Teil 9 - Etosha I
Kleine Vorwarnung - dieser Teil ist zum absoluten Tier-Foto-Spambeitrag geworden
Dienstag, 08.02.2022
Am Morgen wachen wir früh auf, von unserem Bett aus sehen wir auf die wunderschöne Landschaft und können sogar direkt den Sonnenaufgang beobachten.
Später gehen wir zum Frühstück, machen noch ein paar Fotos von der Landschaft und fahren dann ab. Heute geht es in den Etosha! Darauf haben wir uns schon die ganze Reise gefreut. Unterwegs machen wir noch einen Halt in einer Bäckerei in Outjo und kaufen uns für später ein Dessert. Noch am Vormittag kommen wir in der Toshari-Lodge an. Wir entspannen noch ein wenig am Pool, am Nachmittag fahren wir dann endlich los in Richtung Etosha-Gate.
Beim Gate müssen wir zwei Kontrollen durchlaufen, danach bezahlen wir noch die Eintrittsgebühren und dann kanns losgehen. Wir fahren etwas planlos herum, da wir die Etosha-Karte im Zimmer vergessen haben. Wir sehen viele Zebras, tausende Springböcke und ein Dutzend Giraffen.
Gegen Abend kehren wir wieder um, wir haben die Hoffnung, heute noch einen Elefanten zu sehen. Von ganz weit weg sehen wir durch den Feldstecher ein Nashorn und zwei Elefanten. Ziel erreicht! Die Tiere sind aber so weit weg von uns, dass wir sie mit der Kamera kaum festhalten können. Vielleicht haben wir morgen mehr Glück
So fahren wir zurück, essen Dinner (Tomatensuppe, Elandsteak/Chickenschnitzel Kartoffelstock und Bohnen, Pfefferminzcreme) und gehen dann schlafen.
Mittwoch, 09.02.2022
Um 6:30 Uhr statt wie geplant um 6 (das Personal fand das zu früh, obwohl sie sagten das Frühstück sei von 6-9) essen wir Frühstück. Danach geht es direkt in Richtung Etosha. Wenige hundert Meter nach der Eingangskontrolle sehen wir einfach so eine Löwenfamilie, noch bevor wir überhaupt richtig im Park angekommen sind. Sie sind jedoch wieder etwas zu weit weg, um sie gut auf der Kamera festzuhalten. Wir fahren weiter, heute wollen wir unbedingt noch mehr Löwen finden!
Wir fahren zum Wasserloch Okondeka, da soll es laut Etosha-Webseite viele Löwen geben. Unterwegs halten wir an, denn rechts von uns, mit knapp zwei Metern Abstand zur Strasse, liegen plötzlich zwei grosse Hyänen unter einem Busch. Wir erschrecken uns fast ein wenig, sie schaut uns Zähne fletschend an. Vorsichtig fahren wir an ihnen vorbei und sehen, dass sie gerade etwas (auf dem Foto sieht es aus wie ein Zebra) gegessen hat, davon sind nur noch die Knochen übrig, ihr Mund blutverschmiert. Ein schauriger Anblick! Die beiden sind so vollgefressen, dass sie sich keinen Millimeter mehr bewegen. Gleich nebenan liegt noch ein Schakal, der sich wahrscheinlich an die Reste schleichen möchte.
Danach fahren wir weiter zum besagten Wasserloch - dort herrscht allerdings gähnende Löwenleere. Dafür sehen wir unterwegs eine Menge anderer Tiere!
Wir fahren weiter und machen eine Schleife, wobei wir die ganze Zeit Knochen herumliegen sehen. Jede Sekunde könnten wir einen Löwen sehen! Doch wir sehen keinen. Nach etwa 2.5h Fahrt kehren wir zum Ausganspunkt zurück und entscheiden uns für einen anderen Weg. Etwa 5 Minuten später sehen wir durchs Gebüsch direkt neben uns ein Nashorn, das einfach so daliegt und die Lage beobachtet. Wir machen Fotos und fahren weiter, unser nächstes Ziel ist das Olifantbad.
Hier soll es Elefanten geben. Unterwegs sehen wir wie immer hunderte Springböcke, viele Zebras und Gnus. Auch beim Olifantbad entdecken wir weder Elefanten noch Löwen, dafür entdecken wir aber eine Herde Schwarznasen-Impalas. Die sollen sehr selten sein und wir können einige tolle Fotos machen.
Nun ist die Luft nach 5 Stunden im Park definitiv draussen und wir fahren in Richtung Ausgang, um uns in der Lodge etwas zu erholen. Unterwegs sehen wir noch ein paar Kudus.
In der Lodge bleiben wir ca. zwei Stunden, danach machen wir uns wieder auf den Weg in den Park. Wir fahren nochmals dieselbe Strecke wie am Morgen, in der Hoffnung, nun auf Löwen zu stossen. Fehlanzeige - nichts ausser Springböcken, Zebras, Gnus und anderen Tieren. Ausserdem sehen wir wieder in der Ferne ein Nashorn.
Es sind schon wieder fast drei Stunden vergangen, da entscheiden wir uns, langsam zurück zu fahren. Es ist schon bald 19 Uhr, und um 19:45 schliesst das Tor des Parks, langsam müssen wir uns beeilen. Doch unterwegs sehen wir ganz nahe zwei Nashörner, eine Mutter mit ihrem Jungen. Sie überqueren direkt vor uns die Strasse. Wie cool!
Wir fahren weiter und sehen gleich noch zwei weitere Nashörner, noch näher und wieder mit Jungem. Vor uns in Richtung Lodge blitzt es immer mehr und eine riesige Regenwand ist zu sehen. Nachdem wir genug Fotos von den Nashörnern gemacht haben, fahren wir zum Gate. Gerade noch zehn Minuten, bevor es schliesst, haben wir es rausgeschafft. Nun fahren wir noch zur nächsten Tankstelle und um uns färbt sich der Himmel dunkelrot-pink, dazu die schwarze Gewitterfront vor uns mit den Blitzen. Ein wahres Farben-Spektakel! Wir müssen direkt durch die Regenzelle durchfahren und bei unserer Lodge regnet es wie aus Kübeln.
Beim Nachtessen (es gibt Kürbissuppe, Oryx mit Reis und Gemüse und Orangen-Pudding) donnert und blitzt es wie verrückt, mit der Zeit müssen wir sogar von der Terrasse nach drinnen umziehen, da das Vordach nicht mehr dicht ist. Einer der Angestellten kommt rüber und fragt uns, woher wir sind, ob wir aus Europa sind. Wir bejahen, er meint mit einem Lachen, dass wir uns Regen ja gewohnt seien, dass sie sich hier aber extrem darüber freuen und wünscht uns einen guten Abend. Ich finde, es gibt nichts Schöneres als im Trockenen zu sitzen und einem Sommergewitter zuzuhören – der Regen freut uns