Sam Nujoma könnte jetzt vor Neid erblassen.........
Johannesburg/Mbabane - In Schwarzafrikas letzter absolutistischer Monarchie ist Partystimmung angesagt. Seinen 37. Geburtstag will Swasi-Monarch Mswati III. an diesem Dienstag mit einem opulenten Fest feiern.
Es soll seine 1,2 Millionen Untertanen von dem trüben Bild ablenken, das Swasiland abgibt: Der von Südafrika umgebene Staat hat eine der höchsten Aids-Quoten der Welt und ein Rekord-Defizit von 94 Millionen Euro. «Für die Feiern in diesem Jahr haben wir 9 726 135 Emalangeni bereitgestellt», erklärte Finanzminister Mazoji Sithole der Zeitung «Times of Swaziland». Stolze 1,2 Millionen Euro sind das - und Mswatis vorzeitiges Geburtstagsgeschenk ist dabei noch gar nicht eingerechnet.
Denn der königliche Autofan hat sich gerade mal wieder eine Aufstockung seines Fuhrparks genehmigt. Und damit die Luxus-Karossen aus Stuttgart mit ihren vergoldeten Nummernschildern auch ja rechtzeitig eintreffen, hat der Monarch sie gleich per Luftfracht transportieren lassen. Auf knapp 800 000 Euro wird die Gesamtrechnung veranschlagt. Mit der Bestellung zeigte Mswati all seinen Kritikern den goldenen Mittelfinger, meinte plakativ die südafrikanische Zeitung «Saturday Star» auf ihrer Titelseite.
Als «unempfänglich für die Forderungen des Volkes» kritisierte ihn ein Mitglied der Opposition, die in dem kleinen Berg-Königreich vom Ausmaß Schleswig-Holsteins verboten ist. Der seit 1986 per Dekret herrschende Monarch hat immer wieder Kritik an seinem üppigen Lebensstil herauf beschworen. Zuletzt durch die Anschaffung eines Maybach 62 - dem Flaggschiff aus dem Hause DaimlerChrysler. Die mit allem erdenklichen Luxus ausgestatte Limousine hebt den Monarchen optisch von seinen 11 Ehefrauen und drei Bräuten ab, die sich mit einem Fuhrpark aus dem Hause BMW zufrieden geben müssen.
Trotzig und bisher auch erfolgreich hält der unbeschränkt herrschende Monarch «von Gottes Gnaden» die Fahne der Tradition gegen alle anstürmenden fremden Zivilisationen und Werte wie Demokratie oder Menschenrechte hoch. Anders als sein volksnaher Amtskollege Letsie III. aus dem benachbarten Berg-Königreich Lesotho - in dem gerade der britische Prinz Harry ein paar Urlaubstage verbringt - beharrt Mswati auf überlieferten adligen Privilegien. Auch Kritik an den hohen Kosten des königlichen Haushalts, für die der Steuerzahler aufkommen muss, ficht Mswati bisher nicht an.
Seinen Traum von einem eigenen Luxusjet musste er allerdings auf internationalen Druck aufgeben. Denn die Spendierlaune von Afrikas Sonnenkönig steht in starkem Kontrast zur Realität in seinem Reich: Knapp 70 Prozent der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. Aids, Dürre und sinkende Investitionen trüben die Bilanz des 1968 unabhängig gewordenen Staates. Auch die Zukunftsaussichten sind mit einem Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent alles andere als rosig.
Um die Kritik an der Anschaffung des Maybach und eines Mercedes S 600 niederzuschlagen, ließ Mswati verlauten, dass die Autos durch den Verkauf einiger Rinderherden bezahlt wurden. Die südafrikanische Zeitung «Beeld» rechnete daraufhin nach, wie viele Kühe dafür nötig seien. Das Ergebnis: mehr als tausend Kuhsymbole, die plakativ unter den Fotos der Autos die Titelseite des Blattes schmückten.
Quelle: web.de Nachrichten
Somit können sich die deutschen DaimlerChrysler Mitarbeiter trösten.
Wenigstens werden ihre Arbeitsplätze von Swaziland aus unterstützt.
Satara