Achdoch schrieb:
Nun empfinde ich es nicht als tödlich, auf menschenleeren Straßen in Namibia 400 km mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeitt lt. T4A von 71kmh am Ankunftstag zu bewältigen. Tut mir leid.....
Hm, also hier kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen, eine 400km Fahrt in der Nacht auf deutschen Autobahnen ist nichts im Vergleich zu einer 400 km Fahrt in Namibia. Ich bin jetzt keiner, der mantraartig das Fahren am ersten Tag verurteilt, hab das selber schon öfter gemacht und werde - so ich in der Früh ankomme - das auch weiterhin so handhaben.
Ich gebe dir nur folgende Tipps und Gedanken mit:
* Ich persönlich vermeide Asphaltstraßen in Namibia wann und wo immer möglich. Dort ist mir zuviel Verkehr und die Gefahr, dass jemand anderer mich gefährdet, ist mir viel zu groß. Das betrift vor allem die Nord-Süd Verbindung und die Strecke Windhoek - Swakopmund. Da nehme ich lieber auch einen kleinen Umweg in Kauf.
*) Daraus resultierend gehe ich von einer Durchschnittsgeschwindigkeit auf guten Gravel Roads von ca. 50 km/h aus. Also echt gerechnet von Start bis Ziel. Und da bin ich aber in der Regel mit Tempomat und ca, 75-80 km/h unterwegs. Ich bin ja auf Urlaub und nicht auf der Flucht. Und Stehenbleiben wegen Foto machen ist da dann auch schon eingerechnet. Mir ist letztes Mal 50 Meter vor mir ein Oryx plötzlich aus dem Busch aufgetaucht und über die Straße gerannt. Wäre ich schneller gewesen (oder wäre das Oryx stehengeblieben) hätte ich es erwischt.
*) Die Fahrtzeit-Angaben in Booking oder auf Google Maps kannst vergessen. Rechne mindestens 20-30% dazu, dann hast du eine realistische Einschätzung.
*) Ich fahr' in Europa sehr sehr gerne (lange) Strecken auf der Autobahn in der Nacht. Weniger Verkehr. Mir würde es in Namibia aber nicht einfallen, das zu tun. Zu viele Tiere links und rechts der Straße, die Straßen sind natürlich mit europäischen Autobahnen nicht vergleichbar, Löcher, plötzlich auftretendes Wellblech etc. siehst du kaum. In Europa sind selbst in Rumänien die Autobahnen links und rechts mit Zäunen gesichert und die Gefahr von Wildwechsel ist praktisch ausgeschlossen. Das ist in Namibia nicht der Fall. Und Reifenwechseln in der Nacht stell ich mir - je nach dem wo du bist - auch prickelnd vor.
Summa Summarum: Es ist kein Ding der Unmöglichkeit, 400 Kilometer am Ankunftstag lebend zu überstehen, wenn man vorher halbwegs weiß, worauf man sich einlässt. 70 km/h Durchschnitt wirst du nicht fahren können, vor allem, wenn du auch mal stehenbleiben und Fotos machen möchtest. Rechne für die 400 Kilometer von Start bis Ziel ca. 7,5 Stunden und schaue, dass du da nicht in die Nacht reinkommst. Dann kannst du das gemütlich angehen, brauchst dich nicht hetzen und beugst Zwischenfällen vor. Je schneller du fährst, desto größer sind die Risken für einen Platten, für einen Zusammenstoß mit Wildtieren, für's Abkommen von der Straße, etc.
lg und gute Fahrt!
Wolfgang