Hallo liebe Namibia-Freunde,
Namibia hat endlich sein erstes Weltkulturerbe bestätigt bekommen.
Diese Woche fiel in Neuseeland die Entscheidung, die gestern (6.8.2007)bekannt wurde: Twyfelfontein gehört nun zur Familie der UNESCO-Stätten.
KUNST IN FELS
Hier noch einige Infos für Namibia-Einsteiger;
Über 2000 Felszeichnungen und Gravuren sind bei Twyfelfontein in Namibia zu bewundern - ihr Alter schätzen Experten zwischen 2000 und 6000 Jahre. Die bekannte Felskunststätte im Nordwesten Namibias ist die größte im ganzen Land.
Die erstaunlich gut erhaltenen Zeichnungen und Gravuren stellen meistens Tiere dar - Giraffen, Nashörner, Zebras, Elefanten wie auch filigrane Abbildungen von Menschen sind auf den roten Felsen zu betrachten. Die San gehörten wahrscheinlich zu den ersten Bewohnern Twyfelfonteins. Sie werden auch als die Künstler der Felsmalerei vermutet. Das nomadisch lebende Volk der Sammler und Jäger blieb nur so lange an einem Ort wie er ihnen als gute Nahrungsquelle diente. Später siedelten die Damara in dieser Region an. Twyfelfontein war bei seinen ursprünglichen Bewohnern als \"/Ui-//aes\" bekannt, was in der Damara-Nama-Sprache soviel wie \"Platz zwischen dicht gedrängten Felsen\" bedeutet. Erst Ende des neunzehnten Jahrhunderts bekam die Stätte den Afrikaans-Namen \"Twyfelfontein\", was mit \"zweifelhafte Quelle\" übersetzt werden kann.
Das Naturdenkmal wartet mit der größten Konzentration an Felsgravuren im gesamten südlichen Afrika auf und wurde 1952 zum nationalen Monument ernannt. Rund 40.000 Besucher zählt die Attraktion jedes Jahr - dies macht Twyfelfontein zu der meist besuchtesten Felskunststätte Afrikas.
Das National Heritage Council (NHC) ist der offizielle Verwalter von Twyfelfontein und verantwortlich für die Pflege und Erhaltung der Stätte. Das NHC gewährleistet auch, dass die lokalen Gemeinden von der Kulturstätte profitieren. 35 Prozent aller Einnahmen gehen an die Uibasen Gemeinde, viele Tour Guides sind lokale Bewohner. Auch der Souvenirladen wird von der lokalen Gemeinde betrieben. Besucher können geführte Touren buchen - die zwei bekanntesten Routen \"Dancing Kudu\" und \"Lion Man\" dauern zwischen 60 und 80 Minuten.
Wir haben diesen außergewöhnlichen Ort schon mehrmals besucht.
Wenn man am oberen Felsplateau auf die Ebene blickt, kann man sich gut vorstellen, daß dieser Platz für die Jäger ideal war. Von der Anhöhe konnten sie bestens beobachten, wohin das Wild zog auf seinen Wanderungen.
Die Zeichnungen sind auch ein Indiz, das dort in klimatisch günstigerer Vorzeit grosse Tierherden gelebt haben.
Viele Grüsse vom Bodensee
Dieter