Die wichtigste Frage ist, kann man sich davor schützen?
Ja: Wenn man die Länder (Regionen) meidet in denen die Tsetsefliege einen hohen Verbreitungsgrad hat.
Nein/Jein: In den Ländern (Regionen) mit hohem Tsetsefliegenbestand.
Alle Insektenschutzmittel nützen nach meinen Erfahrungen nichts. Selbst „Autan“, das vor Moskitos wirksam schützt, versagt. Genauso wirkungslos ist die elektronische Mückenabwehr.
Die Fliegen sind, bezüglich der Auswahl der menschlichen Körperpartien nicht spezialisiert. Teilweise bevorzugt wird der Knöchelbereich der Beine. Nach unseren Beobachtungen wird der Gesichts,- Kopfbereich gemieden. Bei den Afrikanern schwarzer Hautfarbe, stechen sie auch auf der Kopfoberseite, aber ebenfalls kaum/nicht im Gesichtsbereich.
Forscher sind der Frage nachgegangen warum in fliegenverseuchten Gebieten Wildtiere existieren können.
In den Körpergerüchen des Wasserbocks wurden 18 biologisch aktive Abwehrkomponenten gefunden. Auch in der Atemluft werden diese Substanzen vermutet.
Den Insektenforschern gelang es das Rätsel zu lösen. Das Orientierungssystem der Tsetsefliegen wird, wenn sie in den Dunstkreis des Wasserbocks gelangen ausgeschaltet. Bemerkenswert ist, dass dieses Schutzsystem der Antilopen, die Sensoren der Fliegen bereits auf größere Entfernung blockieren. Somit ist die Antilope quasi unsichtbar für die Fliege. Eine weitere Komponente im Körpergeruch wirkt auf kurze Distanz. Sollte die Fliege trotz blockiertem Orientierungssystem zu dem Wasserbock gelangen, wird sie durch diese Komponente abgewehrt. Die Antilopen verfügen somit über einen doppelten Abwehrschirm und bleiben von der tötlichen Nagamaseuche verschont. Bei Zebras ist die Zeichnung des Felles der Abwehrmachanismus.
Rinder locken über Kilometer mit der Atemluft die Tsetsefliege an.
Die Spezialisten arbeiten an einer Art „Flohhalsband“ gegen Tsetsefliegen. Bis es aber soweit ist, wird es noch eine Weile dauern.
Früher wurde die Vegetation in betroffenen Gebieten gerodet und zahlreiche Wildtiere abgeschossen, um der Tsetsefliege Herr zu werden (kompletter Unfug).
Die Testsefliege wird magisch von einem speziellen Blau (Farbe) angezogen. Schwarz wird als Landefläche bevorzugt und weiß ist die Orientierungs-, und Leitfarbe.
Als Lockmittel in den Fallen wird Rinderurin, oder ein spezielles Gas/Duftstoff genommen. In Tsavo-Ost ist eine einfache Form der Fliegenfallen zu sehen. Auffällig durch die leuchtend blauen Tücher. Bemerkenswert ist, dass die von der Fliege bevorzugte Farbe blau bei ihren Opfern nicht vorkommt.
In den kälteren Regionen Z.B. (Ngorongoro Crater) kommt die Tsetsefliege nicht vor. Für ihre Aktivität benötigt die Fliege eine bestimmte Lufttemperatur d.h. am frühen Morgen sind die Fliegen inaktiv.
Wie kann man sich schützen:
Keine blauen, oder schwarzen Textilien tragen. Bestimmte Jeansfarben scheinen einen besonderen Reitz auf die Fliegen auszuüben. Der Jeansstoff ist kein Hindernis für die Fliegen. Sie stechen (besser beißen) durch den Stoff. Für die Beine und den unteren Körperbereich ist eine lose Hose, die möglichst wenig am Bein anliegt, besser. Dadurch stechen die Fliegen ins Leere. Für den Oberkörper ist eine dicke Jacke (Parka) guter Schutz. Der Stich reicht nicht bis in die Haut. Das sieht sicherlich etwas seltsam aus, bei über 30 Grad in einer „Winterjacke“, zumal auch geschwitzt wird, ist aber ein wirksamer Schutz. Schutz bietet auch ein sog. \"Ostfriesennerz\", aber darin schwitzt man sich zu Tode. Schützen können auch dünne Windjacken. Die luftdurchlässig sein sollten.
Unbedingt ins Gepäck gehören mehrere Plastikfliegenklatschen, da diese leicht kaputtgehen. Wenn sich auf Safari gegenseitig beobachtet, und sofort zugeschlagen wird, kann es ohne schmerzhafte Stiche abgehen. Meist sind die Fliegen nicht von einem Schlag tot und es muss mehrfach zugeschlagen werden.
Auch eine gute Gelegenheit auf einen, oder eine unliebsame Safaribegleitung einzuschlagen.
Tesetsestiche sind sehr schmerzhaft. Kleinere oder größere Bereiche können stark anschwellen, außerdem kann die „Schlafkrankheit“ übertragen werden.
Verbreitungsgebiete:
Kenya: Nur Tsavo Ost - sehr vereinzelt.
Tanzania: Alle Parks und Game Resevate. Besonders zentrale und südliche Serengeti. Tarangire, Lake Manyara besonders stark südlich der Mitte. Mikumi, Ruaha jahreszeitlich sehr unterschiedlich. Besonders stark Katavi Plains.
Nach unseren Beobachtungen hat die Tsetsefliegenplage in den letzten zwanzig Jahren besonders in Tanzania stark
zugenommen. Die Erklärung ist sicherlich die Vergrößerung der Rinderbestände und die Vernachlässigung der Bekämpfung.
Hinweis:
Wer mehr über die Tsetsefliege, verschiedene Arten, Vermehrung (dabei ist interessant, dass die Tsetsefliege lebendgebärend ist), Vorkommen, Bekämpfung usw. wissen möchte, findet im Internet hunderte von Informationen.
Namibia, Zimbabwe, Südafrika und Botswana sind weitgehend tsetsefliegenfrei (d.h. nicht, dass es Z.B. in Botswna vereinzelt Tsetsefliegen geben kann. Für den Besucher aber bedeutungslos.
Sehr stark verbreitet ist die Tsetsefliege in Zambia. Teilweise kaum zum aushalten.
Von Touristen teilweise kopfschüttelnd belächelt werden die Tsetsekontrollen an Fahrzeugen, mit Fangnetz und Spray, wenn man in Botswana aus Ngamiland kommt. Trotz der Einfachheit scheinen sie wirkungsvoll zu sein.
Das Leben der Tsetsefliegen ist kurz. Ein bis zwei Monate. In dieser Zeit muss sie alle drei bis vier Tage mehr als das eigene Körpergewicht an Blut aufnehmen.
Übrigens:
Böse Zungen behaupten, die Tsetsefliege wäre auch in Deutschland schon lange heimisch. Besonders auffällig die Auswirkungen ihres Tuns in Behörden und Ämtern.
Siggi
Wer sich für meine Reisenberichte interessiert hier im Forum Z.B
Hautnah mit Cheetahs (Geparden)
http://www.namibia-forum.ch/index.php?option=com_fireboard&Itemid=80&func=view&catid=156&id=95578#95745