THEMA: Pro&Contra
24 Jul 2005 11:29 #6907
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  • Gast am 24 Jul 2005 11:29
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Tolle Reisen in Nam zu unternehmen, ist die eine Sache, ein ganz andere Sache ist das dauerhafte Leben dort.

Wie sichert man sich ein ausreichendes finanzielles Überleben , wenn man nicht gerade sehr gut situiert , Rentner oder Pensionär ist?
Welche berufliche Tätigkeit/ Branche/ finanzielle Basis sichert dann den Lebensunterhalt ( für Jahre/ Jahrzehnte/ Alter)?
Wie sieht der Alltag aus? ( z.B. auch als Rentner?)
Welche rechtlichen Hürden stellt Nam für Einwanderer auf?
Welche politische Entwicklung steht bevor?
Wie "sicher" ist das Leben allgemein dort?
Was macht man bei Krankheit/ Arbeitsunfähigkeit/ Erwerbsunfähigkeit?
Welche Probleme entstehen in der Partnerschaft, in der Familie ( oder auch im Freundes- oder Verwandtenkreis)?
Und: Warum will ich eigentlich auswandern???
Es gäbe noch viele weitere Fragestellungen.

Antworten und Überlegungen ( selbstverständlich ohne private/ persönliche/ finanzielle/ berufliche Details !!) von potentiellen Auswanderung-Kandidaten nach Nam würden mich hier sehr interessieren.

Thomas
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24 Jul 2005 13:49 #6918
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  • Gast am 24 Jul 2005 11:29
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Hallo Thomas,
Deiner Frageliste möchte ich gerne noch eine weitere hinzufügen: bin ich bereit und (noch) genügend felxibel, um mich auf das Alltagsleben in Namibia einstellen zu können ? -
Namibia ist nach meiner Meinung ein Land, in dem man alles selbst können und selbst machen muss; es gibt nicht für alles und jedes eine Organisation, der man beitritt und die dann alles für einen erledigt. Es gibt einen Nachbarn - ja - und der hilft auch, wenn Du ihn brauchst. Aber der erwartet Gleiches auch von Dir. In Namibia sind die Menschen in einer Art und Weise miteinander "verknüpft", wie wir es alle nicht mehr kennen ( oder evtl. noch die Älteren aus der unmittelbaren Nachkriegszeit kennen ). Und es bedarf mehr als man vielleicht glaubt, sich auf diese Umstände einzustellen.
Gruß Joli
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24 Jul 2005 17:14 #6928
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Da das Thema "Auswandern" hier grad so ausführlich diskutiert wird, gebe ich auch mal meine Überlegungen dazu preis.

Man sollte sich natürlich alles genau durch den Kopf gehen lassen, keine voreiligen Schlüsse treffen, meinetwegen eine Pro und Contra Liste aufstellen und abwägen. Ich war bis vor einer Woche noch in Namibia und Südafrika zusammen mit meinem Freund, der aus Namibia kommt und dessen Verwandte und Familie dort leben. Ich denke, wenn man eine Person hat, die von dort kommt, so dass sich also nicht beide Partner auf das Leben dort einstellen müssen und es neu kennen lernen müssen. Zumindest denke ich das es einfacher ist als wenn beide nicht aus dem Land sind. Ich bin noch sehr jung (22 Jahre, mein Freund auch), aber als wir aus unserem Urlaub zurück kamen (wir waren insgesamt 4 Wochen dort unten (Südafrika, Namibia und etwas Botswana), haben wir uns auch mit der Frage des "Auswanderns" beschäftigt...bei uns muss man dazu sagen, dass die Verwandten meines Freundes eigentlich überall in den Großstädten Namibias und Südafrika wohnen, so dass wir zumindest Anlaufstellen hätten....also die nötigen Kontakte sind bzw. wären vorhanden, das finde ich schon mal sehr wichtig. Was mir persönlich sehr gut in Namibia gefällt, ist dass man sich so frei fühlt...das fehlt mir hier in Deutschland.

wir haben uns allerdings erst einmal dafür entschieden hier in germany zu bleiben, uns hier etwas aufzubauen und dann in einigen Jahren kann man noch mal darüber nachdenken auszuwandern.....

Viele Grüße
Denise
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25 Jul 2005 08:20 #6943
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Hallo,

um in Namibia zu (über)leben ist eine größere Eigenverantwortung nötig u. das Alltagsleben besteht aus anderen Problemen als in D. Man muß in der Lage sein das mehr an persönlicher Gestaltungsfreiheit auch sinnvoll nutzen zu können. Auf ein reichhaltiges kulturelles Angebot muß man verzichten können, wenn man sich nicht gerade in Windhoek od. Swakop niederläßt. Das Risiko jederzeit scheitern zu können muß einem bewußt sein, genauso wie die politische Lage.
Ich möchte seit über sechs Jahren nach Namibia auswandern, was gar nicht so einfach ist, wenn man auch in seiner neuen Heimat Geld verdienen muß u. keinen Stall von davon mitbringt.
Gruß
Sabina
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25 Jul 2005 10:23 #6947
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Hallo,

über das Vorhaben, auszuwandern, kann sicherlich jeder nur nach seinen eigenen Vorstellungen eine Entscheidung treffen. Viele Facetten des Themas sind hier ja auch schon angesprochen worden. Ich möchte den genannten Punkten noch einen weiteren Aspekt hinzufügen, dass man nämlich vor der endgültigen Entscheidung eine Bewertung der möglichen Zukunft mit ihren Chancen und Risiken vornehmen sollte.

Den Sonderfall des Ruhesitzes einmal ausgeklammert, muss man sich fragen, ob die Tätigkeit, mit der man seinen Lebensunterhalt verdienen möchte, über einen Zeitraum von, sagen wir einmal, 10 – 15 Jahren, auch die entsprechenden Einkünfte erwarten lässt, die man zum Leben tatsächlich benötigt.

Wenn man unternehmerisch tätig sein will, stellt sich die Frage nach der Rechtssicherheit, die Steuerfrage und des Transfers von Kapital und seinen Erträgen. Randparameter sind hier u.a. die Qualität des öffentlichen Dienstes und die Qualität der Dienstleistungen von Versorgungsunternehmen.

Darüber hinaus sollten die politische Stabilität des Staatswesens, das Vorhandensein einer Gesellschaft ohne offene oder latente Konfliktfelder, die gewaltsames oder diktatorisches Handeln erwarten lassen, sowie das Fehlen von Bedrohungen (inneren oder äußeren) des Zusammenlebens der Menschen maßgebliche Beurteilungskriterien sein.

Zur Beurteilung der Erfolgsaussichten einer zu diesem Zeitpunkt begonnenen wirtschaftlichen Tätigkeit in Namibia fehlen mir die Kenntnisse. Was die Wahrung des inneren Zusammenhalts des Staates, die erfolgreiche Bekämpfung der Armut weiter Teile der Bevölkerung und die Fähigkeit, mit den Auswirkungen der in den nächsten 10, 15 Jahren mit voller Wucht spürbaren AIDS-Welle fertig zu werden, bin ich zutiefst pessimistisch.

Auch darf man sicher nicht außer Acht lassen, dass sich die massiven Einkommens- und Besitzunterschiede zwischen Arm und Reich im Wesentlichen immer noch an der Hautfarbe festmachen lassen. Nach meiner Ansicht ist mindestens eine derartige Entwicklung, wie sie die Republik Südafrika durchmacht, unausweichlich. Dort ist zurzeit live zu erleben, wie schnell sich die Gesetzesgrundlagen hinsichtlich der Überwindung der ungerechten Landverteilung verändern lassen.

Nur am Rande erwähnt, scheinen sich ja –nach der Berichterstattung in AZ und Namibian- auch Polizeiwesen und Justiz im Zustand der schleichenden Verschlechterung zu befinden. Aus diesem Grund halte ich Namibia, wie den gesamten Süden Afrikas, nicht für ein attraktives Auswanderungsziel.

Gruß, Michael
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25 Jul 2005 11:12 #6948
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Hallo Denise!
Man fühlt sich aber nur draußen im Busch frei. Ich empfinde es eher als Knast, wenn man sein Haus mit hohen Mauern und Elektrozäunen umgibt. Die Kinder können nicht mal alleine mit dem Fahrrad zu ihren Freunden oder in die Schule fahren, sie müssen gebracht werden. Abends noch mal kurz um den Block laufen? Eher Fehlanzeige. Ist das Freiheit?
Im Übrigen schließe ich mich meinen Vorschreibern an. Keines der Länder im südlichen Afrika ist noch ein Auswanderungsland. Und wer hier in Deutschland nicht mit seinem Leben zurecht kommt, dem wird es woanders auch nur schwerlich gelingen.
Gruß von Catbird 8)

PS: Ich bin mal vor vielen Jahren (im letzten Jahrtausend) nach Namibia (damals noch Südwest) ausgewandert, aber das hatte ganz pragmatische Gründe :)
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