Wir waren in nahezu gleicher Konstellation und auch zum nahezu gleichen Zeitpunkt unterwegs. In weiten Teilen können wir die Aussagen und Tipps unterstreichen, das ist wirklich sehr hilfreich für Ersttäter. Einige Punkte haben wir z. T. anders wahrgenommen und teilen das natürlich auch gerne:
Generell fand ich den Namibischen Verkehr, egal ob Stadt oder Land als sehr angenehm. Keiner drängelt, alle rücksichtsvoll, keine Raser, kein Gehupe.
Definiere Raser
Natürlich ist der Verkehr alleine aufgrund der Dichte absolut nicht mit Europa zu vergleichen, und dementsprechend war das auch für uns fast ausschließlich angenehm. Auf einigen Strecken kommt man sich als Tourist aber fast wie ein Verkehrshindernis vor, wenn man sich an die Vorschriften hält. Insbesondere die B2 ist mir da in Erinnerung, da muss man schon auch für die Überholenden im Gegenverkehr besser mitdenken. Aber auch auf der ein oder anderen Schotterpiste fliegen die Autos gerne mit relativ großem Überschuss an einem vorbei. Das (Wett-)Rennen hin zum Sossuvlei ist ja häufig mal ein Thema.
… Am Ende müsste man es wegschmeißen…
Wir wurden zum Ende unserer Reise sehr oft gefragt, ob wir Lebensmittel übrig haben und auf dem Weg zum Flughafen sind. Wegschmeißen muss man also garantiert nichts, auch wenn es für uns ein komisches Gefühl war, angebrochene Lebensmittel zu verschenken.
Für den täglichen Bedarf, wie gesagt, aus dem Wasserhahn oder aber gekauftes Wasser, von dem wir immer mindestens(!) 5 Liter dabei hatten. Es gibt auch Camps, wo es kein Trinkwasser gibt!
Hier waren wir deutlich vorsichtiger und haben nur dort Wasser aus dem Hahn verwendet wenn es explizit als Trinkwasser gekennzeichnet war. Und als Vorrat hatten wir eigentlich immer 30 Liter in Kanistern dabei.
Bezüglich der Tageszeiten haben wir keine Unterschiede festgestellt. Wir haben gerne länger geschlafen, bzw. sind im warmen Zelt geblieben (um 10 muss man i.d.R. eh den Platz verlassen). Andere haben um 6 Uhr den Motor gestartet. Ob die mehr gesehen haben? Keine Ahnung, wir hatten alles und viel davon, schon am ersten Tag im Etosha. Auch mittags am Wasserloch war teilweise die Hölle los.
Wer lange im Zelt liegt verpasst magische Momente zum Sonnenaufgang, ist aber natürlich Geschmacksache.
Zudem waren wir meistens früh genug im Zelt, sodass das Aufstehen auch überhaupt nicht schwer fiel, und man dann auch gezielt die ersten Sonnenstrahlen mit einem Kaffee in der Hand ansteuern konnte.
Im Land ist Vieles wirklich spottbillig für unsere Verhältnisse. Wir haben auf unserer 3-wöchigen Reise im Land mit allem Drum und Dran 1500€ ausgegeben. Darin sind Sprit, Verpflegung, Restaurantbesuche, etliche spontane geführte Touren oder Eintrittspreise (z.B. Etosha) enthalten. Natürlich haben wir Unterkünfte vorab bei Buchung der Tour bezahlt. Diese Kosten sind also nicht einberechnet.
1500€ haben bei uns gerade mal für Sprit und Aktivitäten ausgereicht. Da würde ich jedem empfehlen bei der Reiseplanung das eigene Budget zu prüfen und die Kosten grob zu kalkulieren, da finden sich im Netz ja genügend Informationen.
Bargeld abheben kann man wirklich überall, bzw. überall, wo es wenigstens Benzin gibt. Den Großteil haben wir aber mit Karte bezahlt, was eigentlich fast überall Standard ist (ggf. vorher fragen).
In Etosha haben sie an den Tankstellen keine Karten akzeptiert (Maschine angeblich kaputt, sowohl in Halali als auch in Okaukuejo, im Shop funktionierte die Maschine allerdings) und einen Automaten gibt es dort auch nicht. Da sollte man schon eine Bargeldreserve dabei haben. Das war aber tatsächlich auch das einzige mal, wo wir nicht mit Karte zahlen konnten.
Vielleicht helfen die Hinweise bei der Planung, auch diese stellen lediglich unsere Perspektive dar und ersetzen nicht das eigene Nachdenken über die Reise