Guten Morgen,
heute geht es nach Swakopmund, wo ich vier Tage nun verweilen werde.
Zuerst hieß es von Omandumba Abschied nehmen. Der wurde mir nicht allzu schwer gemacht. Mit Deike hatte ich ja vereinbart, den stornierten Tag mit der Fahrt und den Getränken zu verrechnen. Doch nun musste ich doch die Getränke extra zahlen und außerdem "hast du ja bei der Fahrt die Luxusvariante mit Sundowner gehabt!", meinte sie. Ok, die Fahrt zu den Felsbildern kostet 500 N$, die Lususvariante (mit Fahrt auf einen Felshügel und einem Getränk) 800 N$. Ein Savanna für 300 N$!?
Echter Luxus! Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich es mit mehr Andacht getrunken!
Egal, als Ausgleich habe ich dann für Harald noch zwei Kisten mit nach Swakopmund genommen und mich bei Deike für diese Gefälligkeit bedankt, dass ich den Transport übernehmen durfte. Abgehakt!
Die Fahrt nach Swakop verlief ohne jegliche Ereignisse, die Gravelroads waren frisch geschoben, also gut zu befahren, was sich inzwischen ja durch den heftigen Regen geändert hat. Die B1, die Teerstraße bis Swakomund, ist immer mit großer Vorsicht zu befahren, denn hier sind sehr viele riesige LKW unterwegs, die oft sehr riskant überholt werden. Es ist mit die gefährlichste Strecke in Namibia!
Die weiteren Tage in Swakopmund will ich nicht in dem ereigneten Verlauf schildern, da zu viel Privates dabei war. Daher will ich es ein wenig thematisch angehen und heute vor allem auf Unterkunft und Verpflegung eingehen. zunächst ist allgemein zu bemerken, dass auch hier nur sehr wenige Touristen anwesend waren. Die Straßen waren zum Teil erschreckend leer. Bei einem Spaziergang entlang der Strandstraße am Nachmittag war ich z.B. völlig allein. Man hätte schon glauben können, die Pest sei ausgebrochen! Auch in den Geschäften kaum Kunden, erst recht nicht bei den Händlern am Holzmarkt, die verzweifelt versuchten zu Kundschaft zu kommen. Manche haben Tage lang nichts verkauft.
Bei den Hotels und Unterkünften hatten viele geschlossen. Der Europahof, wo sonst immer Busse davor stehen, war geschlossen. Überhaupt habe ich keinen einzigen Reisebus gesehen. Das TUG hatte zu, manche Restaurants nur am Abend offen.
Auch in meiner Unterkunft, dem Prinzessin Rupprecht Hotel war ich an zwei Tagen der einzige Gast. Warum diese Unterkunft? Mir gefällt die Idee, dass aus dem ehemaligen Hauptgebäude des Roten Kreuz Heimes ein Hotel gemacht wurde, das mit seinen Einkünften ein Altersheim dahinter finanziert. Daher unterstütze ich es gerne. Außerdem ist es hier sauber und ruhig. Die Zimmer sind groß und mit allem eingerichtet, was man braucht, Kühlschrank, Schreibtisch, Kofferablage, TV und Heizung. Gerade letzteres kann in manch kalten Nächten in Swakopmund, die immer auftreten können, sehr angenehm sein!
Das Frünstück erhält man ab 6.30 Uhr und ist recht ordentlich. Die hohen Räume mögen für manchen befremdlich sein, sind aber der Historie des Baus geschuldet.
Hinter dem Hotel kann man einen ruhigen Garten nutzen, der schön mit vielen Blumen gepflegt ist, eine schattige Laube hat und einen Brunnen, an dem den ganzen Tag Vögel zum Trinken und Baden kommen.
z.B. etliche Felsentauben,
oder es begegnen sich Bülbül und Oranjebrillenvogel und viele andere.
Die Bewohner des Altersheimes stören überhaupt nicht!
In folgenden Restaurants habe ich gegessen:
1. "Altstadt Restaurant" in der Anton Lubowski Street: größerer Biergarten mit entsprechender Atmosphäre, Fischgerichte, große Portionen, freundliche Bedienungen
2. das "Andy´s" neben der einstigen Kupferkanne, in der Nähe der Post: hier sollte man vorher reservieren, wenn man nach 18.00 Uhr essen will. Sehr gute Fischgerichte und leckere Austern in verschiedenen Variationen. Gute Weinauswahl, aufmerksame Bedienung; man kann im Freien sitzen mit mobiler Überdachung (gegen Sonne und Nieselregen)
3. "Butchers und Brewers", eines der Restaurants im Erdgeschoß des Strandhotels mit verschiedenen Biersorten, auch als Testreihe in kleinen Gläsern und unterschiedlichem Bierangebot zu verschiedenen Zeiten; gute Pizzas.
Als Gegenstück zum Fisch kann man hier ja mal die "Carnivoren-Pizza" probieren.
Ich habe sie nicht ganz geschafft und man bekommt den Rest - bei mir die Hälfte - jederzeit eingepackt. Doch dann hatte ich ein etwas bedrückendes Erlebnis. Ich ging nach dem Treffen dort mit einem Freund zurück in das Hotel, wo ich meine zweite Pizzahälfte abends essen wollte. Mit dem Doggybag in der Hand wurde dieser Gang fast zum Spießrutenlauf! Mehrfach wurde ich angesprochen, ob ich nicht mein Doggybag verschenken oder gar gegen einige Makkalaninüsse eintauschen wolle. Die Menschen sahen ganz genau, dass ich da was zum Essen in der Hand hatte und Geringverdiener, wie Parkwächter haben Hunger, wenn sie sich keine Mahlzeit am Tag leisten können. Bedrückend!
Das muss für heute mal reichen, denn andere Termine stehen an.
Bis morgen:
Burschi