THEMA: Begegnung mit wilden Tieren - Botswana
27 Dez 2007 21:35 #55845
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  • BikeAfrica am 27 Dez 2007 21:35
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harald and maude schrieb:
Wie verhalte ich mich einem Löwen gegenüber, einem Elefanten, einer Schlange?
Würde gerne darüber lesen, das Buch auch mitnehmen wollen.

... das ist gut. Mit dem gescheiten Buch kann man 'ne kleine Schlange (oder Skorpione) notfalls auch erschlagen ... ;)
Schlangen hauen normalerweise ab (da sie über die Erschütterungen des Bodens erkennen, daß ihr als Beute zu groß seid und unnötigem Ärger aus dem Weg gehen). Das gilt natürlich nur, wenn man ihnen die Möglichkeit lässt. Eine Schlange, die sich in ein Zimmer der Unterkunft verirrt hat, hat diese Möglichkeit nicht. Dumm, wenn sich 'ne Speikobra verirrt hat.
Wenn eine Schlange im Geäst von Bäumen hockt, unter das man sich setzt, kann man ihnen auch (unbemerkt) die Fluchtmöglichkeit nehmen. Augen auf.
Die faule Sau von Puffotter wurde ja schon erwähnt. Liegt faul rum und vertraut auf ihre Tarnung. Tritt man drauf, wirds sehr unangenehm und echt gefährlich. Dagegen hilft nur, zu schauen, wohin man tritt.
Ansonsten ... die meisten Leute, die nicht direkt nach Schlangen suchen, bekommen nur sehr selten eine zu Gesicht.
Triffst Du im Supermarkt auf eine Schlange, stell Dich hinten an ... ;)

Bei Löwen:
Zu Fuß eine prekäre Situation. Auf keinen Fall wegrennen, eher langsam rückwärts den Rückzug antreten, im Dunkeln mit Taschenlampe direkt anleuchten, Gegenstände wie umgestürzte Bäume, Gräben u.ä. zwischen sich und Löwen bringen (psychologische Barriere, hält Tiere oft vom Angriff ab), dabei kräftigen Ast für den Fall des Falles aufsammeln. Im Falle eines Angriffs Krach machen und wehren. Sehr geringe Chancen, aber nicht aussichtslos (außer bei mehreren Tieren). Im Auto kein Problem, da die meisten Wildkatzen nicht selektiv sehen können. Sie werden Dich im Innern des Autos i.d.R. gar nicht identifizieren können. Im Zelt: Geschlossen halten und drin bleiben.

Bei Elefanten:
Nicht drauf zu laufen oder fahren. Kann passieren, daß sie dann zeigen wollen, wer der Stärkere ist. Möglichst stehenbleiben und abwarten bzw. langsamen Rückzug antreten und möglichst keine Geräusche von sich geben (das Zischen beim Öffnen einer Colaflasche kann schon zuviel sein).
Sind gegenüber Zelten normalerweise \"rücksichtsvoll\". Aufpassen, daß nachts keine heißen Feuerstellen übrigbleiben, wo sie in heiße Asche/Glut treten könnten. Dann wirds wohl unangenehm ...

Gruß
Wolfgang
(habe mich mit Tierbegegnungen aufgrund meiner Art des Reisens einigermaßen befasst und habe kürzlich drei Elefanten mit dem Fahrrad aus ca. 20 Metern \"aufgescheucht\". Die mit Abstand gefährlichsten Viecher aber sind die Flußpferde. Kommst Du in Regionen mit diesem Getier, mache Dir lieber darüber Gedanken).
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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27 Dez 2007 22:00 #55847
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  • tracsl am 27 Dez 2007 22:00
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Hallo!

Es gab auch schon auf unseren Breitengrad Angriffe von \"wilden Tieren\" sprich Kühe auf der Weide, gegenüber
Ausflüglern und Urlaubern, aber meist durch falsches Verhalten, und es gibt kein Rezept richtiges Verhalten gegenüber Tieren, man soll nur den Lebensraum und die Gewohnheiten der Tiere respektieren.Es werden oft bei Game Drive´s Tier mit Autos, leider auch durch Guide in die Enge getrieben und irgendwann brechen sie aus, und sind nicht mehr berechenbar, kann auch für nachfolgende Tierbeobachter gefährlich sein, also
\" In der Ruhe liegt die Macht\".

Lie Grü
Tracsl
(Austria)
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27 Dez 2007 23:20 #55848
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  • harald and maude am 27 Dez 2007 23:20
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Hallo Bike-Afrika

hab´ köstlich gelacht und bin herzlich dankbar für Deine Ratschläge! Mücken können wir allemal mit dem Buch erschlagen - ansonsten sollte es wohl groß genug und dick genug sein, um dem Löwen zu imponieren - vielleicht mit einem beeindruckenden Löwenportrait vorne drauf?

Also - nochmal herzlichen Dank für Deine wunderbare Hilfe!
Maude
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27 Dez 2007 23:22 #55849
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  • harald and maude am 27 Dez 2007 23:20
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Hallo Bazi, nein wirklich, ich meinte das richtig ernst.
Jetzt bitte nicht lachen - wir waren heute im Zoo - und da war dieser Graben und eine Glaswand - aber als dieses Panzer-Rhino so ziemlich nah vor mir stand - ehrlich, da hab´ ich Respekt. Da habe ich mir ernsthaft gedacht, also, die Sprache kann ich nicht lernen (zu viele Tiere) aber so ein paar Grundregeln wären sicher angebracht....
Herzlichen Dank für Deine Hilfe!
Maude
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27 Dez 2007 23:32 #55850
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  • harald and maude am 27 Dez 2007 23:20
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als ich grad vorher nochmal ins Internet geschaut hab´ da war die Freude groß über so viele Antworten!
Und ich meine das wirklich ernst mit meiner Frage...


@ Carsten Möhle - danke für die Literatur-Hinweise - werde mir die Bücher gleich besorgen - bei der Gelegenheit wir wohl auch mein Englisch wieder aufgefrischt.... einen Führer haben wir leider nicht - Harald ist meine Führer und ich seiner .... oder besser das Auto? Na - Spaß beiseite....

@ Armin - ja, ich war schon in Namibia - aber je mehr ich mich mit Botswana befasse, erscheint mir Namibia eine Reise ins benachbarte Österreich gewesen zu sein! Der Platz auf dem Dach war trotzdem nicht der Schlechteste.... wir haben natürlich ein Dachzelt :)

@ Filminfo - auch Dir herzlichen Dank für die ausführliche Hilfe... Solange man/frau im Auto bleiben kann... aber wie bereits gesagt, ich bin für jede Verhaltens-Hilfe sehr dankbar. Normalerweise habe ich immer versucht, ein wenig die Landessprache zu lernen - ein paar Brocken ovambo, San-Sprache erscheint mir äußerst schwierig - aber die Tiersprache ist gänzlich Neuland für mich und ich finde es außerdem ziemlich spannend!


HERZLICHEN DANK FÜR JEDE EURER HILFEN und ich freue mich auf Geschichten aus dem Reich der wilden Tiere.
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28 Dez 2007 07:42 #55851
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  • Crazy Zebra am 28 Dez 2007 07:42
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Hallo,

aus eigener Erfahrung kann ich folgendes schreiben.

Dieses Jahr in Botswana hatte ich eine kleine Reperatur hinten am Fahrzeug, während ich so rum bastelte und dann mal zur linken Seite schaute sah ich ein prächtiges Löwenmädchen auf mich zu kommen.

Etwas überrascht von der Situation tat ich erst mal gar nix, rief meiner Frau (nicht sehr laut) und forderte sie auf in das Fahrzeug ein zu steigen.

Die Löwin näherte sich bis etwa 2,3 Meter an mich heran (kein Jägerlatein) und lief seitlich an mir vorbei um sich unter einem etwa 10 Meter entfernten Busch nieder zu lassen.

Da ging ich ganz langsam rückwärts zum Auto um die Fotokamera zu holen und fotografierte die Scene :woohoo:

Anschliessen während sich die Löwin der Fellpflege widmete beendete ich die kleine Reperatur immer mit dem Blick zur Löwin die keine anstalten zeigte lust auf ein Touri-Häppchen zu haben.

Ich weiss nicht ob es Reflex war oder nicht, aber mir scheint wichtig in solchen Situationen erst gar nicht zu reagieren sprich davon zu eilen.

Ruhig bleiben, und ganz langsam versuchen rückwärts in eine sichere umgebung (zB Auto) zu kommen.
Keinesfalls Blickkontakt herstellen und \"NIE\" den Rücken zu wenden oder wegrennen - weil dann hast du verloren, durch das Rennen würdest du vemutlich den Jagttrieb der Schmusekatze wecken.

Wenn ihr das Auto verlassen müsst, schadet es nicht dieses an einer übersichtlichen Stelle zu tun und ein paar Minuten das Gelände zu beobachten, dabei ist zu beachten das liegende Tiere im Grass auch dann schwer zu erkennen sind.

So viel ich weis hat es im Ivanowski Reiseführer Botswana ein paar grundlegende Tipps zum Verhalten gegenüber von Wildtieren.

Würden dies alle beherzigen hätten vll die Holländer am Kwhai River es unterlassen nachts ein Flusspferd mit der Taschenlampe an zu leuchten aus etwa 5
Meter

:woohoo:

Gruss VA
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