Fall dazu führen, dass die Krankheit nicht erkannt wird und innerhalb eines Jahres (immer) wieder ausbricht, ohne das der betroffene Patient den behandelnden Arzt auf den Auslandsaufenthalt hinweist bis er dann tot ist.
Doxy ist in D. nicht zur Behandlung von Malaria zugelassen und wird deshalb verwendet, weil die Dosierung niedriger, also verträglicher sein kann. Bei längerem Aufenthalt in sonnigen Gebieten muss mit starker Hautpflege gearbeitet werde.
Ein netter Nebeneffekt kann der beschleunigte Stuhlgang bei allen Präperaten sein, dabei verlieren Frauen gerne den Schutz vor Schwangerschaften.
Ebenfalls fehlt die Info, dass der Einsatz jedwelchen Präperats auch immer vom Gebiet der Resistenz abhängt, also abhängig vom Reisegebiet ist.
Es gibt Empfehlungen für Risikokräfte, bei Einsätzen, die einen ärztlichen Zugang innerhalb von 24 Std erlauben, von einer Einnahme abzusehen, um eine eventuelle Erkrankung sauber daiagnostizieren zu können. Dengue Fieber und andere Fiebererkrankungen haben ähnliche Symptome.
Nun liebe(r) Bavarese, der Einsatz von Mitteln gegen Krankheiten ist bei allen medizinischen Teilen der Streitkräfte, auch bei unseren, genau geregelt. Dazu gehören natürlich auch andere Teile der Erde, in denen wir Einsatzkräfte vor Ort haben, ob zur Ausbildung in French Guinea, zur Weiterbildung in Namibia oder zur Unterstützung an Orten, die nicht genannt werden, das hat aber mit der ursprünglichen Fragestellung nichts zu tun.
Eine exemplarische Aussage über ein potentielles Risiko zu erkranken und was dagegen zu tun ist kann ( sollte) kein Hausarzt ohne Zusatzausbildung fällen, dazu gehören z.B. auch das Wissen über mögliche Vorerkrankungen des Fragestellers und mögliche Wechselwirkungen mit verordneten Medikamenten.
Ach ja, die Aussage " genau das meine ich mit unwissentschaftlichem Dahergerede, Gerüchtemacherei, Polemik" nehme ich nicht persönlich, dafür weißt du wirklich zuwenig über mich.