THEMA: Malariaprophylaxe
31 Mär 2012 10:52 #230113
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  • Axel am 31 Mär 2012 10:52
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Langsam fange ich ein wenig an zu grummeln. Zum ersten wird bei den deutschen Auslandkräften ein Mitteleinsatz gezielt durchgeführt, d.h. während der "Mückenzeit, nicht ständig, dabei wird Lariam nur bei nachgewiesener Verträglichkeit verordnet, ansonsten Doxy., speziell beim fliegenden Personal und/oder vielen "speziellen" Nachteinsätzen. Des Einsetzen von psychischen Folgen ist bei Lariam mit einer Verspätung von bis zu 7 Monaten bestätigt.
Was mich ein wenig bei den Kollegen verwundert, ist das Fehlen von zusätzlichen Informationen.
Es gibt nur einen 100% Schutz gegen Malaria wenn man keinen Kontakt zu einer infizierten Mücke hat. Die angesprochenen Mittel verringern die Heftigkeit der (letalen) Folgen, verschleiern aber auch den Krankheitsverlauf. Das kann in einem negativen Fall dazu führen, dass die Krankheit nicht erkannt wird und innerhalb eines Jahres (immer) wieder ausbricht, ohne das der betroffene Patient den behandelnden Arzt auf den Auslandsaufenthalt hinweist bis er dann tot ist.
Doxy ist in D. nicht zur Behandlung von Malaria zugelassen und wird deshalb verwendet, weil die Dosierung niedriger, also verträglicher sein kann. Bei längerem Aufenthalt in sonnigen Gebieten muss mit starker Hautpflege gearbeitet werde.
Ein netter Nebeneffekt kann der beschleunigte Stuhlgang bei allen Präperaten sein, dabei verlieren Frauen gerne den Schutz vor Schwangerschaften. :whistle:
Ebenfalls fehlt die Info, dass der Einsatz jedwelchen Präperats auch immer vom Gebiet der Resistenz abhängt, also abhängig vom Reisegebiet ist.
Es gibt Empfehlungen für Risikokräfte, bei Einsätzen, die einen ärztlichen Zugang innerhalb von 24 Std erlauben, von einer Einnahme abzusehen, um eine eventuelle Erkrankung sauber daiagnostizieren zu können. Dengue Fieber und andere Fiebererkrankungen haben ähnliche Symptome.
Nun liebe(r) Bavarese, der Einsatz von Mitteln gegen Krankheiten ist bei allen medizinischen Teilen der Streitkräfte, auch bei unseren, genau geregelt. Dazu gehören natürlich auch andere Teile der Erde, in denen wir Einsatzkräfte vor Ort haben, ob zur Ausbildung in French Guinea, zur Weiterbildung in Namibia oder zur Unterstützung an Orten, die nicht genannt werden, das hat aber mit der ursprünglichen Fragestellung nichts zu tun.
Eine exemplarische Aussage über ein potentielles Risiko zu erkranken und was dagegen zu tun ist kann ( sollte) kein Hausarzt ohne Zusatzausbildung fällen, dazu gehören z.B. auch das Wissen über mögliche Vorerkrankungen des Fragestellers und mögliche Wechselwirkungen mit verordneten Medikamenten.
Ach ja, die Aussage " genau das meine ich mit unwissentschaftlichem Dahergerede, Gerüchtemacherei, Polemik" nehme ich nicht persönlich, dafür weißt du wirklich zuwenig über mich.
Ich bin immer für geteilte Meinungen, Hauptsache man teilt meine. "The Only Easy Day Was Yesterday"
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31 Mär 2012 11:07 #230116
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  • Axel am 31 Mär 2012 10:52
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Etwas "off topic"
Wir hatten auch schon in D. den Fall, das sich jemand, der nie in Malariagebieten war, sich in der Klinik mit Malaria infiziert hat, weil in einem Nebenzimmer ein Erkrankter lag.
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31 Mär 2012 11:17 #230118
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  • st@ffi am 31 Mär 2012 11:17
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Hallo!

Somit wir wieder zu der Erkenntnis gekommen sind, das es keinen 100%igen Schutz geben kann!!! Wer sich also in Malariagebiete begibt, sollte vorher zum Tropenarzt und sollte gemeinsam mit ihm entscheiden, was das beste ist. Diese Diskussion hier führt meiner Meinung nach zu nichts!
Duck und weg!

Schönes Wochenende
st@ffi
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31 Mär 2012 11:29 #230119
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  • Strelitzie am 31 Mär 2012 11:29
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Vielleicht abschließend ? ein paar Zahlen: www.aerzteblatt.de/nachrichten/49684

Gruß, Strelitzie
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31 Mär 2012 13:18 #230122
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  • maddy am 31 Mär 2012 13:18
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Zu dieser Gelegenheit muss ich euch wohl wieder mal den Artikel von DAN South Africa (Divers Alert Network) in Erinnerung rufen - www.mwh.co.za/barra/...xis_new_proposal.pdf Ok, es geht hier vor allem um Taucher, ist aber fuer alle andern Reisenden genauso relevant.

Sieht vor allem die Bemerkung unter Lariam!

Gruss aus Sodwana
Maddy
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31 Mär 2012 14:05 #230125
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  • Guido. am 31 Mär 2012 14:05
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Hallo,
Axel schrieb:
Wir hatten auch schon in D. den Fall, das sich jemand, der nie in Malariagebieten war, sich in der Klinik mit Malaria infiziert hat, weil in einem Nebenzimmer ein Erkrankter lag.

Es gibt auch zig dokumentierte Fälle von sogenannter Airport Malaria. D.h. Menschen haben sich um Umfeld von Airports durch eingeflogene Moskitos mit dem Malaria-Erreger infiziert. Das Heimtükische ist in den Fällen, dass beim Auftreten von Fieber dann kaum jemand an Malaria denkt und die Leute ggf. falsch behandelt werden, wodurch die Malaria so richtig gefährlich wird.

Wie man anhand der aktuellen Zahlen in dem von Strelitze verlinkten Ärzteblatt-Artikel auch noch mal sehen kann, liegt die Malaria-Sterbequote für Menschen mit Zugang zu ordentlicher Behandlung bei um die 0,5 Prozent. Und die 0,5% dürften vor allem die Fälle sein, die zu spät die richtige Behandlung bekommen haben. Es kann dann jeder für sich selbst entscheiden, wie er diese Statistik bei der Entscheidung pro oder contra chemischer Prophylaxe gewichtet.

Beste Grüße

Guido
Letzte Änderung: 31 Mär 2012 14:08 von Guido..
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