Hallo Steffen,
auch ich kann die Aussagen meiner \"Vorschreiber\" nur bestätigen. Langsamer ist sicherer.
Fahrhinweise :
So schön eine Selbstfahrer-Tour ist, so sehr muß man sich auf die spezifischen Verhältnisse in Namibia einstellen. Die Erfahrungen, die man auf europäischen Autobahnen und Straßen gesammelt hat, gelten hier nur sehr bedingt. Die extrem geringe Verkehrsdichte sowie z.T. ausgezeichnete Schotterpisten können zu dem Trugschluß führen, daß man unbedenklich rasen kann. Doch lassen Sie sich nicht täuschen und beachten Sie folgende Aspekte :
## Mäßige Geschwindigkeiten
In Namibia trifft man zum Teil phantastische Schotterpisten (Gravel Roads) an.
Fahren Sie auf diesen unbefestigten Straßen nicht schneller als 80 km/h.
Wer auf der Gravel Road im Schnitt 60 km/h zurücklegt, kommt zügig voran, kann die Landschaft genießen und noch auf Unvorhergesehenes angemessen reagieren.
## Bodenhaftung der Reifen
Die Bodenhaftung auf Schottermaterial ist extrem niedrig, weil die Auflagefläche der Reifen gering ist. Sie fahren auf den Kuppen der kleinen Schottersteinchen, die auf einer wiederum lockeren Unterlage liegen. Die Konsequenzen : Kurven, eine plötzliche Reifenpanne, das Ausweichen vor einem zu spät erkannten Schlagloch führen zu einem unerwarteten und unkontrollierbaren Fahrverhalten des Fahrzeuges.
## Wölbung der Pisten
Ein weiteres Merkmal der Schotterpisten ist ihre Wölbung zu den Seiten hin, welche die ohnehin schlechte Bodenhaftung und das Lenkverhalten weiter beeinträchtigt. Schnelle Lenkausschläge sollten vermieden werden.
## Kurven, Gefällstrecken, besondere Straßenbeschaffenheiten
Die angeführten Punkte „Bodenhaftung“ und „Pistenwölbung“ erhalten eine besondere Gefahrendimension bei Kurven und Gefällstrecken. Hier sollte man nochmals mit der Geschwindigkeit runtergehen. Empfehlung 60 bis 50 km/h.
Die kleinen und mittleren Trockenflüsse und Senken in Namibia werden nicht durch Brückenbauwerke überquert. In der Regenzeit fließt das Wasser dann einfach quer über die Straße hinweg. Das bedeutet, dass es zu Auswaschungen oder zu lockeren Sandablagerungen kommt. Gerät man in ein solches „Dip“ mit zu hoher Geschwindigkeit, kann das Fahrzeug plötzlich gestoppt werden und sich im Extremfall sogar überschlagen. Bei Senken und Dips gilt : Bergabwärts die Geschwindigkeit reduzieren und erst beim Bergauffahren wieder beschleunigen.
Vor Kuppen und Kurven unbedingt auf der linken Seite fahren.
## Vermeiden von Fahrten bei Dämmerung und Dunkelheit
Tagesetappen sollten so eingeteilt werden, dass auf jeden Fall die Dunkelheit gemieden wird. Ebenso sollte man die Dämmerung umgehen. Dies sind die Zeiten der vermehrten Tieraktivitäten, es kann leicht zu Zusammenstößen kommen und beim Fahren gegen die untergehende Sonne ist die Sicht extrem eingeschränkt.
Ich hoffe, daß hilft dir ein bischen weiter.
Gruß
Namib Tom