THEMA: Zweittäter-Familie unterwegs - KTP bis Etosha
19 Sep 2019 12:33 #568202
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vom Etosha Safari Camp nach
20. Tag (09.08.2019) Mushara Outpost Lodge (Etosha East)

Auch heute haben wir einen weiteren kompletten Etosha-Tag vor uns. Allerdings heißt es morgens packen, da wir heute in den Ostteil des Parks umziehen werden. Genauer gesagt liegt unsere Unterkunft einige Kilometer östlich außerhalb des Von-Lindquist-Gates, immerhin fast 200 Kilometer entfernt. Da wir aber den kompletten Weg durch den Park fahren, ist der Umzug gleichzeitig ein Ganztages-Game-Drive.
Die erste wirklich interessante Sichtung war ein Honigdachs. Wir hatten schon zwei im KTP gesehen, alle drei haben gemeinsam, dass sie leider ziemlich weit weg waren und die Vergrößerungen aus den Teleobjektiven an Schärfe zu wünschen übrig lassen. Trotzdem hier ein paar Bilder - ich mag die Kerle einfach:








Insgesamt ist die Landschaft deutlich trockener und damit leider auch unansehnlicher als vor zwei Jahren.




Die nächsten Treffer waren wieder einmal groß und grau. Unsere Strichliste für N-Hörner weist in diesem Jahr 9 gegenüber 3 in 2017 auf. Bei den Eli's sind es vielleicht 200 zu 80. Die Trockenheit hat für die Sichtungen eher positiv gewirkt.













Die Mittagspause ist diesmal am Halali-Wasserloch geplant. Aber irgendwie ist das nicht unseres. Schon 2017 waren wir relativ enttäuscht und auch in diesem Jahr gab es nur eine Handvoll Antilopen und Zebras, während wir dort beim Picknick saßen. Spaß machen die ganz kleinen:




Und weiter geht es am Nachmittag mit einer ähnlichen Mischung. Mehrfach große und kleine Rüssler und bei Namutomi etwas kleinere Fell- und Federtiere:














Nachdem wir den Etosha-Park durch das Ost-Tor verlassen haben, kommt nach wenigen Kilometern auf der rechten Seite unser heutiges Ziel. Mit der Mushara Lodge, genauer der Mushara Outpost Lodge, lernen wir wieder eine neue tolle Unterkunft kennen. Der 'Mushara Collection' gehört das riesige Farmgelände südlich der Ausfallstraße C38 aus dem Nationalpark - also gegenüber des Onguma-Geländes, in dem wir vor zwei Jahren unsere Unterkunft gewählt hatten. Die war für eine Hochzeitsgesellschaft mehrere Tage komplett geblockt, so dass wir ausgewichen sind.
Innerhalb der Mushara-Familie ist Mushara Outpost die neueste Unterkunft. Sie besteht aus Luxus-Zelten aus Segeltuch und Holz für maximal 20 Gäste:








Das Hauptgebäude ist im Farmhaus-Stil gehalten mit hohen Räume und einer breiten Veranda an der schattigen Nordost-Seite, an der abends regelmäßig ein Lagerfeuer brennt. Heute wurde dann gleich das komplette ‚Restaurant‘ in den Garten verlegt. Hier im Norden ist es auch abends noch T-Shirt-warm. Die Küche hat sich riesig Mühe gegeben und wird vom Grillmeister mit live gegrilltem Eland noch getoppt.











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19 Sep 2019 13:42 #568206
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21. Tag (10.08.2019) Mushara Outpost Lodge (Etosha East)

Ein weitere Übernachtung im Mushara Outpost heißt auch noch ein weiterer - unser sechster und letzter - Tag im Etosha Nationalpark. Heute erkunden wir den östlichen Teil. Um 8 Uhr ging es los, um 18 Uhr waren wir wieder zurück.
Los ging es Richtung Norden nach Okevi und Tsumcor. Hier hatten wir 32017 große Giraffengruppen und einige Elis gesehen. In diesem Jahr war's eher mau. Interessant eine große Eule, auf die wir von einem Safari-Wagen der Nationalparkverwaltung aufmerksam gemacht wurden.

Als nächstes unser diesjährig letztes N-Horn mit abgesägten Hörnern. Es folgen zwei Fotos mit unterschiedlicher Schärfentiefe mit N-Horn und unserem Maskottchen Rhino Grande.









Die nächste Sichtung ind er Nähe von Springbokfontein rechne ich mir selbst zu: "Da ganz hinten laufen zwei Elefanten, nein drei, fünf, sechs - sieht ja aus wie eine Prozession!" Tatsächlich laufen sechs große sehr helle (wahrscheinlich von dem hier vorherrschenden Kalkboden eingestaubte) Elefanten zielstrebig hintereinander - aber leider immer weiter von uns weg.




Noch während wir sie versuchen, mit dem Teleobjektiv in ca. 350 m Entfernung einigermaßen einzufangen, kommt von hinten aus dem Auto der Ruf "Löwe", Frage "Wo", Antwort "Da vorn". Tatsächlich ist eine Löwin nur 30 Meter vor uns aus dem Gras aufgestanden, scheint sich einmal umzuschauen, wer oder was denn da vor ihr steht und legt sich dann aber wieder hin. Geistesgegenwärtig gibt es nur ein Beweisfoto. Madame taucht die nächsten fünf Minuten nicht wieder auf.


Wir beschließen dann, in einem langen Bogen zu dem Picknick- / Toilettenplatz zwei Kilometer westlich zurückzufahren. Wenn die Schätzung stimmt, sollten die sechs Elefanten dort in der Nähe vorbeikommen. Und es klappt! Sie kommen nicht nur vorbei, sie kommen ein paar Minuten nach uns direkt auf das kleine eingezäunte Gelände zugelaufen. Was, wenn sie der schmächtige Zaun nicht interessiert? Wir bleiben still stehen, haben aber alle ein bisschen den Gedanken, wo wir uns hinflüchten, wenn die riesigen Tiere einfach geradeaus weiterlaufen. Letztlich bleibt der Führungsbulle keine 15 m vor dem Zaun stehen, wartet und dreht dann ab und umkurvt dann das eingezäunte Stück, die fünf anderen Elefanten, alle vergleichsweise große alte Tiere folgen jeweils in wenigen Metern Abstand zueinander und zu uns. Nach wenigen Minuten sind alle wieder zwischen den Büschen verschwunden.















Noch haben wir nicht genug. Wenn wir wieder die Route der Tiere vorhersagen, werden sie gleich noch einmal eine Straße kreuzen. Also fahren wir da auch noch einmal hin. Und noch einmal klappt es. Fototechnisch sieht es eher langweilig aus, wenn sechs verschiedene Tiere jeweils einzelnen an der gleichen Stelle die Straße kreuzen. Als Live-Erlebnis war es toll!







Den Rest des nachmittags sehen wir überwiegend Langhälse statt Rüsseltiere. Da die in meinem Reisebericht bisher etwas kurz gekommen sind, gibt es hier noch mal ein paar Impressionen vom nachmittag:


















Und ganz zum Schluss sind wir noch mal in Namutomi vorbeigefahren, haben ein Eis gegessen und die dort herumwuselnden Mangusten fotografiert:











Dann ging's zurück nach Mushara.

Ärgernis Air Namibia
Gestern Abend beim Essenhatte bereits eine andere Gästin, dass Air Namibia anscheinend mal wieder irgendwelche Probleme mit einer ihren beiden Langstreckenmaschinen hat und darum der Rückflug weiter wie schon seit einigen Wochen mit der gleichen Maschine wie der Tagflug durchgeführt wird: Frankfurt - Windhoek nachts und Windhoek - Frankfurt tagsüber.
Der Versuch, unsere Online-Buchung auf dem Handy noch einmal einzusehen und zu bestätigen, funktionierte nicht. Der Versuch von meinem Bruder vom deutschen PC brachte ebenfalls kein Ergebnis. Uns schwante Übles. Und tatsächlich: Mittags kam eine Mail von Air Namibia. Unsere Maschine ist von 21:35 auf 8:00 Uhr vorverlegt worden. Mist! Das heißt, wir können den zweiten Tag in unserer letzten Lodge am Mount Etjo streichen, da wir von dort nicht mehr rechtzeitig nach Windhoek fahren, vor dem Flug unser Auto abgeben und den Flughafen erreichen können. Dafür brauchen wir eine neue Unterkunft näher am Flughafen. Nach einer kurzen SMS bekommen wir von Ute und Volker die Rückmeldung: Sie suchen uns etwas Passendes mit Shuttle-Service zum Airport.
Kurz darauf kam als Vorschlag die Ondekaremba Lodge nur 7 km vor dem Airport. Einverstanden! Gebucht!
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19 Sep 2019 16:22 #568213
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von der Mushara Outpost Lodge nach
22. Tag (11.08.2019) Mount Etjo Lodge

Heute steht die Fahrt zu unserer vorletzten Unterkunft des Urlaubs an. Und: Ja, es kommt schon fast Wehmut auf. Jetzt aber erst mal auf nach Süden zur Mount Etjo Safari Lodge, die wir auch schon aus 2017 kennen. Es sind insgesamt 400 Kilometer zurückzulegen, davon aber einen erheblichen Anteil auf Asphalt, so dass wir gut vorankommen und schon um 13:00 Uhr einchecken können. Die Rezeption weiß schon Bescheid, dass wir nur eine Nacht bleiben. Der schöne Faulenzer-Abschluss-Tag fällt leider ersatzlos weg. Für uns heißt das, diesen Nachmittag hier wenigstens noch in vollen Zügen zu genießen. Die Mount Etjo Safari Lodge befindet sich im Herzen des 36.000 Hektar großen Okonjati Wildreservats befindet, einem der ersten Privatreservate in Namibia. Benannt ist sie nach dem Mount Etjo, einem ca. 2.000 Meter hohen Tafelberg, der 500 Meter über die Ebene hinausragt. Die Lodge ist für unseren Geschmack eigentlich schon etwas zu groß, aber letztlich verlaufen sich die Gäste auf dem großen Gelände. Architektonisch ist das ganze so ein bisschen im maurischen Stil gestaltet, sieht nett aus, passt aber irgendwie nicht ganz nach Namibia. Wasser gibt es (noch) genug, so dass die ganze Anlage grün und freundlich wirkt. Vor der großen Wiese zieht sich ein kleiner See entlang. Am Ende geht er in einen schmalen Wasserarm über. Auf der gegenüberliegenden Seite wird regelmäßig Futter ausgelegt so dass hier immer wieder verschiedenste Tiere vorbeikommen. Ein bisschen Zoo-Feeling kommt dabei schon auf. Besonders seltsam ist das hier eigentlich gar nicht heimische Hippo.












Wir lassen es uns an und auf der Wiese gut gehen und freuen uns schon auf das Abendessen in der geschmackvoll gestalteten 'Lapa': In der Mitte der Feuerplatz, darum einige Stühle angeordnet und außen an dem Rund entlang sternförmig die Restauranttische. Das Ganze wird nur indirekt beleuchtet.
Vom großen Grill kann man sich beliebig verschiedenstes frisch gegrilltes Fleisch auf den vorgeheizten Steinplatten holen - super lecker!







Die große in den Zimmer eingebaute Whirlpool-Badewanne muss man sich auf Bestellung füllen lassen. Soviel Dekadenz ist uns dann doch zu viel.
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19 Sep 2019 16:34 #568214
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von der Mount Etjo Lodge zur
23. Tag (12.08.2019) Ondekaremba Lodge

Rückfahrt nach Windhoek
Auch wenn die naheliegende 'Autobahn' B1 mit erneuertem Asphalt eine schnellere Fahrt verspricht, wählen wir noch so lange wie möglich die Gravel-Alternative westlich der B1. Wir durchqueren dabei das über 70.000 Hektar große private Wildschutz-reservat Erindi, das von der offiziellen Straße D 2414 durchquert wird. Die Entscheidung war genau richtig. Die Strecke brachte noch einmal ein letztes authentisches Namibia-Fahrgefühl. Und als Zugabe waren noch einmal eine größere Anzahl verschiedener Tiere zu sehen: Giraffen, Zebras, Strauße, Kudu, Springbocks, Impala, Warzenschweine, Paviane, Perlhühner.


Große Lust zum Fotografieren haben wir aber nicht mehr. Die Wehmut greift schon um sich.
Ab Okahandja wechselten wird dann auf die erst als große Landstraße (B) und dann sogar als Autobahn (A) ausgebaute Strecke nach Windhoek. Bisher sind das übrigens die einzigen Kilometer Autobahn im ganzen Land. Aber die Strecke ist immerhin Teil des Tripolis-Kapstadt-Highways durch ganz Afrika und erstaunlich dicht befahren. Erstmals überhaupt, dass wir in den drei Woche Verkehr erlebten, den man auch so nennen kann.
Dann heißt es noch Auftanken und das Auto waschen lassen. Für 150 Dollar (10 Euro) gibt es eine komplette Außen- und Innenreinigung bei der Waschanlage direkt neben Joe's Beerhouse. Das Ganze dauert dafür auch über 1 1/4 Stunden. Safari Car Rental hat uns gebeten, dass Auto dort waschen zu lassen, da aufgrund der Wasserknappheit an der Mietwagenstation nicht genug zur Verfügung steht.

Die Zeit nutzen wir, um im legendären Beerhouse lecker essen zu gehen. Auch Joe's Beerhouse wurde natürlich von einem Deutschen gegründet und besteht aus einer urigen völlig verwinkelten Ansammlung von Räumen, Freiflächen, Bart-Teken, Bierbänken, Esstischen, Feuerstellen, etc. etc. Das Ganze dann völlig überfüllt mit Sammlungen an Jägermeisterflaschen, Straßenschildern, ausgestopften Tieren, alten Kassen und Singer-Nähmaschinen, vergilbten Fotos, Antiquitäten usw. Das muss man einfach mal gesehen haben.









Danach ging es dann für uns mit dem super gereinigten Auto zurück zu unserer Autovermietung Safari Car Rental. Ein kurzer Disput und wir müssen für den platten Reifen nicht den Selbstbehalt von 1.500 N$ (100 Euro), sondern nur die Reparaturkosten von 250 N$ zahlen.


Zum Schluss bringt uns Henry, der Fahrer, den wir schon 2017 kennengelernt hatten, zur 15 min entfernten Ondekaremba Lodge. Diese verfügt neben der eigentlichen Lodge noch über vier günstige Selbstversorger-Bungalows für je vier Personen. Wir sind natürlich keine Selbstversorger, können aber recht günstig zur fünf Minuten entfernt liegenden Lodge laufen und dort am Abendessen teilnehmen.
Insgesamt keine High-Class-Unterkunft, aber genau das richtige für die letzte (oder erste) Nacht direkt beim nur 7 Kilometer entfernten Flughafen.







24. Tag (13.08.2019) Rückflug
Wie vereinbart sammelt uns am nächsten Morgen um 5 ein kleiner Shuttle-Bus am Bungalow ein und rumpelt uns erst übers Lodgegelände und dann die 7 km zum Flughafen. Dort reihen wir uns in eine der drei Frankfurt-Schlagen ein und lassen dann das Einchecken und die Kofferabgabe in namibischer Gelassenheit über uns ergehen. (Man HÄTTE sich ja auch darüber aufregen können, dass eine Schlange für 30 Minuten von einer Familie geblockt wird, bei der irgendetwas mit den Papieren nicht zu stimmen scheint oder dass die drei Schlangen letztlich von EINER sehr akribischen und sehr langsam arbeitenden Air-Namibia-Dame abgefertigt werden, oder oder ...)

Als wir um 7:15 Uhr dann die Maschine aus Frankfurt landen sahen, war klar, dass ein Abflug um 8 nicht mehr zu realisieren ist. Letztlich sind wir dann um 8:30 in die Maschine gelassen worden, haben dann noch eine Stunde auf dem Flugfeld herumgestanden und sind um 9:45 Uhr gestartet. Es funktionierten wieder nur zwei unserer vier Bildschirme, aber auch das waren wir ja schon gewöhnt.

Der Pilot machte eine guten Job und holte ordentlich Zeit herein, so dass wir trotz verspätetem Start nur 45 Minuten nach Plan in Frankfurt landen.
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Fazit Namibia-Urlaub 2019

Zum Abschluss noch einmal ein Fazit der gut drei Wochen in Namibia. Elisabeth hatte es schon beim ersten Namibia-Urlaub vor zwei Jahren toll auf den Punkt gebracht. Auf die Frage, wie denn die drei Wochen waren, hat sie geantwortet: "Da muss ich drei Wochen lang erzählen." Ich bin überzeugt, dass wir alle Vier die Köpfe voller Bilder und Eindrücke haben, die viele, viele Jahre lang halten werden.

LANDSCHAFT und TIERE
einmalig, unbeschreiblich, Gänsehaut bei jedem Drandenken und der Grund, warum wir vom Afrika-Virus angesteckt wurden und nach zwei Jahren schon wieder dorthin gefahren sind. Ein paar (unvollständige) Eindrücke liefern hoffentlich die Tagesberichte hier im Blog.

PLANUNG
Grundsätzlich: Es waren nicht nur phantastische drei Wochen, es hat ausnahmslos ALLES so gut oder besser geklappt als geplant. Wir hatten lernen müssen, überhaupt so viel vorher zu planen und uns z.B. um Flug, Auto und Unterkünfte fast ein Jahr im Voraus zu kümmern. Bei der Kombination aus Ziel (Namibia boomt - wenn auch von einem sehr niedrigen Ausgangsniveau), Zeit (Ferien in Deutschland UND Südafrika) und gewählter Urlaubsart (Selbstfahrer, keine Zeltplätze, Wunschunterkünfte) ist das aber wohl kaum anders möglich.
Das Namibia-Forum war wieder eine ungewöhnlich gute und aktuelle Informationsquelle mit sehr freundlichen Forumsmitgliedern. In Kombination mit ein paar weiteren Informationsquellen (z.B. den eigenen Erfahrungen und dem Iwanowski-Reiseführer) war eine detaillierte und realistische Planung der Strecke und Auswahl der Unterkünfte und Ziele möglich. Es hat sich erwiesen, dass die klassische Drei-Wochen-Runde im Uhrzeigersinn für uns so gut war, dass wir sie beim zweiten Mal nur etwas variiert haben. Mehr dazu in den jeweiligen Beiträgen zur Planung der Route. Leider hat uns Air Namibia den letzten Tag mit der Mount Etjo Lodge zum 'Füßehochlegen' gründlich verhagelt.
Beim konkreten Buchen der selbst ausgewählten Unterkünfte haben wir die Agentur Magic Vibes aus Windhoek eingeschaltet. Insgesamt waren es 14 Unterkünfte, die wir in der Regel entsprechend unserer Wünsche ausgesucht und bekommen haben, nur zwei Mal war eine (gleichwertige) Alternative nötig.

REISEZEIT, TEMPERATUREN, WETTER
Für uns waren die deutschen Sommerferien alternativlos. Zu Beginn hatten auch die Südafrikaner (als größte Touristengruppe in Namibia) Urlaub. Dadurch gab es leider Hochsaison-Preise, aber nie das Gefühl, es sei 'voll'. Wenn wir 40 Fahrzeuge in Solitaire oder Okaukuejo als 'rummelig' empfanden, lag das daran, dass wir an den übrigen Tagen teilweise nur extrem wenige Autos zu sehen bekamen.
Das Wetter ist im Juli / August absolut ideal, in Namibia ist Winter (!), d.h. es hat tagsüber zwischen 20 und 28 Grad und ist absolut niederschlags- und sogar wolkenfrei. (Ausnahme die tollen drei Stunden Nebel bei Namib's Valley), nachts kühlte es sich auf teilweise empfindliche 2 bis 14 Grad ab.
Unbedingt beachten muss man die kurzen Tage mit Sonnenaufgang um etwa 6:30 Uhr und Sonnenuntergang um ca. 17:30 Uhr !
Pech oder Glück haben kann man, je nachdem, ob es in der Regenzeit des entsprechenden Reisejahres genug oder zu wenig Regen gab, denn das beeinflusst, ob und wie viele (vertrocknetes) Gras Teile der Landschaft bestimmt. Saftig grüne Wiesen darf man jedenfalls zur Reisezeit Juli/August nicht erwarten. Wir hatten 2019 ein sehr deutlich trockeneres Namibia vor uns als 2017.

FLUG
Air Namibia mit dem täglichen Flug war für uns die erste Wahl - Direktflug ohne Zwischenstopp, Nachtflug ohne Verlust von Urlaubszeit, vergleichsweise günstig, Entertainment-System Note 2, Essen Note 3+, Platzverhältnisse Note 3, Gepäckbestimmungen je ein Stück à 21 kg mit freundlicher Toleranz Note 2. Dei namibische Auffassung einer effizienten Verwaltung konnten wir beim Rückflug live erleben. Wir haben letztlich einen Urlaubstag verloren aber für uns hat sonst alles relativ gut geklappt. Die Informationspolitik war sehr schwach, eine Entschädigung können wir abschreiben. Mal sehen, ob es AN noch gibt, sollten wir (in einigen Jahren) wiederkommen.

AUTO
Der Toyota Hilux von Safari Car Rental war und ist das ideale Urlaubsfahrzeug für 4 Personen (für 2 hätte der ebenfalls weit verbreitete Toyota Fortuner gereicht). Der Hilux ist DAS Standardfahrzeug vieler Autovermieter. Die Autovermietung Safari Car Rental wirkt sehr gut organisiert (Flughafenshuttle, Formalia, Autoeinweisung und -übergabe, Autorückgabe). Wir hatten einen Wagen mit knapp 30.000 Kilometern auf der Uhr. Die Ausstattung ist sehr gut und vollständig. Der zusätzlich gemietete Kühlschrank war schon mit den eingefroreren und vakuumierten Fleischvorräten von der Klein Windhuk Schlachterei gefüllt.
Die großen Stollen-Reifen (265/70 R17) haben ein sicheres Gefühl vermittelt (nicht alle Urlauber-Hilux hatten solche). Dass wir diesmal eine Reifenwechsel vornehmen mussten, lag nicht an 'natürlichen' Ursachen (Steine / Dornen etc.), sondern daran, dass wir uns eine Schraube in den Mantel gefahren hatten. Erfreulich war, dass der Ersatzreifen die gleiche Marke und Qualität hatte, wie die vier aufgezogenen Pneus. Bei der Autoabgabe mussten wir etwas 'feilschen', dass wir nur die Kosten von 250 N$ für die Entfernung der Schraube und nicht den kompletten Rest-Selbstbehalt von ca. 1.500 N$ zu zahlen hatten.

Die hohe Sitzposition im Hilux-Geländewagen ist ideal für die Tierbeobachtung gerade auf den Sandpisten mit einem aufgehäuften Straßenrand wie im KTP oder im Etosha und und mit ständig eingeschaltetem Allradantrieb fühlte man sich auf den Schotterpisten meist zwischen 60 und 80 km/h recht wohl. Die Ladefläche ist trotz Ersatzreifen riesig, der gigantische Doppeltank (140 Liter, Reichweite damit bis zu 1.400 Kilometer) beruhigt. Das Tanken klappte recht zügig in beide Tanks auch ohne großes Autoschaukeln, wie anscheinend bei den älteren Modellen nötig.

Das Linksfahren, insbesondere das Linksschalten, hat man nach wenigen Minuten raus. Außer in Windhoek selbst war der Verkehr seeehr entspannt bis nicht vorhanden. Auf die Straßenverhältnisse mit etwa 80 % Gravel oder Sand waren wir vorbereitet, am Ende des Urlaubs haben wir den Asphalt regelrecht gemieden. WENN man mal unbeabsichtigt in eine üble Querrille geraten ist, federt der Riesen-SUV diese recht ordentlich weg, das Gerüttel bei sog. Wellblechpassagen ist lästig, aber ein unvermeidbarer Bestandteil der Namibia-Erinnerung.

Das ohne Mehrkosten mitgelieferte Navi (ein Garmin-Nüvi) hatte eine neue Tracks4Africa Karte aufgespielt und war kaum nötig, wenn man die entsprechende Papierkarte dabei hat. Es hat uns diesmal durch einige kuriose Ansagen (auf deutsch vorgelesen "rechtsab fahren in unpaved gravel twospoor" oder "unpaved gravel 4wd required") und Einstellungen (u.a. war 'Pisten vermeiden' aktiviert, was teilweise Vorschläge von 250 km Umweg provoziert hätte) amüsiert. Wir haben nicht darauf gehört und sind trotzdem oder deswegen perfekt klargekommen. Es gibt einfach zu wenig Abzweigungen und die Ausschilderung ist zu gut, als dass man viel falsch machen könnte. Genutzt haben wir das Navi wieder als 'Countdown' bis zur nächsten Abzweigung ("noch 65 Kilometer, dann rechts") und am Ende, um die gefahrene Route auf den Laptop auszulesen (es waren am Ende genau 5.631 km).

UNTERKÜNFTE
Unsere Mischung der insgesamt 14 Unterkünfte war absolut gelungen. Es war keine echter Ausfall dabei, aber mehrere absolute Highlights. Wir haben uns allerdings teilweise auch im oberen Preissegment bewegt.
Um nicht die einzelnen Tagesberichte zu doppeln, hier nur noch ein paar Stichworte:

Voigtland Guestfarm
super günstige Lage zum Flughafen, liebevoll eingerichtet, tolles Frühstück, das Giraffenfüttern ist einerseits ein Erlebnis, vermittelt andererseits aber leider ein bisschen Zoo-Feeling, insgesamt eine
1A-Empfehlung für den ersten oder letzten Tag

Teufelskrallen Tented Lodge, Kalahari
phantastische Lage der tollen Bungalows, völlige Einsamkeit, die entschleunigt, gutes Essen und nette Bedienung im Haupthaus, eine weitere absolute Empfehlung

KTP Kalahari Tented Camp
unsere erste Erfahrung mit einem Selfcatering Wilderness Camp im KTP, die Family Bungalows mit direktem Blick auf das Trockenflusstal und das Küchen-Grill-Extrahäuschen toll

KTP Nossob Camp
auch hier hatten wir einen Family Bungalow, außen zu betonlastig, innen toll, fast schon zu luxuriös für eine Nationalparkunterkunft

KTP Urikaruus Wilderness Camp
unser absoluter Top-Tip, die aufgeständerten 5 mit Holzwegen verbundenen Häuschen sind ein Traum
(Alle drei KTP-Unterkünfte hatten gut nutzbare Grills, das vorbestellte Fleisch von der Klein Windhuk Schlachterei war absolut ausgezeichnet und sogar besser als in manchen Unterkünften.)

Kalahari Game Lodge
tolle Lodge mit großem eigenen Gelände, die Bungalows, die Lodge mit Restaurant, alles hervorragend, die lange Löwen-Fahrt ein absoluter Traum: kein Zoofeeling, 'wilde' Tiere, die NICHT gefüttert werden, an die man aber trotzdem erstaunlich nah rankommt

Klein-Aus Vista - Eagle's Nest
absolutes Highlight, unvergleichliche Lage, wir hatten die zusammengehörenden Bungalows Boulder North und Boulder Süd, unbedingt einmal Grill-Paket als Alternative zum Diner im Haupthaus wählen, sein Geld wert

Namtib Desert Lodge
tolle, familiäre, persönliche Atmosphäre, wollten wir unbedingt wieder hin, durch gemeinsames Essen unterhaltsam und informativ, auch hier super Lage, relativ preisgünstig

Namib's Valley of a Thousand Hills Lodge
super Lage, wieder tolle Häuschen und Lodge, bei gutem Wetter ein sensationeller Blick, und bei dem sehr seltenen Nebel nicht weniger sehenswert und fast surreal

Spitzkoppen Lodge
unvergleichliche Lage, tolle Bungalows, exzellentes Essen, viele Dassies, ideal nah an der Spitzkoppe gelegen, leider extrem teuer

Hobatere Lodge
sehr schöne Lodge, gutes Essen, schöne Bungalows, leider ein sehr zeitaufwendiger, wenn auch sehenswerter Anfahrtsweg vom Gate zur Lodge, den man 2x täglich fährt, wenn man in den Etosha will
(Hier würden wir bei einem nächsten Mal versuchen, eine Unterkunft im Dolomite Camp im Park zu bekommen)

Etosha Safari Camp
der kleine Bruder der gleichnamigen Nachbarlodge, vergleichsweise groß, neu renovierte Familienbungalows mit Zebra (2017) oder Steinbock (2019) im Garten, interessante Atmosphäre zwischen Lodgebuffet und Biergarten mit Musik zum Abendessen, eine tolle Abwechslung zur Einsamkeit der Lodges

Mushara Outpost Lodge
ein weiteres absolutes Highlight, das Abendessen draußen, die Lodge, die Tented Bungalows, Luxus pur ohne zu vornehm zu wirken

Mount Etjo Lodge
starke Empfehlung für ruhige Abschlusstage, tolle Ausstattung, Parkanlage, seehr gelungener Lapa fürs Diner mit 1A-Grill

Ondekaremba Lodge
praktisch, relativ günstig, nah am Flughafen, einfache Selfcatering-Unterkunft für 4 Personen, Nutzung des Lodge-Restaurants möglich, mehr wollten wir nicht
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