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THEMA: Selbstfahrrundreise
31 Dez 2015 03:50 #412864
  • Gerd1942
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  • Gerd1942 am 31 Dez 2015 03:50
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Guten Morgen, Carsten,

auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum. Wer sich morgens um 3.35 Uhr beim Forum anmeldet, hat entweder jetzt schon Reisefieber oder er leidet wie ich unter seniler Bettflucht. Allerdings scheinst Du mir dafür noch zu jung. Ich mache es mir ganz einfach. Ich stelle mal eine ausführliche Rundfahrtbeschreibung ein für eine Tour, die ich vor zwei Jahren mit Freunden gemacht habe. Daher auch die ungewöhnliche Länge der Beschreibung. Wir haben in den Lodgen gewohnt, aber ich habe überall dort, wo ich weiß, dass es Camping gibt, eine entsprechende Anmerkung angebracht.

31-Tage-Tour (Namibia inkl. Chobe und Ausflug zu den Vic Falls)

Tag 01: Flug mit Air Namibia ab FRA – Anreise von Köln nach FRA mit dem Zug (Rail & Fly-Ticket).

Tag 02: Ankunft morgens, gegen 6.00 Uhr, in Windhoek. Bis Ihr Eure Koffer erhaltet und durch die Passkontrollen seid, wird es wahrscheinlich 7.00 Uhr sein. Vom Flughafen fahret Ihr zur Heinitzburg, wo Ihr den Tag mit einem guten Frühstück auf der Terrasse beginntund einen herrlichen Blick über Windhoek genießt. Dann holt Ihr Euren Wagen ab und fahrt gegen Mittag
über den Spreetshoogte Pass zum Barchans Dune Retreat. Ankunft dort am Nachmittag. Am Pool oder auf Eurer Terrasse (m. W. haben die kein Camping) genießt Ihr den Rest des Tages.
Ü: Barchans Dune Retreat A-Ü-F www.barchandunes.com

Tag 03: Nicht zu spät fahrt Ihr dann zum Campingplatz Oasis oder Sesriem von NWR ca. 60 - 90 Minuten. Ihr habt dann noch ausreichend Zeit weiter ins Sossusvlei (65 km, davon die letzten 5 km durch Tiefsand) zu fahren. Vom Parkplatz Dead Vlei lauft Ihr zum Dead Vlei (ca. 25 – 30 Minuten) und besteigen je nach Temperaturen, Kondition und Lust Big Daddy. Das dauert dann mit ca. 60 – 90 Minuten. Wenn Euch das zu schwierig scheint (es ist hart, aber machbar) dann geht Ihr zum Wagen zurück und fahrt zum Sossusvlei. Dort besteigt Ihr dann die Sossusvlei Düne, Aufstieg etwa 30 Minuten.
Ü: Camping NWR oder Oasis. NWR erreicht Ihr über www.nwr.com.na. Oasis gehört zur Sossusvlei Lodge (Taleni). Müsst Ihr mal googeln, wenn Ihr Euch den Campingplatz im Internet ansehen wollt.

Tag 04: Wenn Ihr noch nicht genug von den Dünen habt, macht Ihr morgens noch eine Wanderung auf die Elim Düne und fahrt danach durch das Namib Rand Nature Reserve über Betta und Spes Bona zur D 707. Je nachdem, wann Ihr abgefahren seid, kommen Ihr entweder am späten Vormittag oder am frühen Nachmittag bei der Namtib Desert Lodge auf der D 707 an. Der Campingplatz dort liegt am Fuß der Tiras Berge. Wenn Ihr früh genug ankommt, macht Ihr eine Farmrundfahrt mit. Sehr interessant, tolle Landschaft und meist ein Super-Sonnenuntergang.
Oder Ihr könnt dort auf den Berg direkt am Campingplatz klettern oder den von Lynn eingerichteten Lehrpfad wandern oder nach Absprache mit Torsten oder Lynn auch eine andere Wanderung auf dem Farmgelände machen.
Ü: Namtib Camping

Tag 05: Vormittags könnt Ihr noch eine Wanderung auf den Berg in der Nähe des Haupthauses machen oder Ihr fahrt 30 km weiter zur Farm Gunsbewys. Trotz der geringen Entfernung erwartet Euch eine ganz andere Landschaft, denn die Farm liegt auf der Dünenseite. Frau Graebner ist eine sehr interessante Gastgeberin, die gerne mit Euch in die Dünen wandert. Nur dürft Ihr nicht zwischen 13.00 und 15.00 Uhr ankommen. Da macht sie Mittagspause und die ist ihr heilig. Also entweder spätestens um 11.00 Uhr oder um 15.00 Uhr von der Namtib abfahren.
Ü: Farm Gunsbewys.

Tag 06: D 707 – Aus – Lüderitzbucht. Kurz hinter Aus macht Ihr einen kleinen Abstecher zu den Wildpferden (ist auf der B ausgeschildert). Nachmittags könnt Ihr noch einen Ausflug zum Diaz Point machen. Mit Besuch des kleinen Imbiss-Restaurants dauert das etwa 2 Stunden. Danach könnt Ihr einen gemütlichen Stadtrundgang machen und an der Waterfront den Sonnenuntergang beobachten. Abendessen könnt Ihr im Ritzi’s an der Waterfront oder – was ich bevorzuge – im Barrels.
Ü: Shark Island www.nwr.com.na

Tag 07: Ausflug ins Sperrgebiet bis zum Bogenfels. Eine wirklich schöne Tour durch eine auf den ersten Blick unberührte Landschaft. Tatsächlich haben hier die Diamantensucher das ganze Land umgegraben. Ihr seht alte, verfallene Diamantensucher-Siedlungen und fahrt in einer einmaligen Landschaft über den Boden des Urmeeres und erreicht dann den Bogenfels.
Ü: Shark Island Camping
Im Mai ist es noch nicht sooo kalt, aber es kann nachts unangenehm feucht werden. Daher solltet Ihr über eine Ü in einem Gasthaus nachdenken. Auf Shark Island gibt es Kairos Cottage, das ich wärmstens empfehlen kann.

Tag 08: Lüderitzbucht – Kolmanskoop – Fish River.
Wenn Ihr Interesse habt, macht Ihr morgens um 8.00 Uhr noch die Schiffstour zu den Pinguinen mit. Dauer 2 Stunden. Dann fahrt Ihr weiter bis Kolmannskuppe. Die Besichtigung dieser alten Diamanten-Stadt dauert ca. eine Stunde. Wenn Ihr so gegen 10.00 Uhr dort ankommt, könnt Ihr eine Führung (ist im Eintritspreis enthalten) mitmachen. Ist aber nicht unbedingt erforderlich. Wenn Ihr die Tour zu den Pinguinen nicht macht, würde ich schon um 8.00 Uhr abfahren, dann könnt Ihr schon gegen 8.30 Uhr dort sein und habt nicht den Trubel. Von Kolmannskuppe zum Fish River fahrt Ihr etwa 3 Stunden, d. h. Ihr kommt am frühen Nachmittag an und habt bis zum Sundowner in der Canon Lodge viel Zeit, um den Canon zu besichtigen. (ich weiß nicht, ob die Camping anbieten, aber die Chalets sind so schön, dass ich hier ein Chalet nehmen würde). Den Sonnenuntergang kann man am besten von dem kleinen Hügel in der Nähe des Hauptgebäudes fotografieren.
Ü: Canon Lodge www.gondwana-collection.com

Tag 09: Canon Lodge Naute Dam (kurzer Abstecher zum Staudamm) – Keetmanshoop – Köcherbaumwald oder (besser) Mesosaurus Fossil Camp. Dort findet Ihr neben vielen Köcherbäumen bei der Führung mit dem Eigentümer echte Fossilien. Abends könnt Ihr tolle Sonnenuntergangsaufnahmen zwischen den Köcherbäumen Machen.
Ü: Köcherbaumwald oder Mesosaurus Fossil Camp.

Tag 10: Über die C 17 und später die C 15 fahrt Ihr durch die Kalahari nach Stampriet und von dort auf der C 20 zur Anib Lodge. Da Ihr am frühen Nachmittag dort ankommen solltet (die Fahrzeit von Mesosaurus bis zur Anib beträg ca. 4 Stunden), solltet Ihr die Farmrundfahrt mitmachen.
Ü: Anib www.gondwana-collection.com Alternativ könnt Ihr auch auf der C 20 weiterfahren bis zum Abzweig D 1268 und auf der zur Bagatelle fahren. Die haben sehr schöne Campingplätze.

Tag 11: Wandern auf der Anib oder der Bagatelle und am Pool oder auf einer Düne relaxen.

Tag 12: Anib/Bagatelle – Windhoek (Stadtrundfahrt). Wenn wir nicht zu spät abfahrt, habt Ihr nachmittags genügend Zeit zu einer Stadtrundfahrt mit Carsten Möhle. Diese Tour muss unbedingt vorgebucht werden. Ihr habt die Wahl zwischen der kleinen oder der großen Rundfahrt. Die große Rundfahrt schließt den Besuch von Shebeens in Katutura ein. Wenn Ihr die kleine Rundfahrt macht, dann empfehle ich für das Abendessen Die Heinitzburg (gehoben, aber Schlips wird nicht benötigt) wobei Ihr einen fantastischen Blick auf die Stadt habt. Oder Ihr geht in eins der anderen en guten bzw. urigen Lokale wie Gathemanns oder Joe’s Beer House.
Ü: Müsst Ihr andere fragen, wo die beste Campingmöglichkeit ist.

Tag 13: Windhoek – Okonjima.
In Okahandjakönnt Ihr einen der zwei bedeutendsten einheimischen Schnitzermärkte besuchen. Das dauert vielleicht 30 Minuten. Bei den meisten Besuchern ist es sogar weniger, da die Verkäufter dort doch sehr aufdringlich sein können.. Ankunft auf Okonjima gegen 13.00 Uhr,so dass Ihr die Rundfahrt noch mitmachen könnt.
Ü: Okonjima Camping.

Tag 14: Okonjima – Teilnahme an den dort angebotenen Aktivitäten oder Wandern auf eigene Faust.

Tag 15: Okonjima – Rundu.
Das ist ein langer Ritt (ca. 550 km), aber trotzdem gut machbar. Bitte auf der Teerstraße die Geschwindigkeitsbegrenzung einhalten (120 km/h oder mit Schild angezeigt geringer Geschwindigkeit), den auf den Strecken Otjiwarongo – Outjo und Grootfontein habe ich schon des Öfteren Blitzer gesehen.
Ü: Hakusembe River Lodge www.gondwana-collection.com

Tag 16: Hakusembe – Rundu (evtl. dort noch einen einstündigen Stadtbummel einplanen) – Divundu. Dort gibt es von www.nwr.com.na die Popa Falls Lodge. Ihr könnt aber auch weiterfahren zur Mahangu Lodge, die ebenfalls über einen Campingplatz verfügt. Nachmittags könnt Ihr einen ersten Ausflug in den Mahangu NP machen. Man kann dort die seltenen Rappen- und Pferdeantilopen sehen. Außerdem gibt es dort einen der größten Baobab Bäume, die ich je gesehen habe.
Ü: Mahangu oder Popa Falls Camping

Tag 17: Buffalo NP, der auf der anderen Seite des Okavangos liegt. Von der Mahangu Lodge fahrt Ihr etwa 15 Minuten. Hier habe ich die größte Herde von Rappenantilopen gesehen und eine Elefantenherde von ca. 500 Tieren. Das ist schon sehr imposant, aber auch sehr, sehr selten.
Ü: Mahangu oder Popa Falls Camping

Tag 18: Unterkunft – Divundu – Katima – Ngoma Bridge (Grenzübergang nach Botswana) – Kasane. Gesamt-Kilometer ca. 450, geschätzte Fahrzeit ca. 6 Stunden wegen der Tiere, die Ihr sehen werdet.
Das sind zwar wieder viele km, aber gute Straßen und an der Grenze ging es bisher immer sehr zügig. Erlaubnis vom Vermieter für Grenzübertritt muss ggfs. bei der Passkontrolle vorgelegt werden. Ab Ngoma Bridge fahrt Ihr durch den Chobe NP und die Chance, dort schon auf der Teerstraße auf Elefanten und andere Tiere zu treffen ist sehr groß. In Kasane könnt Ihr in der Chobe Safari Lodge auf dem dortigen Campingplatz bleiben.

Tag 19: Chobe Safari Lodge. Wenn es der Geldbeutel zulässt macht morgens von 9.00 bis 15.00 Uhr eine private Bootstour. Wenn nicht, macht nachmittags die von der Lodge angebotene Tour. Je nachdem, ob Ihr morgens oder nachmittags die Bootstour macht, könnt Ihr vor- oder nachmittags den Game Drive in den Chobe NP machen. Dort haben wir bisher immer neben unzähligen Elefanten auch Löwen gesehen.
Ü: Chobe Safari Lodge Camping

Tag 20: Entweder Tagesausflug mit dem Shuttle zu den Vic Falls, die um diese Zeit viel Wasser haben oder Beginn der Rückreise

Tag 21: Kasane – Kongola – Namushasha Lodge (Camping). Macht die dort angebotenen Aktivitäten mit oder lauft ein wenig in der Gegend rum.
Ü: Namushasha Camping www.gondwand-collection.com

Tag 22: Namusha – Hakusembe

Tag 23: Hakusembe – B 8 bis zum ersten Abzweig nach dem Veterinärzaun – D 3016 D 3001 – Etoscha Von Lindquist Gate – Namutoni.
Camping. www.nwr.com.na

Tage 24 und 25: Namutoni – Okaukuejo
Okaukuejo Camping www.nwr.com.na

Tag 26: Okaukuejo – Dolomite Camp oder schon aus dem Park und zur Rustig Toko Lodge weiterfahren (würde ich machen, denn Tiere habt Ihr genug gesehen). Rustig Toko müsst Ihr googeln. Dort ist übrigens ein Himba-Dorf, das Ihr besichtigen könnt.

Die Wasserlöcher, die Ihr unbedingt sehen solltet, habe ich hier schon aufgeführt, allerdings in der umgedrehten Richtung: www.namibia-forum.ch...-halali.html?start=6

Tag 27: Dolomite Camp/Rustig Toko – Outjo – Omaruru – Swakopmund.
Wieder ein langer Fahrtag, aber Ihr braucht mindestens zwei bis drei Nächte in Swakopmund. Deshalb habt Ihr auch keine Zeit für das Damaraland. Man muss sich ja auch was für das Wiederkommen aufheben.
In Swakopmund würde ich nicht zum Campingplatz gehen, den der Mai kann dann schon ganz schön kühl sein und vor allen Dingen gibt es neblige Feuchtigkeit.
Vorschlag für die Unterkunft: Hotel Deutsches Haus oder eine der hier aufgeführten Pensionen: www.namibia-info.net...mund/unterkunft.html

Tag 28: Swakopmund – Vormittags Little Five Tour, nachmittags frei zum Bummeln

Tag 29: Swakopmund – Vormittags Delfintour in Walvis Bay, nachmittags vielleicht mal ins Swakop Rivier. Dort kann man gut laufen. Oder Ihr fahrt zur Oase Goanikontes

Tag 30: Zum Abschluss ein weiteres Highlight. Ihr fahrt nach dem Frühstück zur Farm Wüstenquell. Dort könnt Ihr nachmittags eine Wanderung oder eine Farmrundfahrtmachen.
Ü: Farm Wüstenquell Camping www.wustenquell.com

Tag 31: Nach dem Frühstück fahr wir gemütlich nach Windhoek, wo Ihr am gleichen Abend nach Frankfurt startet. Wenn Ihr es Euch erlauben könnt, würde ich allerdings auf Wüstenquell noch einen Tag anhängen und erst am 1. Juni zurückfliegen.


So und jetzt wünsche ich Dir noch viel Spaß beim Planen. Manche Campingplätze (Sossusvlei, Etoscha, Chobe Safari würde ich unbedingt sehr früh vorbuchen, auch wenn sie meistens nicht voll belegt sind. Aber gerade in Okaukuejo könnte es wegen der Winterferien voll sein.

Liebe Grüße
Gerd
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31 Dez 2015 15:32 #412907
  • Tadi
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  • Tadi am 31 Dez 2015 15:32
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Hey Carsten, nun noch mal an dieser Stelle.

Die von Gerd beschriebene Route finde ich spannend und schön, da Ihr viel von den fantastischen Landschaften Namibias sehen werdet. Auch zeitlich alles gut machbar, denn in Namibia ist der Weg das Ziel.
Die Unterkünfte dürfen auch alle noch zu buchen sein. Ansonsten einfach etwas in der Nähe suchen.

Viel Spaß
Petra aus Hamburg mit Regen.
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