THEMA: Down the slippery slope.....!
11 Dez 2019 11:24 #575063
  • busko
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  • busko am 11 Dez 2019 11:24
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In letzter Zeit gibt es im Forum immer wieder "Diskussionen" zum Thema; "Diskriminierung.....bis hin zum Rassismus".

Dieses Thema wird in Westeuropa (aus teilweise sehr guten Gründen) besonders kritisch gesehen, aber man fragt sich doch, ob sich nicht eine gewisse Überempfindlichkeit entwickelt hat, die dazu führt, dass bei gewissen Stichwörter, (ähnlich wie beim Pawlovschen Hund) die schon fast fest verdrahtete Reaktion, unwillkürlich und ohne gross nachzudenken, kommt!?

Natürlich sagt jeder z.B., dass mir meine unmittelbare Familie am nächsten steht.....ganz normal und von jedem vollkommen nachvollziehbar. Von diesem Punkt aus, führt aber eine lückenlose "Kausalkette" über meine Stadt, mein Land, mein Fussballverein, meine Kirchengemeinde zu meine Hautfarbe.....und.....schon ist man tief im Bereich des Rassismus!
Wenn ich bevorzuge, dass die deutsche Nationalmanschaft bei der WM gegen den Niederländern gewinnt, ist das schon Nazionalismus? Dabei stehen sich viele Niederländer und z.B. Niedersachsen, rein "genetisch" gesehen, viel näher als besagte Niedersachsen mit z.B. Bayern!
Ist es O.K. sich als "Düsseldorfer" zu fühlen? Als Deutscher? Europäer? Katholik? Muslim?.....auch wenn im letzteren Fall mit dem tiefen Glauben und einer besonders pragmatischen Auslegung, fast gezwungenermassen das Shariah-Recht dem deutschen Grundgesetz vorzuziehen ist? Ich denke viele von uns würden hierbei sehr "allergisch" reagieren!

An welcher Stelle "rutscht" die ganz normale "Identifikation" mit der "Gruppe" in einen Bereich in dem man von "ungesunde" Diskriminierung oder gar Rassismus sprechen kann/muss?....eben; "Down the slippery slope.....!"
Wie wäre es mit BVB-Fan? Bayern München Ultra? Bengalos? Mollies?.....

Machen wir jetzt einmal den Schritt ins südliche Afrika.....
Dort gab es Rassismus und Diskriminierung.....nein....."gibt" es Rassismus und Diskriminierung; damals so, nun anders herum!
Ist die heutige Situation zu rechtfertigen? Rechtfertigt ein "Unrecht" ein weiteres Unrecht?
Mit welchem moralischen Recht werden heute weisse Farmer enteignet, nur weil vielleicht vor 20 Generationen ein Weisser einem Schwarzen das Land genommen hat? Der Weisse hat mit dem ursprünglichen "Täter" nur die Hautfarbe in gemein, so, wie der Schwarze lediglich diese Eigenschaft mit dem ursprünglichen "Geschädigten" teilt! Das ist Sippenhaft ins Exrem getrieben und geht gar nicht!
(Nebenbei ist noch anzumerken, dass der Begriff des "Landbesitzes" erst mit den Europäern ins südliche Afrika gekommen ist)

Sollten wir vielleicht die Römer auf "Wiedergutmachung" verklagen, weil die Vorfahren eben dieser vor 2000 Jahren in Germanien eingefallen sind und im Lande unserer Vorfahren gewütet haben?

Einmal mehr zeigt sich, dass eine gewisse Zurückhaltung und reifliche Überlegung auch bei diesem Thema durchaus angebracht ist!

Liebe Grüsse,
Ulli
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir! - Konrad Lorenz
Letzte Änderung: 11 Dez 2019 12:08 von busko.
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15 Dez 2019 01:08 #575284
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  • michi1111 am 15 Dez 2019 01:08
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Tja, da kriegst Du zwar einen Haufen Aufrufe aber seit 3 Tagen keine Antwort drauf. Heißes Thema, anscheinend? :evil:
Möchte anscheinend keiner drüber nachdenken... :whistle:

Übrigens...bevor wir die Römer in Anspruch nehmen, könnten wir es auch erstmal bei den Schweden versuchen, 1534 standen die vor Leipzig. Oder Frankreich (Napoleon)? Man kann das beliebig weiterspinnen, viele Nationen haben im Laufe der Jahrhunderte ihre Leichen im Keller gebunkert...England (Kolonien), Frankreich (Kolonien, Europa), USA (Indianer, Vietnam), Spanier und Portugal (halb Südamerika), Russen (Ukraine), Nordafrikaner (Spanien), Mongolen (halb Südosteuropa)... Wird wohl auch Stammeskriege in (Süd-) Afrika gegeben haben??

Wo fängt man da an, das aufzurechnen und wo hört man auf?? :whistle:

Sollte man nicht lieber eher versuchen, den ganzen Quark hinter sich zu lassen und für alle eine akzeptable Zukunft zu basteln?

Achja...und wieso darf ich in D nicht "Schwarzer" sagen, obwohl man in Südafrika doch offiziell it's a Black Guy, a White Guy oder a Coloured sagt?? Versteh' ich nicht... :S
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit - aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Einstein)
Letzte Änderung: 15 Dez 2019 01:53 von michi1111.
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15 Dez 2019 07:34 #575285
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  • fiedlix am 15 Dez 2019 07:34
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michi1111 schrieb:

Achja...und wieso darf ich in D nicht "Schwarzer" sagen, obwohl man in Südafrika doch offiziell it's a Black Guy, a White Guy oder a Coloured sagt?? Versteh' ich nicht... :S

Guten Morgen,

wenn du hier (in Bayern) "Schwarzer" sagst, dann meinst du einen CSUler :laugh: :laugh: :laugh:

Ich weiß jetzt nicht ob du im Gegenzug von "Weißer" sprichst ? Ansonsten sind es halt Menschen mit weißer oder schwarzer Hautfarbe bzw. Weiße/Schwarze Menschen.

viele Grüße
Elke
Menschen, mit denen man lachen und weinen kann, sind die Menschen, die das Leben ausmachen.
Letzte Änderung: 15 Dez 2019 07:36 von fiedlix. Begründung: w eingefügt
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15 Dez 2019 11:17 #575288
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"Ich weiß jetzt nicht ob du im Gegenzug von "Weißer" sprichst ? Ansonsten sind es halt Menschen mit weißer oder schwarzer Hautfarbe bzw. Weiße/Schwarze Menschen."

Genauso unkompliziert ist es gemeint. Von den CSUlern mal abgesehen, an die habe ich nun nicht gedacht.. :lol:
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15 Dez 2019 12:13 #575290
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Eine Frage @ die historischen Vergleiche(r): Macht es wirklich keinen Unterschied, ob die Eltern oder deren Kinder selber Vertreibung und Unterdrückung erlebt haben oder ob das vor vielen Hunderten von Jahren stattfand?
Zur Erinnerung: Die Enteignungen und Vertreibungen in großem Stil fanden in RSA nicht zur Voortrekkerzeit sondern erst vor 50 Jahren statt, Stichworte Group Areas Act, Relocation usw.
Über all das, wie z. B.

Wem gehört ein Stück Land, wer hat Recht auf Aufenthalt? Denen, die es schon seit zig Generationen hinweg bewohnt haben oder denen, die es nach Okkupation ererbt jedoch besser entwickelt haben? Wie „Land“ bei Restitution von Investition rechtlich sauber trennen? Wie Aufenthalt ohne Landtitel legalisieren und rechtlich absichern? Usw…….

ernsthaft zu diskutieren, ist enorm aufwändig und setzt auch viel Sachwissen voraus. Das bloß mit ein paar Brocken, noch dazu quasi als Postulate, abzuhandeln, finde ich persönlich nicht gut; noch dazu zum Anlassfall „Rassismus“, womit das eigentlich nicht unbedingt was zu tun hat. Es ist mE eine Abwertung eines sehr komplexen Themas.
Zu all dem, was Südafrika da gerade durchlebt und noch bevorsteht, gibt es zahlreiche Parallelen in unserer eigenen jüngeren Geschichte (von Schlesien bis Kosovo und Krim), die in Ergebnis, Auffassung und Wahrnehmung unterschiedlicher nicht sein könnten.
Grüße
Eine Ironie der Geschichte zum eigentlichen Thema ist, dass die in der neuen Verfassung abgeschaffte „Rassenklassifizierung“ durch AA/BEE… durch die Hintertür wieder eingeführt wurde. Früher haben viele Leute mit ein bisschen krausen Haaren, vollen Lippen und dunklem Teint sich sehr bemüht, den Sündenfall des (Ur)Großvaters im Stammbaum zu tilgen. Jetzt wird die schwarze (Ur)Großmutter wieder hinein reklamiert. (Manche) Chinesen waren zu Apartheidzeiten privilegierte Nichteuropäer, jetzt wollen sie gerne zu den damals Unterdrückten gezählt werden….usw.
Letzte Änderung: 15 Dez 2019 12:34 von loser.
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15 Dez 2019 19:44 #575332
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  • busko am 11 Dez 2019 11:24
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Ich wollte mit diesem Beitrag eigentlich keine lange Diskussion lostreten, sondern lediglich darauf hinweisen, dass wir (fast) alle an irgendeinem (-welchen) ".....ismus (ismen)" " leiden". Bei den meisten von uns ist es mindestens ein "Familienismus", verbreitet sich aber oft über "Stadtismus", "Landismus", "Religionismus", "Vereinismus" bis hin zu den algemein "verteufelten "Ismen"".

Es ist, schlicht und ergreifend, reifliche Überlegung und Abwägung von Nöten bevor man die "Rassismus-Keule" aus dem Sack holt!

Liebe Grüsse,
Ulli
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Letzte Änderung: 16 Dez 2019 11:40 von busko.
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