Hallo,
Christian-S. schrieb:
In Swakopmund etwa gab es 27,258 registierte Waehler und 17 Wahllokale (darin sind zwei mobile Wahlstationen eingeschlossen). Im Mittel sind das dann 1603 Waehler pro Wahllokal, oder 115 Waehler pro Wahllokal und Stunde (bei einem Wahltag von 14h). Wenn man diese Zahl durch 60 teilt, kommt man darauf, dass ein Wahllokal fast zwei Waehler pro Minute abfertigen muesste, damit alle ihre Stimme abgeben koennen...
Diese Zahlen taugen so nicht zu Begründung. Beispiel Berlin: 2,5 Mio. Wahlberechtigte bei 1709 Wahllokalen und nur 10 Stunden Öffnungszeit ergeben rechnerisch 146 Wähler pro Stunde (vs. "nur" 115 in Swakopmund). In Deutschland also "schlimmere" Verhältnisse als in Namibia. In der Praxis gehen natürlich in beiden Ländern Nichtwähler und Briefwähler ab.
Interessant finde ich eher andere Dinge: Warum dauert die "Auszählung" 3 Tage? Wenn man elektronische Wahlgeräte nutzt, dann muss man anders als bei den papiergebundenen Wahlen wie in Deutschland eben nicht mehr auszählen. Mit Schließung des Wahllokals liegt das Ergebnis unmittelbar auf Knopfdruck sofort vor. Warum dauert die "Auszählung" in Namibia dann noch 3 Tage (bis Montag)? Und was war die Begründung für die Einführung elektronischer Wahlgeräte? Wenn man anschließend 3 Tage zum "Auszählen" braucht, wo liegt dann überhaupt noch ein Vorteil elektronischer Wahlgeräte?
Ansonsten scheinen viele in Namibia große Hoffnungen in Geingob zu setzen. Ich bin nicht ganz so optimistisch. Aber jeder hat eine Chance verdient, sich zu bewähren. Allso erst mal machen lassen. Zum Kritisieren bleibt ja noch jahrelang Zeit. Auf jeden Fall gut, dass Pohamba abtritt. Der machte jahrelang als besonnener, moderater Präsident einen ganz guten Eindruck, aber zuletzt war er mit seinen öffentlichen Reden nach meinem Eindruck mehr und mehr zum schlechten Witz geworden.
Beste Grüße
Guido