Dreamliner schrieb:
Im Januar wurden in Simbabwe 59,7 Millionen Liter Diesel verkauft. Im September 122,3 Millionen Liter Diesel. Bei Benzin waren es im Januar 20,7 Mio Liter und 86,0 Mio im September. Der Absatz hat sich mehr als verdoppelt nicht weil die Wirtschaft in Simbabwe boomt, sondern weil jeder der kann, in Simbabwe tankt und vermutlich mittlerweile Sprit illegal in andere Länder verschoben wird. Man bringt Rand oder USD ins Land, tauscht die 1:3 gegen Bond-Notes oder RTGS-Dollar und tankt dann effektiv für im südlichen Afrika konkurrenzlose 0,50 USD/Liter. So verstärkt sich die Krise selbst immer mehr. Im Januar reichten noch 40 Mio. USD pro Monat, um die Spritversorgung sicher zu stellen. Jetzt muss die Regierung 100 Mio. USD pro Monat bereit stellen. Diese Menge an harter Währung fehlt auf schmerzhafteste Weise für andere Zwecke: Vorprodukte für die Industrie, Arznei, ...
Was kann Simbabwe tun? Nichts. Stellen sie weniger Geld für den Treibstoffimport bereit, so gibt es keinen Sprit mehr an den Tankstellen und die Krise im Land verschärft sich. Um die Bond-Notes und RTGS-Dollar zum offiziellen Kurs von 1:1 aus dem Markt zu nehmen, bräuchte Simbabwe 10 Mrd. Dollar. Gibt man die Wechselkurse für Bond-Notes und RTGS-Dollar frei, so entfällt die Treibstoffproblematik. Aber die würden sofort auf 1:3 oder schlechter abwerten. Damit enteignet Simbabwe nach 2009 erneut die Bevölkerung und zerstört jegliches Vertrauen in den Staat. Vertrauen ist aber Voraussetzung für eine funktionierende Wirtschaft.
Weil die Situation hoffnungslos erscheint, versuchen mittlerweile wieder alle die können, sich Aktien zu kaufen, um Werte zu haben, die den nächsten Kollaps überstehen. Die Börse in Simbabwe hat historischen Höchststand. Werte wie Meikles (Hotels und TM-Supermärkte) sind mit einem absurden Kurs-Gewinn-Verhältnis von mehr als 800 bewertet.
D.
Hallo,
hast du eventuell eine Infoplattform wo ach die KCV (Aktien aus Afrika) ersichtlich sind? Meine Tradingplattform gibt das leider nicht her.
Die KGV ist ja das eine, aber zu beeinflussbar.
Danke erst einmal.