09.11.2019
Der Tag
Täglich grüßt das Murmeltier
Um 05:00 Uhr ist die Nacht zu Ende.
Im offenen Badezimmer läuft ein Skorpion herum, der sich unter der Fußmatte versteckt. Da wir nicht wissen wie gefährlich er ist, beschließen wir nicht zu warten bis wir jemanden vom Personal finden.
Eine Frau vom Küchenpersonal würde sich den Skorpion doch nur ansehen und abwinken.
Ohne wirklich eine Ahnung von der Gefährlichkeit zu haben würde sie sicher vorschlagen ihn mit einem gezielten Tritt zu killen.
Wir beschließen ihn zu fangen. Auch wir haben keine Ahnung ob er giftig ist oder nicht.
Selbst durch recherchieren zu Hause in Wikipedia bekommen wir keine Auskunft über das Spinnentier. Das aber allein aus dem Grund, dass wir ihn nicht bestimmen können.
So gesehen war es gut, dass Ingrid und nicht ich den Skorpion gefangen hat.
Ein übrig gebliebener Kekspott ( stammt noch aus Heikes Zeiten ), welcher noch im Zimmer steht dient als Falle. Fußmatte schnell anheben Pott über den Skorpion, vorsichtig ein Stück Papier einer Zeitschrift drunter schieben, umdrehen … fertig.
Hartwig übernimmt dann den gefährlichen Transport
in die Freiheit und kippt ihn in einiger Entfernung ins Gebüsch am Grundstücksrand.
Zebratag - Die Lebenden und die Toten
Heute Nacht hat es geregnet. Regentropfen trommeln auf das Wellblechdach unseres Bungalows.
Wir freuen uns drüber und hoffen, dass die Natur sich dadurch schnell erholt.
Das ist leider nicht so. Von dem kurzen aber heftigen Niederschlag ist nichts mehr zu sehen.
Wie am Vortag liegt die Fähre immer noch unverändert im Sandbett des Boteti.
Wir sind wieder pünktlich. Leider nicht die beiden Jungs vom Office.
Wir müssen warten.
Der Himmel ist bewölkt. Das Licht ist nicht gerade ideal zum Fotografieren und Raubtiere gibt es momentan sowieso nicht hier.
Also haben wir Zeit und es besteht kein Grund zum drängeln oder meckern ( würde ja sowieso nichts nützen ).
Nach knapp 20 Minuten kommen sie den Berg hochgelaufen und begrüßen uns.
Wir fahren ca. zwei Stunden durch den Park und beobachten das Geschehen um uns herum.
Wie anders als vor zwei Jahren präsentiert sich der Makgadikgadi Nationalpark.
Damals voller Leben und Artenvielfalt.
Plantschende und spielende Elefanten. Grüne Bäume und Büsche überall.
Das war auch der Grund warum wir unbedingt noch einmal dort hin wollten.
06.11.2017
Heute kaum wieder zu erkennen. Alles ausgedörrt, öde und trostlos. Von der Artenvielfalt keine Spur.
Aktuell: 09.11.2020
Es ist schon erschreckend, dass nun die Geier das Regiment im Park übernommen haben.
Geier-Video
Von den Toten wenden wir uns noch einmal den Lebenden zu und beschließen zur größten Wasserstelle zu fahren.
Wie gestern herrscht hier ein reges Kommen und Gehen.
Ein versöhnlicher Anblick.
Wir fahren zurück zum RIver Camp.
Schon am Eingangstor kommt uns Grace freudestrahlend entgegen. Sie berichtet uns, dass sich Calvin von Europcar schon am frühen Morgen von Maun aus auf den Weg gemacht hat. Er muss bald ankommen.
Entspannt und zufrieden gehen wir frühstücken.
Grace setzt sich zu uns und wir unterhalten uns über den Boteti und die toten Tiere die nun überall zu finden sind.
Eine Hochzeitsgesellschaft trifft in der Lodge ein.
Das Camp ist eine beliebte Location für ein Hochzeitsshooting.
Der Garten wird bewässert und das Gras ist saftig grün.
Eine schöne Kulisse für das Brautpaar. Auch Aufnahmen vor dem Pool werden gemacht.
So kann man vielleicht später den Kindern von der schönen Hochzeitsreise berichten.
Um halb elf geht das Eingangstor auf und ein fast neuer Hilux kommt hereingefahren.
Er hat gerade mal etwas über 14000 Kilometer auf dem Tacho. Leider fehlt aber der 2. Ersatzreifen.
Da der Ford Ranger aber die gleiche Reifengröße hat laden wir das Ersatzrad von diesem kurzerhand um.
Nachdem wir die neuen Verträge unterschrieben haben, gehen wir noch einmal um das Auto herum. Ich will noch die Fernbedienung ausprobieren.
Zum Glück fällt uns gleich auf, dass der Schlüssel für den Canopy fehlt. Er läßt sich nicht also nicht zuschließen.
Mist!
Wir haben ja noch den größten Teil unserer Tour vor uns und wollen nicht mit einem offenen Kofferraum durch Botswana und Namibia reisen. Im Hinterkopf der Gedanke mit dem Ranger auf Kubu liegen zu bleiben, beides keine guten Optionen.
Nach langem hin und her, ob wir den Ranger doch nicht tauschen oder das Übel mit dem nicht abschließbaren Canopy in Kauf nehmen, kommen wir zum einzig richtigen Entschluss : ein anderes Fahrzeug muss her !!!
Calvin ist davon nicht gerade begeistert, lenkt aber ein.
Er will uns einen anderen Hilux noch am gleichen Abend von Maun bringen. Das verspricht er uns und Grace ist Zeuge.
Wir zweifeln ein wenig daran, ob das wirklich klappt.
Calvin verlässt das Gelände mit dem Ranger es ist elf Uhr Vormittag.