Hi all,

seit Jahren ist zu bemerken, dass immer mehr Dauercamper auf SA’s Plätzen sind. Meist kommen sie aus der früheren weissen Mittel- oder Unterschicht, die nach 1994 ihre Jobs verloren haben und mehr schlecht als recht am Existenzminimum dort überleben. Und Sozialhilfe wie in D. bekommen sie hier nicht.
In den letzten Jahren habe ich, besonders nahe Städten, vermehrt eine neue Gruppe kennengelernt, schwarze Arbeiter, die von hier aus ihren Arbeitsstellen am Bau oder dem Strassenbau nachgehen. Meistens kein Problem.
In Kimberley kürzlich wurde es aber auch mir zuviel, das war auf der community campsite direkt am Big Hole. Mit Einbruch der Dämmerung versammelten sich dort die in Grosszelten untergebrachten Leute nahe beim Waschraum, da wurde pot (hier „dagga“) ausgegeben, die Leute standen in Reihe an. Ich wurde nur kurz gemustert, ob ich wohl ein Bulle sein könnte, dann ging der Verkauf ungehindert weiter.
Zwei Stunden später lagen zugedröhnt einige Schlafende verstreut auf dem Rasen, jemand kam torkelnd an mein Lager und wollte Zigaretten schnorren. Soweit noch OK, obgleich zugedröhnte Schwarze nicht unbedingt berechenbar sind. Security nicht mehr sichtbar, die stehen nur tagsüber rum.
Als dann aber einige Zeit später unter lautstarkem Palaver deutlich das Geräusch eines Tazers aus den Zelten kam, wurde es mir doch zu ungemütlich und ich zog auf die Gegenseite hinter den Gebäuden um. Dort wurde ich in Ruhe gelassen, sonst wäre ich noch in der gleichen Nacht weitergezogen.
Ich war das vierte Mal dort. Meine neue Einschätzung: Big Hole Campsite nur „bedingt empfehlenswert“.

Grüsse aus Durban
Helmar