Fortsetzung - Vom Mowani Mountain Camp zur Otjitotongwe Cheetah Farm
Nach einem - von den Temperaturen her - kühlen Frühstück starten wir von Mowani aus Richtung Kamanjab, zur Otjitotongwe Cheetah Farm. Die Gravel Road ist reines Wellblech, wir kommen nur mühsam voran. Es gibt viele Senken, die plötzlich auftauchen, so dass der Fahrer nicht mehr rechtzeitig reagieren kann. Unsere Köpfe machen Bekanntschaft mit dem Blech über uns.. danach fahren wir vorsichtiger und noch langsamer weiter.
Am Straßenrand gibt es verlassen ausschauende Verkaufsstände. Wir halten an, sofort kommen aus den umliegenden Hütten Menschen angelaufen. Sie bieten Mineralien zum Verkauf und selbstgefertige Püppchen und andere Sachen. Ich bin allein ausgestiegen, der Rest der Truppe sitzt im Auto. Freundliche Gesichter schauen mich an, viele neugierige Kinderaugen. Ich frage mich, was jetzt wohl passieren wird. Sie bieten mir vorsichtig und erklärend ihre Waren an, niemand ist aufdringlich oder unangenehm. Sie sprechen über das Wetter, es ist bewölkt und sie erklären mir in einem umständlichen Englisch, dass das ein tolles Wetter für sie ist, denn ist nicht ganz so heiß! Ich kaufe zwei handgefertige Puppen. Viele Augen strahlen mich an, bedanken sich. Ich hole aus meine Tasche kleine Spielzeuge und Süssigkeiten für die Kinder. Sie nehmen diese vorsichtig entgegen und freuen sich sehr!
Unser Auto bringt uns weiter Richtung Khorixas, kaum mehr als eine kleine Ansiedlung mit Häusern, einem Supermarkt und einer Tankstelle. Als der Rest unserer kleinen Gruppe tankt, gehe ich allein in den Supermarkt, um einige Getränke und Knabbereien zu erstehen. Im Supermarkt sind alle freundlich und zurückhaltend. Als ich aus dem Markt komme, kommen einige Menschen auf mich zu. Ich fühle mich unwohl. Ich gebe einer alten Frau mein restliches KLeingeld. Andere fragen nach mehr. Ich sage bestimmt, ich habe nicht mehr. Sie akzeptieren dies und wünschen mir eine gute Reise.
Am Nachmittag erreichen wir die Otjitotongwe Cheetah Farm. Wir halten beim Farmhaus, da kommt uns schon Roleen, die Besitzerin entgegen. Sie erklärt uns freundlich, dass die Bungalows etwas ausserhalb liegen. Ihr Mann, ich meine, er heißt Tollie (ich erinnere mich nicht mehr ganz genau), klettert umgehend in seinen Jeep an, und weist uns an, ihm zu folgen. Einige Minuten später erreichen wir die kleine Bungalow-Anlage. Sie ist mitten im Busch versteckt. Die einzelnen Bungalows sind gut voneinander entfernt, vor jedem Haus kann man das Auto parken. Die Unterkünfte sind rustikal, einfach, dennoch ausreichend eingerichtet.
Nebenan gibt es einen runden Pool mit einer Liegefläche aus Gras. Wir nutzen den Pool, bevor wir abgeholt werden zur Cheetah Tour. Wir fahren auf dem Farmgelände vorbei an großen Herden von Ziegen, erreichen dann die Farm und werden gebeten, abzusteigen vom offenn Wagen. Tollie erklärt uns, dass wir nun in den Garten seiner Farm dürfen, wo 3 zahme Geparde leben. Sie wurden als Babys zu ihnen gebracht, weil die Eltern getötet wurden und sind nicht mehr in der Lage, in freier Wildbahn zu überleben. Auch unsere 10jährige Tochter darf mit hinein, jedoch bekommen wir vorher Verhaltsmaßregeln: KEINE Sonnenbrillen, denn das mögen die Geparden nicht. Wir dürfen sie kraulen, jedoch nur ausschließlich am Kopf. Keinen direkten Augenkontakt, sonst fühlen sie sich bedroht! Wir atmen tief durch und folgen Tollie in den Garten.
Dort kommen uns schon die 3 Geparde und der Jack-Russel-Terrier der Familie entgegen. Tollie sagt, jeweils 2 von uns dürfen sich auf den Rasen setzen. Meine Tocher und ich wagen es als erste. Wir setzen uns, gleich kommen drei Geparde auf uns zu, legen oder setzen sich neben uns. Natürlich wissen wir, dass dieses wohl täglich mit wechselnden Menschen passiert, doch hat diese Situation schon etwas ungewöhnliches an sich. Ich bin noch nie diesen stolzen Tieren so nahe gewesen, meine Tochter schaut fragend zu mir herüber. Einer der Geparden sitzt vor mir und schaut mir in die Augen. Ich schaue weg, denn das war die Anweisung... vorsichtig schaue ich ihn wieder an, da beginnt er meine Beine zu lecken. Diese Zunge ist sehr rauh und es schmerzt beinahe, aber natürlich halte ich aus. Dann streichel ich ihn vorsichtig am Kopf und er beginnt zu schnurren, fast so wie mein Kater zu Hause. Das ist schon ein besonderes Gefühl.