4.11.
Der letzte volle Tag in dieser wunderbaren Lodge begann. Ich war schon etwas wehmütig. Frühmorgens schnappte ich mir das Rad und fuhr in die Richtung, wo wir den Sundowner hatten. Da aber das Tor zum Gelände auf der anderen Straßenseite logischerweise verschlossen war und das Rad für Wild-Durchlässe im Zaun zu breit war, streifte ich nur zu Fuß ein wenig herum; noch lag die Ebene im Schatten, doch die Berge im Norden strahlten schon.
Ich fuhr ein wenig auf der Pad Richtung Westen und dort, wo mich schöne Bäume lockten, stieg ich vom Rad, betrat durch die offenen Stellen im Zaun das Gelände und fotographierte. Inzwischen hatte die Sonne die ganze Ebene erreicht.
Als ich die Farmgrenze erreicht hatte, dreht ich um und fuhr zurück in das mir bereits vertraute Terrain. Heute waren erstmals Wolken am Himmel, zumindest Ansätze davon. Das Gras leuchtete im Morgenlicht. Ich suchte weiter nach Bäumen, die ein wenig freier standen.
Als ich wieder in die Nähe des trockenen Bachbetts kam, wo ich die Melonen gesehen hatte, stellte ich das Rad ab und suchte hier nach weiteren Motiven. Und da entdeckte ich ein Oryx - oder die Überreste davon. Hörner, Schädel mit Zähnen, einige Knochen und wenige Reste vom Fell lagen unter einem Baum, dazwischen wieder Melonen. Ich fand die Szene etwas makaber, schaute mir aber doch alles genau an.
Die Sonne wanderte höher und ich machte mich auf den Rückweg, genoss die Freiheit, und blickte meist in die Ferne. Doch halt, was war denn da am Weg gelegen? Ich drehte um und sah, dass hier jemand seinen "Schuh" verloren hatte - wahrscheinlich das arme Oryx, dessen andere Überreste ich vorhin betrachtet hatte. Auch hier kannte ich keine Pietät und zückte die Kamera.
Danach ging es zum Frühstück.