Zusammenfassung des Gesprächskreises mit Dr. B. Haufiku, dem Leiter des Corona Task-Teams und ehemaligem Gesundheitsminister Namibias, am heutigen (26.3.2020) Morgen.
- Es gab massive Kommunikations- und Koordinierungsprobleme innerhalb des Staates, deshalb waren u.a. gestern die Reisenden aus Südafrika am HKIA "gefangen". Haufiku hat persönlich die Quarantänepersonen am Flughafen und bei Greiters besucht und ihnen die Situation erklärt.
- Es gibt immer noch sehr viele offene Punkte die in allen zuständigen staatlichen Einrichtungen bis Ende des Wochenendes geklärt werden sollen.
- Es ist eine extrem enge Zusammenarbeit mit den Medien geplant; vorgesehen ist es ein Kommandozentrum aufzubauen, in dem die Medien mind. einmal täglich informiert werden.
- Eine genaue Liste der "essential services" wird derzeit erarbeit und muss ständig angepasst werden. Mit Sicherheit nicht zumachen müssen Medien, alle medizinischen Dienstleister und alle Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie (dies schließt auch alle Mitarbeiter in der Kette ein, z. B. Farmen und deren Arbeiter), ebenso auch Restaurants. Nicht "essential" sind z. B. Handwerksbetriebe, Bergbau und Bausektor.
- Es wird noch strenge Auflagen an die Zahl von Personen geben, die sich zu irgendeiner Zeit z. B. in einem Supermarkt aufhalten dürfen; deshalb sind die Supermärkte angehalten ihre Öffnungszeiten zu verlängern.
- Der "lockdown" in Khomas und Erongo ist erst der Anfang; es muss das ganze Land folgen. Haufiku rechnet mit einem Lockdown von bis zu 3 Monaten und einem Epidemie-Hochpunkt im Mai/Juni
- Problem der möglichen Arbeitslosigkeit nimmt einen Schwerpunkt ein und Arbeits- und Finanzministerium arbeiten an einer Lösung. Möglich erscheinen auch Bargeldhilfen für Kleinstunternehmen (z. B. Straßenhändler, Taxifahrer).
- Generell müssen aber Unternehmen zum Wohle der Gesundheit aller Einnahmeeinbußen hinnehmen.
- Die medizinische Notfalleinrichtung des Staates ist nicht ausreichend. Letzte Woche wurden acht Beatmungsgeräte geliefert. 10 weitere sind aus den Regionen nach Windhoek gebracht worden. Hinzu kommen die normalen der ICUs in Windhoek. Es wird von der WHO empfohlen, dass Namibia insgesamt 88 Beatmungsgeräte zur Verfügung hat.
Grundlage allen Handels: So wenig Menschen wie möglich sollen zusammenkommen!
Alle Angaben ohne Gewähr.
(Quelle: Hitradio Namibia, 26.3.2020)