Tag 17 - 22.10.: @LolaKatze - Vielen Dank, für unseren: Elefant für die Wand!
Es ist morgen, ABER kein früher morgen. Es ist ein ganz entspannter Morgen. Wir stehen auf, schauen mal aus dem Fenster. Ich mache ein Bild vom Sonnenaufgang und wir schlendern hoch zum Frühstück.
Was ist denn hier los? – wo sind denn die gehetzten Afrika-Erstis hin, die bislang hier unterwegs waren?
Naja, die wissen halt, dass es nur ein kurzes Stück bis zum nächsten Ziel heute ist und da wir den Morning-Walk auslassen, steht heute eigentlich nur noch auf dem Programm, der B1 zur nächsten Lodge zu folgen, dort zu relaxen, den Pool zu nutzen und das vielgelobte Abendmenü zu genießen. Nebenher die Koffer sortieren und das Auto schon mal grob säubern.
Wir checken aus und haben noch einen netten Plausch an der Rezeption mit einem Bewunderer unseres Fahrzeugs, weil alles so neu und gut in Schuss aussieht. Das sieht er nur selten, auch die Ausstattung beeindruckt. Wir präsentieren natürlich voller Enthusiasmus unser Gefährt, dass uns so treue und hervorragende Dienste die letzten 2 ½ Wochen geleistet hat. Zeit haben wir ja heute, das ist auch gut so, denn die brauchen wir hier nur, weil auch das kalifornische Paar mit dem Polo gerade auscheckt und das Gerät ganz offensichtlich überhaupt nicht mit amerikanischen Kreditkarten zurechtkommt. Der Auftrag läuft zwar durch’s Gerät, aber quälende 20 Minuten lang. Merke, immer vor Amis in die Schlange stellen.
Es geht den Hügel runter, die Sandpiste zur C22 und schon kurze Zeit später auf die B1. Mara will gerne ankommen und heute den Tag in Ruhe zu Ende bringen, ich bin aber dafür eine alternative Route zu fahren…
„Die habe ich mal im Reisebericht von LolaKatze entdeckt und dann kommt man noch an Erindi vorbei!“
Mara weiß mit Erindi nicht wirklich was anzufangen, aber schon nach wenigen Kilometern B1 ist es uns wieder so langweilig und als wir den passenden Abzweig finden, biegen wir doch noch ein letztes Mal auf Gravel ab und beglückwünschen uns nach 50m zu der Entscheidung. So fühlt es sich wieder „richtig“ an.
Wir kommen nach kurzer Strecke an ein Gate. Ein Security Guard kommt auf uns zu… wir sind reichlich verwirrt, das hier ist doch eine normale Straße oder sind wir doch falsch abgebogen?
Leider ist der nette Herr am Gate keine große Hilfe. Ich versuche ihm zwar zu erklären, dass wir eigentlich dachten diese Strecke führe zur D2414, aber er sagt uns immer nur
„Lodge, ok!“ und gibt uns den Daumen hoch. Was soll’s, wir probieren das halt aus. Nach einem kurzen Stück kommen wir an hohe Stromzäune mit Löwen-Warnschildern dran, zu beiden Seiten der Straße. Rechterhand sehen wir ein Wasserloch, respektive einen ganzen See. Das sieht nach so viel Geld aus, dass wir uns fast sicher sind, dass hier eine Jagdfarm liegt.
(Wie wir später feststellen handelt es sich um die Mount Etjo Lodge, die wir zu Hause auch mal nachschauen und der sich besser auskennende Reisende, weiß, dass es sich dabei ganz und gar nicht um eine Jagdfarm handelt.)
Mittlerweile sind wir überzeugt, dass es hier bald nicht mehr weitergeht, aber siehe da. Es gibt ein weiteres Gate und dann sind wir auf der D2414, wo ich eigentlich auch hinwollte. Die Strecke ist schön, nix spektakuläres mehr, aber schön.
Die Strecke steigt etwas an und dann kommen wir an ein großes Gate, den Eingang zum Erindi. Mara ist noch etwas verwundert und ich offenbare ihr, dass wir unseren letzten „Gamedrive“ vor uns haben. Das besondere an den Strecken hier ist, dass die normalen D-Straßen hier mitten durch das Erindi Game-Reserve führen, es sich also um Durchgangsstraßen handelt. Am Gate erfahren wir die Regeln
(keine Ahnung ob die das überhaupt vorschreiben können, da es ja eine öffentliche Straße ist, aber wir halten uns dennoch dran). Also maximal 50km/h fahren und man darf weder anhalten, noch aussteigen. Anhalten, weil dann jeder Safari machen würde. Aussteigen, naja, sind halt wilde Tiere unterwegs.
Da freuen wir uns natürlich über die ein oder andere Antilope auf dem Weg und auch ein paar Giraffen lassen sich noch mal Blicken. Wenn man mit dem Thema „Tiere gucken.“ Schon abgeschlossen hat ist das noch mal nett. Kurz bevor es wieder raus geht aus Erindi sehen wir ein Schild, dass das Camp nur ein paar Kilometer entfernt liegt. Da wir eh‘ mal eine kleine Pause brauchen und auch nicht abgeneigt sind, unseren „Gamedrive“ etwas zu verlängern, fahren wir ins Camp.
Hier hat es ein kleines Cafe, die gesuchte Toilette und einen Shop für die Camper den ich sehr putzig und gut sortiert finde. Alles ist schon außerordentlich sauber und gut gepflegt. Ich hatte Erindi immer im Auge vor der finalen Route und die Familie Glück wird hier ihren Namibia-Teil der langen Reise beschließen, da hier auch Kindersafaris angeboten werden. Sie haben dann eines der Waterhole-Chalets.
Ich gehe zur Rezeption und frage nur nach, ob ich mir Infomaterial mitnehmen kann. Wir quatschen etwas, dass unsere Freunde später hier übernachten, dass es dieses Jahr bei uns einfach nicht reingepasst hat, aber das uns die Anlage schon interessiert und die sehr nette Dame lädt uns spontan dazu ein, die Anlage zu inspizieren.
„Kein Problem, es sind wenig Gäste da. Schaut euch einfach um, ihr könnt überall hingehen.“
Damit haben wir nicht gerechnet, und ich sage Mara, sie soll ihre Kamera mitnehmen, während ich meine einpacke. Immerhin hat es hier ein Wasserloch und… naja. Haben ist besser als Brauchen, also lieber mal die Kamera dabei, auch wenn es gerade Mittagszeit ist.
Auch wenn es etwas zu viele Bilder von nur einer Sichtung sind, aber da wir nicht so optimales Elefanten-Glück im Etosha hatten, sei es verziehen. Zudem sind es Maras Lieblinge und es hat mich einfach so gefreut, speziell für Mara, dass wir hier, unverhofft, noch einmal einen dieser sanften Riesen zu Gesicht bekommen, dass dieser Moment noch einmal sehr speziell war.
Danke LolaKatze, denn ohne deinen Reisebericht, wären wir die Strecke nie gefahren.
Und ab hier überlasse ich den Bildern die Bühne…
Ok, da sind Hippos… aber den Strich geben wir uns nicht, denn die sind hier nicht wirklich als Wildlife zu zählen
Im Hintergrund auf dem ersten Bild schon zu sehen, ein Staub-Elefant
Morgens Aronal, Mittags Baumstamm…
… und nachspülen!
Dem wird es zu bunt, wenn der Eli ins Wasser kommt, kein Wunder…
… es wird jetzt mal so richtig geplanscht.
Das ist er, unser „Elefant für die Wand“, der hier ausgedruckt im Großformat hängt
SAUBER!... ich geh‘ dann mal.
Glücklich, mehr braucht man nicht sagen.
Immanuel Wilderness Lodge
Naja, Wilderness im Namen zu tragen, wenn man mitten in einem Industriegebiet liegt ist dann doch… zumindest fraglich. Die Anlage an sich entschädigt aber dafür. Es ist alles sehr ordentlich, liebevoll eingerichtet. Wir werden von Sabine in Empfang genommen, es gibt eine kurze Einweisung und während alles erledigt wird gibt es ein Begrüßungsgetränk auf der Terrasse.
Unsere Sachen werden in unser Zimmer in einem der Nebengebäude gebracht und wir fangen direkt an, ein komplettes Chaos anzurichten. Deswegen gibt es auch keine Zimmerbilder.
Es wird praktisch alles einmal komplett ausgeräumt und dann wieder zusammengebastelt. Nachdem wir das gröbste haben ist immer noch genug Zeit den Pool zu nutzen und so kommen wir am letzten Nachmittag der Reise, zum allerersten Mal, in den Genuss an einem Pool zu liegen und einfach abzuschalten.
Abends geht es zum vielversprechenden Menü. Stephan ist Koch und speziell das Essen wird hier hoch gelobt. Es ist auch wirklich gut, aber es ist auch nicht außergewöhnliches auf den Tellern zu finden. Die Atmosphäre im Dämmerlicht und Kerzenschein und die schöne Einrichtung… eigentlich passt alles zusammen. Nur irgendwie springt der Funke nicht über. Es wird immer freundlich gelächelt, aber es die ehrliche Wärme dahinter. Es ist ein Empfinden und so lässt es sich am besten Beschreiben. Dennoch, der Abend ist sehr schön und ein gelungener Abschluss.
Die Mitbewohner hat es mehrere in der Anlage, aber die wissen nicht was Kopf kraulen ist. Reagieren dann sehr komisch und verunsichert, was das soll.
Stephan bei der Arbeit, gegrillt wird direkt bei den Gästen
Ganz zum Ende doch noch einen Leoparden gesehen…
Gruß,
Robin