THEMA: Julia in Himbaland
18 Jan 2008 23:41 #57873
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  • Gforce am 18 Jan 2008 23:41
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:)
Als wir an dem Kral anhielten, waren wir froh darüber, nur Frauen und Kinder vorzufinden. Nachdem Annette mit dem Baby aus dem Wagen kam, war die Neugier der Kinder und der jüngeren Frauen riesengroß. Wir waren augenblicklich von freundlichen und neugierigen Gesichtern umringt. Ein Mädchen schnappte sich unsere kleine und schleppte sie fast die ganze Zeit in unserer Gesellschaft mit sich herum. Julia, unsere Tochter, schaute sich erstaunt lächelnd das Ganze recht gelassen an. Wir gingen mit unseren Freunden aus Omaruru langsam tiefer in den Kral hinein.

Weiter hinten saßen im Schatten eines Baumes zwei ältere Frauen beim Tagewerk. Wir gingen sie begrüßen und setzten uns nach einer Aufforderung zu ihnen. Die beiden betrachteten neugierig unsere Tochter in den Armen des Teenies. Sie begannen sich in ihrer Sprache zu unterhalten und wandten sich nach kurzer Zeit an die Mutter. Redegewandt und mit gut verständlichen Gesten, fragten sie Annette, ob sie wohl der Tochter auch ihre Brust als Futterquelle anbieten würde. Als Annette das verstand, winkte sie nach Julia und bot der mittlerweile rotgefärbten Kleinen ihre Brust an. Verstehend nickten sich die älteren zu und waren recht zufrieden damit. Die anderen Kinder waren mittlerweile aufgeweckter und griffen uns neugierig in die Haare, um den Unterschied zu ertasten. Die Freude stand in ihren Gesichtern.

Bei unserem Abschied wurde es etwas lauter. Jetzt wollte noch rasch jede Frau und jedes Kind unsere Tochter auf den Arm nehmen. Annette beendete das Treiben und wir gingen zum Fahrzeug zurück. Alle Kinder folgten, um diese Gelegenheit zum schauen und eventuell zum Betteln zu benutzen. Mit einigem Obst versorgt wirkten sie erheblich glücklicher. Nur eine Flasche Mineralwasser mit Kohlensäure wurde nach einem Probeschluck ziemlich angewidert abgelehnt.

Dann ging es weiter zu den Epupa Falls. Dort suchten wir uns einen netten Platz auf dem öffentlichen Campingplatz aus und bauten unser Camp auf. Der Rest des heißen Tages verlief mit äußerst ruhigen Bewegungen im Schatten der Palmen. Am nächsten Morgen kamen zwei Bewohnerinnen des nahegelegenen Dorfs vorbei und boten uns frisch gebackene Brötchen an. Eine war herkömmlich gekleidet mit Lockenwicklern im Haar, die andere zeigte Himba Style und hatte auch ein kleines Kind dabei. Ganz neugierig setzte die Himba Frau ihren Jungen auf den Boden, damit ihn unsere Tochter erreichen konnte. Es war zu nett, dieser ungeplanten Begegnung beizuwohnen. Der kleine Junge wollte unbedingt wieder auf den Arm seiner Mutter, während Julia den Jungen begrüßen wollte. Doch es half kein Drängen der roten Mutter, ihr Sohn wollte das alles nicht. In der Zwischenzeit fotografierten mein Freund und ich die Szene. Unsere Freundin holte ein schönes, großes Tuch als Geschenk für die Himba und überreichte es ihr. Die Frau bedankte sich ganz überschwänglich, setzte ihren Sohn erneut auf den Boden und faltete das Tuch auseinander und bat darum, unsere Tochter auf den Arm zu nehmen. Sie bekam Julia, nahm sie in das Tuch und war nun mächtig stolz, ein kleines, weißes Kind im Arm zu halten. Das wurden schöne später schöne Fotos.

Etwas später kauften wir den beiden Frauen einige Backwaren ab und verabschiedeten uns von ihnen. Es wurde ein prächtiges Frühstück mit guten Gesprächen.

;)
ae
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20 Jan 2008 18:07 #57997
  • harald and maude
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  • harald and maude am 20 Jan 2008 18:07
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.... ein schönes Erlebnis ...

lieber Gruß
Maude
... lieber unter der Palme als auf der Palme ...
Letzte Änderung: 20 Jan 2008 18:08 von harald and maude.
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20 Jan 2008 18:34 #57999
  • Bazi
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  • Bazi am 20 Jan 2008 18:34
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wieder mal toll berichtet. Danke
Gisela
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