2. August 2017 – Vom Teufelsbach River Camp zur Hoada Campsite
Nachts wird es kalt – richtig kalt
! Morgens haben wir eisige Hände beim Zusammenräumen, aber ich habe prima geschlafen in meinem warmen Schlafsack! Er scheint die richtige Wahl gewesen zu sein!
Es ist noch Hitze in der Glut und so zündelt Matthias ein bisschen rum und macht uns heißes Wasser für Kaffee/Tee und wir genießen unser erstes Frühstück in der afrikanischen Natur.
Das Licht ist herrlich und die Sonne wärmt auch sehr bald.
Matte ist im Glück – er entdeckt einen seiner Lieblinge, den Perlkauz!
Wir halten uns aber nicht mehr lange auf, da wir heute eine ziemliche Strecke vor uns haben und erstens tanken und zweitens noch einkaufen müssen. Außerdem scheint unsere Gasflasche fast leer zu sein, also müssen wir diese auch noch auffüllen lassen, was sich später als die zeitraubendste Aktion von allen herausstellt
.
Auf dem Weg zu Bruno gibt’s noch ein paar wenige Vogelstopps – besonders witzig drauf sind diese Gelbschnabeltokos bei der Frühgymnastik
Es gibt noch Queleas
und einen Marico Flycatcher im Angebot
– und dann sind wir schon an der Farm, geben das Geschirr von gestern ab, zahlen und verabschieden uns.
Getankt wird in Okahandja, in Otjiwarongo halten wir beim Super Spar. Dort nerve ich Matte ein bisschen damit, dass ich (wie in Windhoek auch schon
) unbedingt Couscous haben will, schlussendlich ist es aber sogar er, der es in den Regalen findet. Auch unsere anderen Wünsche können wir uns erfüllen, zudem befindet sich ums Eck ein großer Liquor-Store (vor allem das richtige Tonicwater zu bekommen ist kein leichtes Unterfangen
– das können auch die Eulenmuckels bestätigen, die sich die ganze Reise über mit einem Restbestand von falschem Tonicwater rumquälen müssen
). Danach folgt dann die gefühlt Stunden dauernde Gasflaschenaktion bei Cymot, bei der ich als Wächterin im Wagen sitzen bleibe – und danach hält uns nichts mehr – es liegen ja auch noch viele Kilometer vor uns!
Unterwegs gibt es nicht viel zu sehen (besser gesagt zu fotografieren – ich bin sicher, dass Matte diverse Flugobjekte beobachtet hat) – mal abgesehen von diesem Schwarzbrustschlangenadler auf Art-déco.
In Kamanjab überlegen wir zwar kurz, ob wir unseren Dieseltank nochmals ganz auffüllen, aber irgendwie haben wir so gar keine Lust dazu
und verschieben dies auf morgen in Palmwag
! Wir wollen jetzt endlich auf Hoada ankommen und die Muckels treffen, die aus Richtung Etosha unterwegs sind.
In Otji hatten wir den ersten SMS-Kontakt mit ihnen – sie standen seit über einer Stunde beim Tanken – ihr Doppeltank lässt sich sehr schwer füllen. Trotzdem haben sie einen großen Vorsprung und so sitzen sie schon gemütlich auf unserer Campsite, als wir endlich eintrudeln!
Nach der freudigen Begrüßung wird schnell geduscht und dann das Menü besprochen. Wie üblich mache ich mir ja keinerlei Notizen unterwegs, so dass ich nur rudimentär wiedergeben kann, was es zum Essen gibt – aber keine Sorge, zumindest Uwe hält alles fest und Ihr könnt es in ein paar Monaten bei ihm im Detail nachlesen
. Es war aber vermutlich etwas mit Fleisch, ich denke, wir haben unser erstes Vakuum-Päckle von der Klein Windhoek Schlachterei geöffnet! Die Portionen sind riesig – und das Fleisch sehr gut. Definitiv eine Empfehlung! Ruth und Uwe haben einen Salat dazu gemacht und wir lassen es uns schmecken!
In diesem Zusammenhang stellen wir fest, dass unser Kühlschrank ein recht eigenwilliges Wesen ist – er ändert die Temperatur der beiden getrennt gekühlten Abteile ständig und wir können ihn bis zum Ende der Reise nicht dazu bewegen, sich an unsere Vorgaben zu halten
. Also wird das ganze Fleisch sicherheitshalber bei den Muckels gelagert!
Hoada ist wirklich eine traumhaft schöne Campsite – ich hatte sie ja 2011 schon kennen gelernt, als wir während des Wüstenelefanten-Trackings dort Pause gemacht hatten. Leider fotografiere ich heute ganz wenig, weil wir zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt sind.
Während des Essens wird der Plan für morgen besprochen. Wir erwähnen nebenbei, dass wir in Palmwag noch kurz tanken müssen, worauf Uwe große Augen macht
und uns darüber aufklärt, dass wir gar nicht durch Palmwag kommen werden. Ach
!
(So, Matte – weißt du jetzt, was ich mit Fehlplanung meinte? Kein Tanken in Kamanjab!)
Ja, wir werden morgen ein Stück zurückfahren und in dem Ort Erwee nach links in den Otjitheka- 4x4-Trail abbiegen, der ca. 3.5 Stunden (oder waren es 2,5 Stunden, Uwe
?) dauern soll und dann wieder auf die C43 Richtung Sesfontein trifft.
Okeeeee…… also müssen wir mal eben kurz überlegen
.
Plan A: wir trennen uns, kaum dass wir uns gefunden haben, Muckels fahren den Trail und wir fahren tanken nach Palmwag. Danach treffen wir uns irgendwo auf der Strecke zu den Ongongo Hotsprings oder so.
Plan B: Wir rufen ins Sesfontein an und erkundigen uns, ob es Diesel gibt. Dann tanken wir erst dort und fahren vorher zusammen mit Ruth und Uwe den Trail.
Plan C: Wenn Plan B nicht funktioniert, dann spekulieren wir auf Kanisterdiesel in Puros – no risk, no fun!
Nach kurzer Diskussion entscheiden wir uns für Plan B, unser NAM-Handy wird aktiviert, Matte sucht die Telefonnummer von Fort Sesfontein im Reiseführer und fragt nach Diesel: Alles gut, gestern wurde geliefert
! (Er hat zwar wegen der schlechten Verbindung kaum etwas verstanden, ist sich aber ziemlich sicher, dass dies die zentrale Aussage des Gesprächs war
)
Okay, dann glauben wir das mal – und notfalls greift Plan C.
Dass Plan A komplett in die Hose gegangen wäre
, das werden wir dann morgen erfahren! Denn dann ist Schluss mit lustig und gechilled durch die Gegend tuckern