Liebe Fomis,
auch uns stoßen die Preiserhöhungen ziemlich sauer auf. Das ist auch der Grund, warum es uns nächstes Jahr nach Südafrika verschlägt, wo es durchaus noch etliche Unterkünfte unter 50 Euro pro Person und Tag gibt, teilweise sogar mit Frühstück für 350 Rand. So etwas gibt es in Namibia fast gar nicht mehr. Was ich aber auch wirklich übel finde, sind die schon erwähnten Preise für die Game Drives auf Gästefarmen und Lodges. Wir fahren seit 6 Jahren jedes Jahr nach Namibia und in den ersten Jahren lag ein Game Drive so zwischen 120 und 170 Dollar inklusive Getränk. Dies hat sich in den letzten zwei Jahren schlagartig geändert. Mittlerweile kosten die 300 Dollar und mehr, ohne dass sich die Leistung geändert hat. Der Benzinpreis ist jedenfalls nicht so gestiegen, dass diese Preise gerechtfertigt sind. Wir jedenfalls haben uns mittlerweile einige Game Drives verkniffen, weil wir das einfach nicht einsehen. Auch Lodges wie Bagatelle, die uns supergut gefällt, buchen wir nicht mehr, weil die Übernachtung mit HP mittlerweile pro Person!!! 40 Euro mehr kostet als noch vor 3 Jahren. Wir sind gespannt, wie das weitergeht. Eine moderate Preissteigerung kann man nachvollziehen, aber nicht in dem Maße, wie das in den letzten Jahren erfolgt ist. In den Jahren mit gutem Kurs hat dieser das ja aufgefangen, aber 2010 und 2011 ist Namibia superteuer geworden. Wir sind eigentlich Nichtcamper, aber werden gezwungenermaßen mit Dachzelt losziehen, wenn wir wieder einmal Namibia bereisen. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt jedenfalls häufig nicht mehr. Dies gilt natürlich nicht für alle Unterkünfte. Es gibt auch durchaus positive Beispiele, die aber leider dünn gesäht sind. Dazu zählt z.B. das Etosha Safari Camp. Es ist zwar eine Massenunterkunft, aber wir finden es dort trotzdem OK. Ich hoffe, dass die Lodgebesitzer vernünftig werden, denn wir gehören zu den Mittelverdienern, und wenn das so weitergeht, wird Namibia für uns nicht mehr bezahlbar sein. Auch die Pläne Botswanas, die Eintrittspreise für die Parks drastische zu erhöhen, machen uns wirklich traurig. Ich kann verstehen, dass sie damit die müllhinterlassenden Rowdies draußen lassen wollen, aber es gibt ja auch jede Menge Leute wie wir, die sich brav an alle Regeln halten (langsam fahren, keine Tiere erschrecken und einfach nur die Natur genießen wollen). Kasane und die Chobe Riverfront sind für uns nur genial und wir wären unglaublich enttäuscht, wenn wir nicht mehr dorthin könnten. Andererseits frage ich mich, ob die Superreichen sich wirklich so viel anders benehmen. Die zahlen hohe Preise und, was wir gehört haben, benehmen sich manchmal übelst daneben (ich nenne bewusst keine Nationalität) Saufen z.B. ohne Ende und schmeißen dann die Schnapsflaschen während des Gamedrives in den Busch, wo sich dann die Tiere verletzen können. Aber weil die viel Geld da lassen, wird das alles akzeptiert. Uns brave Leute lässt man lieber draußen. Da kann ich Kotzen (entschuldigt die Ausdrucksweise). Ich hoffe, dass Namibia nicht so einen Weg beschreitet, denn solchen Leuten geht es nicht um die Natur, die Weite, die Stille, sondern nur um ein weiteres Häkchen hinter einer weiteren Luxusdestination. So jetzt hab ich meinem Ärger, der sich schon länger angestaut hat, freien Lauf gelassen.
Viele Grüße und einen schönen Abend,
Uli