THEMA: Malaria bzw. Mückenschutz
05 Dez 2017 08:17 #500305
  • Markus615
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  • Markus615 am 05 Dez 2017 08:17
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Hallo Tanja,
tanjatanja schrieb:
Ich hab mit keinem Wort gesagt das mein Arzt geraten hat das Medikament einfach so zu nehmen !
Ich hab lediglich gesagt das mir von der Prophylaxe abgeraten wurde .

Prophylaxe ist meiner Meinung nach auch nur notwendig, wenn man im Risikogebiet ist und es dort zu der Jahreszeit auch Stechmücken gibt. Dann gibt es noch diejenigen die sich gegen Mückenstiche schützen und andere, die sich eben lieber stechen lassen (denen wäre Prophylaxe vielleicht anzuraten) , als Chemie zu verwenden.

Pauschal sagen wo gerade eine Menge Stechmücken herum fliegen und wo nicht kann man das gar nicht. Im April (2017) hatte ich z.B. bei Sesfontein im Bad geschätzte 20 Steckmücken herum fliegen, im Schlafzimmer dafür keine einzige und noch ein gutes Mückenschutznetz unter dem man schläft. Die Mücken aus dem Schlafzimmer hatte ich wirkungsvoll mit der Klimaanlage vertrieben, ich mag zwar Klimaanlagen überhaupt nicht, aber Stechmücken noch weniger. An der Spitzkoppe wurde ich sogar einmal gestochen (war der einzige Stich in 3 Wochen), weil ich zu spät Tabart (wirkungsvoller Mückenschutz, Peacful Sleep kann man auch nehmen) ins Gesicht geschmiert hatte. Im Etosha hingegen waren keine Steckmücken zu sehen und man wurde auch nicht gestochen... Das ist aber immer eine Momentaufnahme und lässt sich überhaupt nicht pauschalisieren.

Juni 2016 hatte ich nur in Halali vereinzelt Stechmücken gesehen, dort dann aber auch vor allem in den Abendstunden mich geschützt.
tanjatanja schrieb:
Mein Arzt hat nur gesagt das man das Medikament mitnehmen kann . Ich glaub sogar auf meine Nachfrage hin weil ich das von einigen anderen Reisenden (nicht namibia ) gehört habe.

Habe ich auch immer dabei... sicher ist sicher... ;)
Wobei die Wahrscheinlichkeit viel größer ist, dass man eine Malaria quasi mit heim bringt und die dort erst ausbrechen würde. Die Inkubationszeit...
tanjatanja schrieb:
Bei dem Arztbesuch ging es in erster Linie um die impfberatung. Die andere Frage stellte ich nebenbei .
Es meinte eben nur Prophylaxe würde er nicht Anraten.

Die "Standard" Reiseimpfungen sind immer wichtig aber nicht nur für Namibia. Die Frage nach Malaria würde ich aber nicht nur nebenbei stellen sondern gezielt danach fragen. Wichtig ist es vor allem NACH dem Urlaub daran zu denken, dass man in einem Risikogebiet war und auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist beim geringsten Verdacht sofort professionelle Hilfe suchen! Jedes Tropeninstitut kann Malaria sicher diagnostizieren und dann entsprechend behandeln.

Gruß Markus

PS: Malaria kann man auch bekommen obwohl man Prophylaxe genommen hat... einen 100%igen Schutz gibt es NICHT, der beste Schutz ist sich gar nicht erst stechen lassen (was auch nicht immer ganz so einfach ist)
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05 Dez 2017 09:52 #500313
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  • Pingo am 05 Dez 2017 09:52
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Dann gibt es noch diejenigen die sich gegen Mückenstiche schützen und andere, die sich eben lieber stechen lassen (denen wäre Prophylaxe vielleicht anzuraten) , als Chemie zu verwenden.
:dry: :unsure:
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05 Dez 2017 09:53 #500314
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Vor allem die letzten beiden Absätze von Markus kann ich voll unterstreichen. Expositionsprophylaxe (Mückenstiche vermeiden) sollte niemand vernachlässigen, das ist der beste Schutz, selbst wenn man auch noch Chemie einwirft. Und einen Malariatest kann sogar ein normaler Hausarzt veranlassen (bei uns schon geschehen), man muss ihn nur selber darauf aufmerksam machen, denn nicht jeder Hausarzt weiß von jedem Patienten, wann der sich wo aufgehalten hat.

"aber das Malaria Notfallmedikament -weiß den Namen gerade nicht - mitnehmen (auf Rat unseres Arztes)"
"Ich hab mit keinem Wort gesagt das mein Arzt geraten hat das Medikament einfach so zu nehmen !"

Was ich aber nicht verstehe: Warum willst Du ein Mittel mitnehmen, dass Du dann nach eigener Aussage doch nicht ohne vorherige Konsultation eines Arztes "einfach so" einnehmen willst. Der Arzt, zu dem Du gehen solltest bei Beschwerden, wird Dir dann das "richtige" Mittel in der dann benötigten Menge aufschreiben, ich bin nach wie vor der Meinung, Selbstmedikation nur mit Hilfe des Beipackzettels ist in einer Gegend, in der ich zeitnah einen Arzt erreichen kann, Fahrlässigkeit gegen mich selber. Das ist bei Eurer Tour der Fall.

Das ist alles, was einige Dir hier zu erklären versuchen. Nur weil Du was von einigen anderen Reisenden gehört hast, muss es nicht zwangsläufig stimmen. Stand-By mitzunehmen in Gegenden, in denen Ärzte und Medikamente verfügbar sind, gehört für mich in die Rubrik "oft gehört und gern geglaubt". Ich bin kein Mediziner und begebe mich bei einer ernsthaften Erkrankung (oder auch nur dem Verdacht einer solchen) lieber in die Hände von Fachleuten.

Viele Grüße
Karin

P.s. Übrigens, Markus, zu dem Zitat von Pingo, ich kenne niemanden, der sich gerne stechen lässt, denn sogar in Malaria-freien Gebieten jucken die Stiche ekelhaft. :angry:
Würde sollte niemals ein Konjunktiv sein.

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05 Dez 2017 10:24 #500318
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chamäleon2011 schrieb:
P.s. Übrigens, Markus, zu dem Zitat von Pingo, ich kenne niemanden, der sich gerne stechen lässt, denn sogar in Malaria-freien Gebieten jucken die Stiche ekelhaft. :angry:

... ich werde nun nicht gerade gerne gestochen, aber mir ist es ziemlich egal.
Nach einer Radtour in der canadischen Arktis im Sommer weiß man, was "Mückenplage" bedeutet. Nach dem ersten Tag auf dem Dempster Highway wollte ich meine Mückenstiche zählen. Ich habe am linken Fußgelenk angefangen und bei 35 Stichen aufgehört. Da war ich immer noch am linken Fußgelenk ... ;-)
Zelt geöffnet, so schnell wie möglich rein und Zelt wieder zu - trotzdem ein halbes Dutzend Moskitos mit drinnen. Moskitonetz über den Kopf ziehen bedeutet, dass einige Moskitos auf der Innenseite sind. Die stechen trotzdem und dann wollen sie weg und können nicht. Das Summen macht einen fast wahnsinnig. Die Moskitos dort sind ganztägig aktiv.

Afrika ist diesbezüglich dagegen selbst im Regenwald Kameruns oder in den Reisfeldern Gambias eine Wohltat. Die paar Moskitos in Namibia "jucken" mich nicht ... ;-)

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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05 Dez 2017 11:35 #500323
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Hallo Wolfgang,
BikeAfrica schrieb:
chamäleon2011 schrieb:
P.s. Übrigens, Markus, zu dem Zitat von Pingo, ich kenne niemanden, der sich gerne stechen lässt, denn sogar in Malaria-freien Gebieten jucken die Stiche ekelhaft. :angry:

... ich werde nun nicht gerade gerne gestochen, aber mir ist es ziemlich egal.

... ich werde auch nicht gerade gerne gestochen, aber in Gegenden wo keine bösartigen Krankheiten von den Plagegeistern übertragen werden ist mir das auch ziemlich egal. Mit Chemie waren übrigens alle möglichen und unmöglichen Mittel gemeint die man sich auf die Haut schmieren kann um die Plagegeister ab zu halten, nicht die Medikamente (die schlussendlich ja auch Chemie sind, aber da hatte ich erst nicht daran gedacht).
BikeAfrica schrieb:
Nach einer Radtour in der canadischen Arktis im Sommer weiß man, was "Mückenplage" bedeutet. Nach dem ersten Tag auf dem Dempster Highway wollte ich meine Mückenstiche zählen. Ich habe am linken Fußgelenk angefangen und bei 35 Stichen aufgehört. Da war ich immer noch am linken Fußgelenk ... ;-)

So habe ich Canada in der Gegend um Banff und Jasper auch erlebt. "Mückenplage" und noch gemeiner die großen Bremsen (die sind furchtbar)...
Bei ekelhaft juckenden Mückenstichen hilft es ja recht gut mit etwas Hitze die Einstichstelle zu erwärmen und wenigstens der Juckreiz ist weg...
BikeAfrica schrieb:
Zelt geöffnet, so schnell wie möglich rein und Zelt wieder zu - trotzdem ein halbes Dutzend Moskitos mit drinnen. Moskitonetz über den Kopf ziehen bedeutet, dass einige Moskitos auf der Innenseite sind. Die stechen trotzdem und dann wollen sie weg und können nicht. Das Summen macht einen fast wahnsinnig. Die Moskitos dort sind ganztägig aktiv.

:laugh: Ich glaube die sind dort immer aktiv...
BikeAfrica schrieb:
Die paar Moskitos in Namibia "jucken" mich nicht ... ;-)

Vor den Moskitos in Namibia habe ich aber mehr Angst als vor den Moskitos die in unseren Breiten herum fliegen. In Ländern in denen Mücken gefährliche Krankheiten übertragen können, da schütze ich mich zumindest mit einem Mittel wie z.B. DEET was die Plagegeister eine Zeitlang abhält. Man muss ja nicht das Schicksal über Gebühr herausfordern. Wo allerdings keine große Gefahr droht, da nehme ich dann doch lieber die Insektenstiche in Kauf.

Gruß Markus

PS: Mit DEET aufpassen, das ist potentiell in der Lage alles mögliche aus Kunststoff zu zerstören, also auch "Brillengläser" aus Kunststoff (dann wird es bei manchen Brillen ziemlich teuer)...
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05 Dez 2017 12:03 #500325
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Hallo Tanja,

du hast ja schon viele Antworten erhalten, trotzdem möchte ich nun auch mal meinen Senf dazugeben.

Zunächst mal, das dir vom Arzt angeratene "Notfallmedikament" ist wahrscheinlich zur Standby-Prophylaxe gedacht und heißt "Doxycyclin". Ich bin kein Arzt, kenne dieses Medikament aber aus Erzählungen von Kollegen.

Persönlich habe ich es auf meinen Namibia-Touren noch nie mitgenommen, ich vertraue lieber auf Chemo-Prophylaxe mit Malarone. Das vertrage ich einwandfrei.
Von Lariam würde ich die Finger lassen, das macht laut wörtlicher Aussage meines Tropen-Arztes "bunte Träume", Kollegen berichteten schon von Halluzinationen, Depressionen und schwererem.

Ansonsten nehme ich auch DEET mit, zum Einsprühen. Bestelle das online, heißt CarePlus 50% DEET.

Bei eurer Tour solltet ihr aber keine Mararia zu befürchten haben. 2011 sagte man mir auf einer Lodge bei Rundu, Malaria-Risiko bestehe im "westlichen Norden Namibias" nur zur Regenzeit, der Caprivi sei jedoch ganzjährig Hochrisikogebiet. Und so weit östlich kommt ihr auf eurer Tour nicht.

Trotzdem kann ich verstehen, dass man eine Sicherheit haben will. Also, warum denn nicht eine Standby-Prophylaxe oder evtl. Malarone?

Das ist natürlich eine Kostenfrage. Malaria beginnt mit grippeartigen Symptomen, die nur ein Arzt eindeutig als Grippe oder Malaria differenzieren kann. Das heißt, sollte man auf der Tour solche Symptome bekommen, muss man eh zum Onkel Doc. Und wenn es Malaria ist, kann man sich dann dort gleich entspr. versorgen lassen, der hat Malaria-Medikamente da und weiß wie man die akute Malaria behandelt.

Zur Aktivität der Mücken:
Tagsüber sind die Malaria-Mücken nicht aktiv, die kommen erst abends raus. Das heißt also, so heiß es auch am Abend noch sein mag, lange Kleidung (und geschlossene Schuhe) anziehen.

Möglicherweise konnte ich jetzt noch ein Stück weiterhelfen, oder habe nur noch für mehr Verwirrung gesorgt.

Wie auch immer, ich wünsche euch noch viel Spaß bei der weiteren Planung.

Viele Grüße
Thomas
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