23.04h, es hat gerade noch geklappt, wenn auch nur ein halber Tag, es fehlt auch noch der halbe Tag 10 mit sortieren. Aber wir müssen zu unserer Verteidigung sagen, dass die Muckels uns heute spontan zum Essen nach dem Spiel abgefangen haben, natürlich in weiser Voraussicht, dass wir einen Dortmunder Sieg zu feiern haben.
(toll das Smileys fast immer Schwarz-Gelb sind)
Wir freuen uns sehr, dass sich der ein oder andere einfindet die Reise mit uns noch mal zu erleben. Es macht viel Spaß sich das Tagebuch durchzulesen und aus den Stichpunkten die Erinnerungen aufzufrischen. Hätten wir das vorher gewusst, dann hätten wir auch viel früher angefangen. Andererseits hat man so länger was davon und es überbrückt die Wartezeit bis September.
Weiter geht's...
Tag 2 - 07.10.: Familientreffen
Der Wecker klingelt uns heute früh raus, so wie eigentlich immer. Schließlich ist der Tagesplan vollgeschrieben, so wie eigentlich immer…
Also ran an den Speck, wir fangen erst mal mit dem Chaos im Zimmer an. Gut, dass wir 3 Betten und einen Tisch haben um uns auszubreiten.
Danach geht es raus zum Wagen. Der Kampf beginnt. Das lieber nach hier, Das nach dort. Ne doch nicht, da muss man doch öfter dran, etc. pp. Wir sind die einzigen Camper hier und wahrscheinlich war das witzig anzusehen, wie alle unsere Sachen langsam im Wagen verschwanden. Tetris lässt wieder grüßen, aber diesmal gibt es keine Querulanten die den Plan zerstören und wir kommen zügig voran. Gut geplant ist halb gewonnen und wir ändern tatsächlich wenig über die Reise.
Jede Obstkiste hat ein eigenes Thema: 1. eine Unterwegs-Box mit allem für die Fahrt -
2. Frühstück -
3./4. Boxen für Beilagen, Dosen & Gewürze die wir eher Abends brauchen –
5. Unsere Bad-Box kam dann später dazu,
sehr empfehlenswert!!! (so hat man Seife, kleine Handtücher, Zahnpasta, und, und, und.. in einer Box die man immer mitnimmt abends/morgens und überall hinstellen kann, egal ob auf Stock & Stein oder ob man gemeinsame Ablutions hat)
Wir gewinnen also die Schlacht, Victory…
… und haben uns das folgende Frühstück jetzt verdient. Und was für ein Frühstück. Ainer serviert uns alles was das Herz begehrt, wenn was fehlt sollen wir nur fragen, aber hier fehlt einfach nix, auch keine Aussicht. Unter uns breitet sich die Stadt aus mit den irren, lilanen Jacaranda Bäumen.
Dann klingelt unser Namibia-Telefon. Komisch, unsere Freunde haben die Nummer noch gar nicht? --- es ist der Mann vom MCT Laden im Flughafen. Er hat ganz vergessen uns die Codes zu geben um die Karte freigeschaltet zu lassen während unserer Reise. Unsere Telefonnummer, die hat er aber und somit kann er seinen Fauxpas ausbügeln. Irgendwie will das Namibia-Handy allerdings nicht mehr, als Anrufe empfangen. Es werden also Nummern ausgetauscht und er schickt uns die fehlenden Codes per Whatsapp auf eines der deutschen Handys. Oft lesen wir T.i.A.
(This is Africa) in Reiseberichten, wenn man einfach mal die Ruhe bewahren muss, weil hier alles etwas anders läuft. Wir werden feststellen, dass auch diese Freundlichkeit hier T.i.A. ist, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass sich in Deutschland einen Tag später der Vodafone Shop meldet, weil Infos zu meiner Prepaid Karte fehlen.
Auf in die Kalahari!
Wir verabschieden uns. Jamba lotst uns wieder vom Parkplatz runter und nach einem kurzen Stop am Superspar und unserer ersten Tankstelle machen wir uns auf in Richtung Bagatelle. Hier wollen wir heute unsere Freunde treffen, die 2 Tage vor uns gelandet sind und mit denen wir die erste Woche unterwegs sein werden.
Dank des Handys und vergessener Einkäufe
(komisch, wo wir doch soooo viel Zeit hatten gestern) sind wir später als geplant auf der B1. Heute ist doch ein Dünenritt auf Pferderücken geplant. Natürlich nur unsere Freundin und Mara, ich lasse mir das gerne entgehen.
(nach einer Aduktoren-Zerrung beim letzten Versuch, die Biester sind tödlich, aber das ist eine andere Geschichte)
Dennoch bleibt unser Plan bestehen und wir nehmen nicht den direkten Weg. An der D1463 zweigen wir ab und fahren über Dordabis-Uhlenhorst-Hoachanas nach Bagatelle. Unsere erste Gravelroad, anhalten, den mechanischen Reifendruckmesser nehmen und wie gelernt auf 1.8 Bar ablassen. Valentino sagte 2.0 Bar auf Asphalt und wir gehen davon aus, dass der Druck gerade da steht. Der Druckmesser zeigt aber 2.5 Bar an??? – wir trauen der Sache nicht, bestimmt ist der Druckmesser kaputt. Lieber zu viel statt zu wenig.
Also rumpeln wir mit viel zu viel Reifendruck durch die Landschaft, durch eine beeindruckende, wunderschöne Landschaft. Die D1463 ist teils ruppig, es geht mal ordentlich hoch und runter und macht richtig Spaß zu fahren. So haben wir uns das vorgestellt. Wir sehen Warzenschweine, Geier, Erdhörnchen, einen Strauß! *wow* und die viel besungenen Zäune, die ganz Namibia durchteilen.
Gefühlt alle 5 Minuten wechselt die Landschaft. Gelber Sand, roter Sand, Bäume, Graslandschaften, mal Hügel, kleine Berge, flache Pisten... wir haben das oft gehört, wie abwechslungsreich das Land sein soll. Jetzt erleben wir es. Man wundert sich wie schnell und abrupt sich die Landschaft immer wieder ändert.
Natürlich interessiert mich als Hobbygärtner auch die Flora und ich freue mich über die Entdeckung einer… lilanen Knospe. Unser Hauptthema gerade ist, dass dieses Namibia grüner ist als gedacht!
(stellt euch hier eine überdimensionale Hand vor die ich mir vor die Stirn klatsche, noch während ich das schreibe )
…wenn jemand den Namen kennt, bitte. In dem Hobbygärtner-Satz war vielleicht eine Kleinigkeit geflunkert…
Den guten Service hier in Namibia möchte ich natürlich nicht unterschlagen. Ist irgendwo ein geschlossenes Tor muss man nicht lange warten, bis es geöffnet wird.
Weiter geht es auf einem kleinen Stück Asphalt, bis die C15 wieder auf Gravel wechselt ab Dordabis. Gestern Abend habe ich noch die T4A Karte studiert und bereite Mara auf das nächste Highlight vor. Es geht bald den ersten Pass hoch, die Karubeamsberge kommen schon in Sicht und dann geht es dort über den Nauaspforte Pass.
… Quizfrage, warum heißt das Ding wohl Nauaspforte?
Wir fahren und fahren und wundern uns wann es denn mal hochgeht. Die Antwort ist einfach, gar nicht. Es ist tatsächlich einfach nur eine unspektakuläre Senke in den Hügeln durch die man einfach durchfährt, hinten sieht man den „Pass“:
Das Schild zeigt eigentlich nicht die Entfernung zu Bagatelle an, sondern verdeutlicht uns nachdrücklich, dass wir zu spät sein werden. Was soll’s, es war eine schöne Tour und der Weg „hintenrum“ nach Bagatelle hat uns sehr gut gefallen. Es bleibt ja Zeit unser Timing zu verbessern. Die nächsten Tage soll unsere Zeitplanung viel besser werden… NEIN, wird sie nicht. Also gar nicht. Den ganzen Urlaub nicht. Doch, an einem einzigen Tag.
Grund genug ab jetzt ohne Ablenkung durchzufahren, wir geben dem Gaul die Sporen und sehen dann noch einen Rastplatz mit riesigem Webervogelnest. Egal, keine Ablenkung mehr, wir fahren einfach vorbei…
Fortsetzung folgt…