THEMA: Villa und fette Pension für Ex-Präsident Nujoma?
16 Apr 2008 12:05 #65256
  • Guido.
  • Guido.s Avatar
  • Guido. am 16 Apr 2008 12:05
  • Guido.s Avatar
Hallo,

Zitat: «Kawana further revealed that N$15,5 million will go to the construction of a new office for former President Sam Nujoma. The remaining N$5,2 million of the total N$20,7 million budget for Nujoma is for his monthly pension, the running of his office and his household.»
Namibian (Website schlecht erreichbar)
Allgemeine Zeitung

In Relation zum Staatshaushalt ist das so, als wenn Ex-Bundeskanzler Schröder in Deutschland 280 Millionen EUR bekäme. Auch der neue Staatspalast in Namibia ist ja offenbar eine große Verschwendung von Steuergeldern. Wenn in Namibia eine Machtclique Millionen zunehmend für eigene Zwecke verbrät, darf Deutschland nach meiner Meinung mal laut darüber nachdenken, ob Namibia nach wie vor ein privilegierter Empfänger deutscher Entwicklungshilfe sein kann.

Beste Grüße

Guido
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
16 Apr 2008 13:16 #65271
  • Yoshikawa
  • Yoshikawas Avatar
  • Yoshikawa am 16 Apr 2008 13:16
  • Yoshikawas Avatar
GRINS

und IRONIE EIN!
Also ich finde das absolut in Ordnung, dass Europa für die sozialen Belange in den afrikanischen Staaten aufkommt. Die haben doch als Kolonialherren das abgeschöpft, was den einheimischen Herrschern gehört und es nun endlich selbst einsacken können.

Und wenn sie schon dafür gesorgt haben, dass die Lebenserwartung der Menschen um so viel über die natürliche menschliche Lebenserwartung hinaus geht, und dass es nun viel mehr Menschen gibt, als die Länder nach dem Ende des Kolonialismus ernähren können, dann sollen sie auch für deren Überleben sorgen!
IRONIE AUS

Wartet nur, bis die sich anbahnende weltweite Hungerkatastrophe auch im Süden Afrikas richtig zuschlägt. Nujoma und Pohamba jedenfalls werden wie Mugabe steinalt werden, während sich ihre Untertanen mit nicht einmal vierzig in den dann unbezahlbaren Sarg legen.

Gruß, Michael
Anhang:
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
16 Apr 2008 16:32 #65302
  • Volker
  • Volkers Avatar
  • Beiträge: 2612
  • Dank erhalten: 326
  • Volker am 16 Apr 2008 16:32
  • Volkers Avatar
login37 schrieb:
In Relation zum Staatshaushalt ist das so, als wenn Ex-Bundeskanzler Schröder in Deutschland 280 Millionen EUR bekäme. Auch der neue Staatspalast in Namibia ist ja offenbar eine große Verschwendung von Steuergeldern. Wenn in Namibia eine Machtclique Millionen zunehmend für eigene Zwecke verbrät, darf Deutschland nach meiner Meinung mal laut darüber nachdenken, ob Namibia nach wie vor ein privilegierter Empfänger deutscher Entwicklungshilfe sein kann.

Kommt darauf an, wer/was mit Namibia gemeint ist. Entwicklungshilfegelder sollten sicherlich nicht direkt an Regierungsorganisationen fließen, sondern zweckgebundenen Entwicklungsprojekten direkt zukommen. Und da scheint es im Augenblick zu \"stocken\", es können gar nicht so viele Projektanträge geschrieben werden wie Hilfsgelder aus verschiedenen Töpfen ins Land fließen.

Klar kann man das dann auch so sehen, dass das Ausland (Deutschland, EU, China, IWF...) für den \"Sozialhaushalt\" aufkommt. Aber alternativ die Menschen verhungern lassen, das wünschen sich nur echte \"Menschenfreunde\". Solchen Menschen wünsche ich nur, dass sie nicht selbst in solch eine Not geraten und auf fremde Hilfe angewiesen sind.
Bye bye Forum
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
16 Apr 2008 16:40 #65305
  • Volker
  • Volkers Avatar
  • Beiträge: 2612
  • Dank erhalten: 326
  • Volker am 16 Apr 2008 16:32
  • Volkers Avatar
Yoshikawa schrieb:
Wartet nur, bis die sich anbahnende weltweite Hungerkatastrophe auch im Süden Afrikas richtig zuschlägt. Nujoma und Pohamba jedenfalls werden wie Mugabe steinalt werden, während sich ihre Untertanen mit nicht einmal vierzig in den dann unbezahlbaren Sarg legen.

Und wer verstärkt die weltweite drohende Nahrungsmittelknappheit? Die Industriestaaten mit Ihrem \"Bio\"-Sprit-Wahn - Bio heisst es übrigens auch nur in der deutschen Sprache. Das ist ein Thema, da platzt mir der Kragen. Wir beruhigen unser grünes Gewissen und viele Menschen in der Dritten Welt können sich Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten. Ganz tolle Politik, da könnte ich stundenlang unseren Politikern applaudieren...

Bitte erst an die eigene Nase packen und vor der eigenen Haustür kehren...
Bye bye Forum
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
16 Apr 2008 17:25 #65310
  • Guido.
  • Guido.s Avatar
  • Guido. am 16 Apr 2008 12:05
  • Guido.s Avatar
Hallo Volker,

Volker schrieb:
Aber alternativ die Menschen verhungern lassen, das wünschen sich nur echte \"Menschenfreunde\".

Ich schrieb bewusst nicht, dass Deutschland seine Entwicklungshilfe einstellen soll, sondern dass Deutschland mal laut nachdenken sollen, was meint politischen Druck zu machen.
Und wer verstärkt die weltweite drohende Nahrungsmittelknappheit? Die Industriestaaten mit Ihrem \"Bio\"-Sprit-Wahn - Bio heisst es übrigens auch nur in der deutschen Sprache. Das ist ein Thema, da platzt mir der Kragen. Wir beruhigen unser grünes Gewissen und viele Menschen in der Dritten Welt können sich Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten.

Es geht meines Erachtens schon um etwas mehr als unser grünes Gewissen, denn unter den langfristigen Auswirkungen der Klimaveränderungen werden primär nicht wir sondern vor allem die Menschen in Afrika leiden. Ob Bio-Sprit hilfreich ist, scheint allerdings fragwürdig zu sein.

Das Thema der an den Weltmärkten explodierenden Preise für Nahrungsgrundstoffe haben wir erst seit 2-3 Monaten so massiv. Die Preissteigerungen von teilweise über hundert Prozent haben vermutlich mehrere Ursachen. Aber das der Bedarf innerhalb weniger Monate extrem gewachsen ist oder der Anbau von Energiepflanzen die Hauptursache sein soll, ist für mich nicht so ganz plausibel. Ich persönlich denke, dass wir uns vor allem bei Spekulanten bedanken dürfen (ebenso beim Ölpreis). Es existiert nahezu unendlich viel Liquidität, die investiert werden will. Mit Aktien, Krediten, etc. ist im Moment nicht viel zu holen und so sind wohl weitgehend inflations- und konjunkturresistente Nahrungsgrundstoffe derzeit bei Spekulanten besonders beliebt.

Das es Börsen gibt, finde ich OK. Das es Spekulationen gibt, finde ich auch OK. Bauchschmerzen habe ich mit diesen ganzen relativ neuen Finanzprodukten mit extremer Hebelwirkung. Wenn ein Spekulant, der nur 20 Millionen hat, den Marktpreis mittels Hebelprodukten im Volumen von 1 Mrd. beeinflussen kann, dann ist das für mich krank und führt meines Erachtens zu Marktpreisen fernab irgendwelcher echter Verhältnisse von Angebot und Nachfrage. Vielleicht bin ich aber auch nur zu dämlich, um den Segen dieser Finanzprodukte zu verstehen.

Man darf auch Hoffnung haben, dass jede Spekulationsblase irgendwann mal platzt, aber das kann viele Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern. Bisher haben Spekulationen vor allen Dingen das Geld anderer Leute gekostet. Spekulationen mit Nahrungsgrundstoffen kosten möglicherweise nicht nur das Geld sondern auch das Leben anderer Leute.

Beste Grüße

Guido
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
16 Apr 2008 17:51 #65315
  • Volker
  • Volkers Avatar
  • Beiträge: 2612
  • Dank erhalten: 326
  • Volker am 16 Apr 2008 16:32
  • Volkers Avatar
login37 schrieb:
Hallo Volker,

Volker schrieb:
Aber alternativ die Menschen verhungern lassen, das wünschen sich nur echte \"Menschenfreunde\".

Ich schrieb bewusst nicht, dass Deutschland seine Entwicklungshilfe einstellen soll, sondern dass Deutschland mal laut nachdenken sollen, was meint politischen Druck zu machen.
Und wer verstärkt die weltweite drohende Nahrungsmittelknappheit? Die Industriestaaten mit Ihrem \"Bio\"-Sprit-Wahn - Bio heisst es übrigens auch nur in der deutschen Sprache. Das ist ein Thema, da platzt mir der Kragen. Wir beruhigen unser grünes Gewissen und viele Menschen in der Dritten Welt können sich Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten.

Es geht meines Erachtens schon um etwas mehr als unser grünes Gewissen, denn unter den langfristigen Auswirkungen der Klimaveränderungen werden primär nicht wir sondern vor allem die Menschen in Afrika leiden. Ob Bio-Sprit hilfreich ist, scheint allerdings fragwürdig zu sein.

Das Thema der an den Weltmärkten explodierenden Preise für Nahrungsgrundstoffe haben wir erst seit 2-3 Monaten so massiv. Die Preissteigerungen von teilweise über hundert Prozent haben vermutlich mehrere Ursachen. Aber das der Bedarf innerhalb weniger Monate extrem gewachsen ist oder der Anbau von Energiepflanzen die Hauptursache sein soll, ist für mich nicht so ganz plausibel. Ich persönlich denke, dass wir uns vor allem bei Spekulanten bedanken dürfen (ebenso beim Ölpreis). Es existiert nahezu unendlich viel Liquidität, die investiert werden will. Mit Aktien, Krediten, etc. ist im Moment nicht viel zu holen und so sind wohl weitgehend inflations- und konjunkturresistente Nahrungsgrundstoffe derzeit bei Spekulanten besonders beliebt.

Das es Börsen gibt, finde ich OK. Das es Spekulationen gibt, finde ich auch OK. Bauchschmerzen habe ich mit diesen ganzen relativ neuen Finanzprodukten mit extremer Hebelwirkung. Wenn ein Spekulant, der nur 20 Millionen hat, den Marktpreis mittels Hebelprodukten im Volumen von 1 Mrd. beeinflussen kann, dann ist das für mich krank und führt meines Erachtens zu Marktpreisen fernab irgendwelcher echter Verhältnisse von Angebot und Nachfrage. Vielleicht bin ich aber auch nur zu dämlich, um den Segen dieser Finanzprodukte zu verstehen.

Man darf auch Hoffnung haben, dass jede Spekulationsblase irgendwann mal platzt, aber das kann viele Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern. Bisher haben Spekulationen vor allen Dingen das Geld anderer Leute gekostet. Spekulationen mit Nahrungsgrundstoffen kosten möglicherweise nicht nur das Geld sondern auch das Leben anderer Leute.

Beste Grüße

Guido

Hallo Guido,

bin voll bei Dir (bis auf Kleinigkeiten - der steigende Maispreis hat beispielsweise schon vor über einem Jahr dazu geführt, dass Tortillabäcker in Mexiko reihenweise pleite gegangen sind), arbeite seit über 10 Jahren im Investment Banking - nahen Bereich und könnte eine Menge zu Segen und Fluch von Spekulation schreiben. Mir fehlt leider gerade die Zeit für ein ausführliches Statement (muss den Shareholder Value steigern ;-)), wird aber nachgeholt. Du hast aber schon wesentliche Punkte angesprochen (Hebelwirkung, Spekulieren mit fremden Geld, Entkopplung zwischen Real- und Geldwirtschaft) - und gerade Dein letzter Satz sollte uns zu denken geben. Gefährlicher als klassische Investmentbanken sind aber die sog. Hedgefonds, sie können nahezu unkontrolliert ihren Machenschaften nachgehen. Da sind die EUR 14 Mio. Jahresgehalt von Josef Ackermann wirklich Peanuts:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,547700,00.html

Und dann kommt noch die Politik mit falschen Steuerungsimpulsen in der Klimapolitik dazu.

Sehr nachdenkliche Grüße zurück,

Volker
Bye bye Forum
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.