THEMA: Namibia hat sein erstes Weltkulturerbe
07 Aug 2007 22:12 #45095
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Hallo liebe Namibia-Freunde,
Namibia hat endlich sein erstes Weltkulturerbe bestätigt bekommen.

Diese Woche fiel in Neuseeland die Entscheidung, die gestern (6.8.2007)bekannt wurde: Twyfelfontein gehört nun zur Familie der UNESCO-Stätten.

KUNST IN FELS

Hier noch einige Infos für Namibia-Einsteiger;
Über 2000 Felszeichnungen und Gravuren sind bei Twyfelfontein in Namibia zu bewundern - ihr Alter schätzen Experten zwischen 2000 und 6000 Jahre. Die bekannte Felskunststätte im Nordwesten Namibias ist die größte im ganzen Land.

Die erstaunlich gut erhaltenen Zeichnungen und Gravuren stellen meistens Tiere dar - Giraffen, Nashörner, Zebras, Elefanten wie auch filigrane Abbildungen von Menschen sind auf den roten Felsen zu betrachten. Die San gehörten wahrscheinlich zu den ersten Bewohnern Twyfelfonteins. Sie werden auch als die Künstler der Felsmalerei vermutet. Das nomadisch lebende Volk der Sammler und Jäger blieb nur so lange an einem Ort wie er ihnen als gute Nahrungsquelle diente. Später siedelten die Damara in dieser Region an. Twyfelfontein war bei seinen ursprünglichen Bewohnern als \"/Ui-//aes\" bekannt, was in der Damara-Nama-Sprache soviel wie \"Platz zwischen dicht gedrängten Felsen\" bedeutet. Erst Ende des neunzehnten Jahrhunderts bekam die Stätte den Afrikaans-Namen \"Twyfelfontein\", was mit \"zweifelhafte Quelle\" übersetzt werden kann.

Das Naturdenkmal wartet mit der größten Konzentration an Felsgravuren im gesamten südlichen Afrika auf und wurde 1952 zum nationalen Monument ernannt. Rund 40.000 Besucher zählt die Attraktion jedes Jahr - dies macht Twyfelfontein zu der meist besuchtesten Felskunststätte Afrikas.

Das National Heritage Council (NHC) ist der offizielle Verwalter von Twyfelfontein und verantwortlich für die Pflege und Erhaltung der Stätte. Das NHC gewährleistet auch, dass die lokalen Gemeinden von der Kulturstätte profitieren. 35 Prozent aller Einnahmen gehen an die Uibasen Gemeinde, viele Tour Guides sind lokale Bewohner. Auch der Souvenirladen wird von der lokalen Gemeinde betrieben. Besucher können geführte Touren buchen - die zwei bekanntesten Routen \"Dancing Kudu\" und \"Lion Man\" dauern zwischen 60 und 80 Minuten.
Wir haben diesen außergewöhnlichen Ort schon mehrmals besucht.
Wenn man am oberen Felsplateau auf die Ebene blickt, kann man sich gut vorstellen, daß dieser Platz für die Jäger ideal war. Von der Anhöhe konnten sie bestens beobachten, wohin das Wild zog auf seinen Wanderungen.
Die Zeichnungen sind auch ein Indiz, das dort in klimatisch günstigerer Vorzeit grosse Tierherden gelebt haben.

Viele Grüsse vom Bodensee
Dieter
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07 Aug 2007 22:24 #45099
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  • Jens_Dietzel am 07 Aug 2007 22:24
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Hallo Dieter,
als ich 1998 da war, war es noch nicht so touristisch überlaufen. Tollen Guide hatten wir aber es gab keine Luxuslodge und fast keine anderen Touristen.
...
Früher war es nicht nur das Klima, sondern auch das sinnlose abknallen von allen Tieren durch die Kolonialisten.

Auf dem Brandberg gibt es über 45.000 Felsmalereien nur ist das etwas mühseliger....(ein Glück)!
Soviele Aufpasser leben in Uis gar nicht. Sonst läuft es wie an der Spitzkoppe, daß Idioten Cola auf die Felsmalereien spritzen, damit sich der Kontrast für's Foto erhöht. Was macht KohlenSÄURE??? SI evernichtet die Farben, die vorher tausende von Jahren der Witterung getrotzt hat.
Dann machen die Einheimischen (im guten Willen) Klarlack zum Schutz drauf und der bröckelt dann mit der restlichen Farbe ab. Das war's.

LG Jens
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07 Aug 2007 22:31 #45100
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oder die einheimischen malen wieder neue bilder neben dran, da durch das wetter und durch die touristen die ursprünglichen malereien verblasst sind.
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08 Aug 2007 08:48 #45132
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moin Jens,

in Cola ist nicht nur Kohlensäure -wie in jeder \"Brause\"- sondern auch noch Phosphorsäure!
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08 Aug 2007 11:43 #45166
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Hallo Jens,
ich wurde bei meiner ersten Reise 1991 auch schon von einem Guide begleitet - ein Jahr nach der Unabhängigkeitserklärung war im ganzen Land eine besondere Aufbruchstimmung zu verspüren - viele Menschen der schwarzen Bevölkerung hatten grosse Hoffnungen in die Zukunft gesetzt. Ich konnte 10 Jahre später keine touristischen negativen Tendenzen in Twyfelfontein feststellen.... wenn jedoch \"Busladungen\" auftauchen, dann ist überall die \"Entdeckerromantik\" beendet.

Twyfelfontein zeichnet sich wohl deshalb besonders aus, da es der reichste Fundort von FELSGRAVUREN in Namibia ist. Diese wetterbeständigen Gravuren sind bis 3mm tief manchmal bis 8mm - daher sind diese außergewöhnlichen Felsbilder nicht so empfindlich wie Felsmalereien.

Viele Grüsse vom Bodensee

Dieter
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08 Aug 2007 11:57 #45170
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  • Jens_Dietzel am 07 Aug 2007 22:24
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Hi Guido,
ich kenne Twyfelfontein, auch weiß ich das es dort fast nur Gravierungen gibt. Allerdings sind es einfach mehr Touristen geworden, das kann wohl niemand abstreiten, Busladungen sind immer schlimm, weniger wegen der \"Entdeckerromatik\" als das ich die Einsamkeit genieße. Was heißt denn \"touristisch negativ\"??? Für die Leute bedeuten Touristen Geld und Arbeitsplätze. Für das Land leider oft genug auch Zerstörung, weil viele gedankenlos durch die Gegend brezeln.
Netterweise kenne ich eine Stelle, die mindestens so schön wie Twyfelfontein ist, da habe ich aber noch nie eine Menschenseele getroffen. Hoffentlich bleibt das so.
Natürlich sind Gravuren weniger anfällig, aber die Felsmalereien sind zumindest zum Teil sehr viel schöner (meine Meinung).
LG Jens
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