Der Mensch von der Mahenye Safari Lodge wartet noch im Hotel, wir verladen uns und unser Gepäck und werden von ihm in den Ghonarezou NP zur Lodge gefahren. Wir sind, bis auf eine Gruppe englischer Manager des Mutterkonzerns der Lodge, erst mal die einzigen Touristen. Die Lodge liegt sehr schön erhöht über dem Runde, wir fühlen uns sofort sehr wohl. Ist der Unfall tatsächlich erst 24 h her?
Die Mitarbeiter kümmern sich rührend um uns, insbesondere der Manager: er übernimmt den Kontakt zu unserem Autovermieter. Morgen soll ein Ersatzwagen kommen. Prima.
Wir nehmen das Angebot zu einem Gamedrive an, sehr schön mit Picknick im Busch, allerdings ist das wildlife nicht spektakulär. Zwar sehen wir Giraffen, Elefanten, Löwen und eine Büffelherde in der Zeit, in der wir in Mahenye sind, aber immer aus großer Entfernung: die Tiere sind extrem scheu, und zwar wegen des Bürgerkriegs im nahen Mozambique, wie man uns sagt.
Zurück kommt der Manager auf mich zu: „I’ve got a bad message for you, Mr. „Marke“.“ Das Ersatzauto wird einen Tag später kommen. Nun gut.
Wir relaxen an der Uferböschung und lassen den Fluss an uns vorbeiziehen. Kommt ein Engländer vorbei: „Ah, crocodile –watching!“ – „No, just relaxing.“ Der Engländer geht wieder. „Hm, sag mal, was sind das eigentlich für Baumstämme da am Ufer?“
Am nächsten Tag machen wir einen guided Walk mit bewaffnetem Guide, sehr informativ, aber wieder wenig spektakulär, die Tiere sind Fußgängern gegenüber noch scheuer.
Zurück kommt der Manager auf mich zu: „I’ve got another bad message for you, Mr. „Marke“.“ Es wird kein Ersatzauto kommen, aber ein Mechaniker, der unser Auto reparieren wird. A, ja.
Abends sitzen wir mit den Engländern am Lagerfeuer, jeder schildert interessante Erfahrungen aus Afrika. Véro erzählt, wie wir 1994 ohne unser Gepäck in Arusha ankommen und die ersten 4 Tage auf Safari sind, nur mit dem, was wir am Körper tragen und was im Handgepäck war – die Fotoausrüstung und 6 Bücher. Und sie schließt mit: “But it was quite fun with sex (!) books in Africa!“ Unterdrücktes Gehüstel der Engländer. Erst als ich sie auf ihren faux pas aufmerksam mache und sie loslacht, lachen auch die Engländer.
Am folgenden Tag machen wir wieder einen Gamedrive mit Picknick im Busch, wieder sehr nett, aber: siehe oben.
Zurück kommt der Manager auf mich zu: „I’ve got another bad message for you, Mr. „Marke“.“ Der Mechaniker würde einen Tag später kommen. Hmm.
Am nächsten Tag wollten wir eigentlich in den Hwange NP fahren, aber ohne Auto? Selbstverständlich können wir länger bleiben als gebucht, man macht aus unserem special price sogar einen very special price. Es gibt noch eine weitere Nachricht für mich: In der Zwischenzeit hatte der Besitzer des Unfallwagens sich überlegt, dass man die Touristen doch ein wenig melken könne und in der Lodge angerufen. Der Manager hat ihn aber gar nicht mit uns sprechen lassen, sondern ihm erklärt, dass die Mietwagenversicherung für all seine Schäden aufkommen würde. Pech gehabt!
Auf einen game drive oder walk verzichten wir an diesem Tag, sondern faulenzen in der Lodge. Da kommt der Manager auf mich zu: „I’ve got another bad message for you, Mr. „Marke“.“
Der Mechaniker ist nicht gekommen, dafür wurde das Auto nach Harare zurückgeschleppt. Oooh?!
Und wie kommen wir jetzt nach Harare zurück? Der Manager hat diese Frage vorausgesehen: „Don’t worry, I’ll talk to the Car Hire Co., Mr. „Marke“!“
Am Abend kommt dann der Manager wieder auf mich zu: „I’ve got another bad message for you, Mr. „Marke“.“ Ich hätte den Unfall verursacht, und daher sei es unsere Sache, wie wir jetzt nach Harare zurückkommen.
Die Lodge würde uns zurück nach Chiredzi fahren, aber von da sei es sehr schwierig, nach Harare zu kommen.
Also hängen wir hier erst mal fest!
Und Ihr mit uns, denn ich muss mich ein wenig fein machen, meine Schwester hat heute Geburtstag! Aber morgen komme ich dann wirklich zum Schluss. Afrikanisches Ehrenwort!