Hallo Forum,
ich war diesen Juli zum ersten mal in Namibia. Da ich durch dieses Forum eine Menge Tips und Anregungen erhalten habe, möchte ich die Gelegenheit nutzen und etwas davon zurückgeben. Ich habe mich kurz gefasst, es soll eher eine Sammlung von Bemerkungen sein.
Auto:
Wir haben uns nach einiger Überlegung bei Savanna einen Toyota Condor gemietet und waren im Nachhinein froh darum. Mag sein, dass man Namibia auch mit einem gewöhnlichen Pkw befahren kann, aber ich kann den robusteren Condor für diese Strassenverhältnisse nur empfehlen. Die Einweisung von Savanna war in deutsch und ausführlich, wir hatten alles wie vereinbart vorgefunden (2. Reserverad, Kühlbox) und hatten weder mit dem Auto noch mit Savanna irgendwelche Probleme.
Unsere Tagesetappen lagen zwischen 300 und 350 km. Da wir gemütlich gefahren sind und Pausen gemacht haben, hätten es auch nicht mehr sein sollen. Wir hatten dadurch auch Zeit genug einen Sandsturm in Henties Bay im Schutz einer Hauswand abzuwarten und um 12.00 Uhr mittags zur Vingerklip Lodge aufzubrechen. Der selbe Sandsturm hat zwei Engländer auf offener Strecke erwischt. Trotz Kriechfahrt hatten die danach eine sonnenblinde Windschutzscheibe.
Übernachtungen:
In der Auas Game Lodge, südlich von Windhoek in den Auas Bergen, war es nachts und im Zimmer sehr kalt. Wir hatten allerdings eine kleine Elektroheizung und damit konnten wir es aushalten. Könnte mir vorstellen, dass es hier im Sommer ganz angenehm ist. Kleine, familiäre Lodge mit kleinem Wasserloch, das von Straussen und Wasserböcken besucht wurde. Es gibt verschiedene Rundwege, Game Drive, 2 Leos und 1 Kroko hinter Gittern.
Die Namib Desert Lodge auf dem Weg nach Sossusvlei bietet ein gutes Preis/Leistungsverhältnis. Aber da die Lodge relativ groß ist, geht es etwas unpersönlich zu. Die Fahrt zum Parkeingang Sossusvlei hat 45 min gedauert, bis zur Düne 45 etwa 1,5 Stunden.
Meikes Guesthouse in Swakopmund hat uns gut gefallen. Grüner Innenhof, eigener Parkplatz, reichhaltiges Frühstück und bei Bedarf organisiert Meike Touren und Restaurants. In Swakopmund unbedingt empfehlenswert: Living Desert Tour mit Chris oder Tommy. Die Stadt selbst hat mich hingegen enttäuscht. Die konnte die hochfliegenden Versprechungen im Vorfeld nicht halten. Die auf die Spitze getriebenen Sicherheitsvorkehrungen haben uns eher ein Gefühl der Unsicherheit gegeben.
Danach gings zur Vingerklip Lodge, die in eine tolle Landschaft eingebettet ist. Nachmittags um halb 5, als wir ankamen, leuchtete das Tal und die Tafelberge in rot und erinnerte an das Monument Valley. Schön gemachte Lodge, ein echtes Highlight. Das Essen allerdings fällt dagegen deutlich ab, geschmacklich und organisatorisch.
In Okaukuejo hatten wir einen der neuen Bungalows und wir waren begeistert. Nicht nur neu, sondern auch schön gemacht und von der Tür aus Sicht aufs Wasserloch. Haben uns hier sehr wohl gefühlt. Nicht ganz so gut fanden wir Halali. Auch dort bekamen wir einen neuen Bungalow, der sogar 2 Zimmer hatte aber nicht so schön gemacht war. Ausserdem ist das Wasserloch relativ weit entfernt. Aber beide Unterkünfte waren ihr Geld (70€) wert. Die Läden in O. wie in H. geben nicht viel her, wir würden beim nächsten Mal vorher einkaufen. Kühlschränke gibt es ja überall. Die größte Baustelle bei den Etosha Unterkünften herrschte in Namutomi, wo wir deswegen auch kein Zimmer bekamen.
Schlechteste Unterkunft dieses Urlaubs: Sachsenheim Farm
Okonjima Lodge war wegen der Geparden und Leoparden im Programm. Das Abendessen im offenen Haus war im Juli nur mit Pullover oder Jacke auszuhalten aber man wird mehr als entschädigt durch offenes Feuer, Tischgespräche mit den anderen Besuchern und die schöne Atmosphäre. Einen Minuspunkt gibts es für das straffe Zeitkkorsett.
Letzte Nacht vor Abflug in der Immanuel Wilderness Lodge kurz vor Windhoek. Ganz in Ordnung, aber der Besitzer hat die Lodge inzwischen verkauft...
Wetter: kein Regen, immer blauer Himmel und Sonne (auch in Swakopmund), Tagestemperaturen meist bei oder etwas über 25C, nachts frisch.
Was wir anders gemacht hätten: eine bessere Fotoausrüstung mitgenommen. Mit unserer 135mm Digitalkamera war nicht viel Staat zu machen.
Was uns überrascht hat: die ungewohnt trockene Luft, durch die Nasenbluten und Hautrötungen verursacht wurden.
Was wir auch im Nachhinein noch toll fanden: die absolute Ruhe.
Und da nicht nur mir sondern auch meiner vorher noch skeptischen Freundin dieser Urlaub so gut gefallen hat, bleiben wir weiterhin ein Gast dieses Forums.
Gruß Armin