Hannelore und Frans begrüssten uns sehr herzlich und wir fühlten uns gleich heimisch.
Sie schickten uns zur CS1, oben am Berg unter einem Felsvorsprung gelegen mit einem grandiosen Ausblick
Es war alles vorhanden:
ein Abgesandter des Empfangskomitees,
für Ernst ein perfekter Hobbyraum,
ein Freibad,
einen Mitbewohner, der sich mit einem Klecks Joghurt bestechen lies
und sich artig mit Kusshand bedankte
Der nächste Tag war ausgefüllt mit:
(lt. Tagebuchoriginaltext) ich: Camper aufräumen, ausmisten, sortieren, Kleider ordentlich verpacken, Box für Hannelore füllen. Ernst: sonnen, duschen, sonnen, mit Nachbars schwatzen.
Also mit traditioneller einfacher Arbeitsteilung.
Diese hatten auch ihre Schuldigkeit getan und verschwanden in der Tasche.
Am Abend grillten wir uns, sozusagen als Henkersmahlzeit, das letzte Shirlonsteak, assen das letzte Gemüse und tranken die letzte Flasche Rotwein.
Die Milchstrasse zeigte sich in voller Pracht und animierte mich doch noch einmal einen letzen Versuch zu wagen
naja
Wir sassen noch lange am letzten Feuer
Die Tatsache, dass das unsere letzte Nacht im Dachzelt sein wird und sich unsere Reise rasant dem Ende näherte, machte uns doch etwas wehmütig.
Habt ihr mal gezählt, wie viele Male ich "letzte" schreiben musste!!
Der neue Morgen begann etwas stürmisch mit angenehmen 15°. Nach Tee und Müesli packten wir zusammen.
Hannelore freute sich über unsere Übrigbleibsel. Diese wird sie an ihre Mitarbeiter verteilen.
Dann machten wir uns wieder zurück zur C26. Diese zeigte sich in Folge in einem sehr üblen Zustand.
Erst am Kuiseb Pass wurde es wieder besser
Am Aussichtspunkt hielten wir an.
Dort hatte sich eine Gruppe Touristen um einen Camper versammelt. Als wir näher kamen stellte sich heraus, dass ein Schweizer Paar mit diesem am Hinterrad eine Panne hatte und er versuchte an das Reserverad heranzukommen, welches sinnigerweise! unter dem Fahrzeug befestigt war. Dieses gelang ihm schliesslich und er kam mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder hervor. Er hatte sich einen Hexenschuss eingefangen. Dann suchte er nach einem Wagenheber und fand einen, der höchstens kleinwagentauglich war. Mittlerweile war ein voll besetztes Safarimobil angekommen. Dessen Fahrerin, ein junge, zierliche Frau sprang heraus, fragte um was es geht, verschwand an ihrem Auto, kam mit einen High Lift Jack zurück, verscheuchte alle Hilfswilligen, holte erst mal Steine um die Vorderräder zu blockieren, löste routiniert die sehr verrosteten Radmuttern, wechselte das Rad, instruierte den Fahrer, wie er die Muttern noch mal kontrollieren musste, wischte sich die Hände mit Sand sauber und verschwand mit ihrer inzwischen etwas ungeduldigen Reisegruppe. Das ganze hatte höchsten eine Viertelstunde gedauert.
Ja, es gibt sie doch noch, die rettenden Engel!