So, aber jetzt genug Vorgeplemper. Jetzt geht es los mit dem Bericht!
TAG 1 Abflug und Ankunft in Windhoek
Am 12.Juli 2016 gegen 15.oo Uhr ging es los zum Bahnhof.
Obwohl wir uns fest vorgenommen haben nicht zu viel mitzunehmen ist es natürlich viel zu viel. Wir zwängen uns mit dem ganzen Gepäck in den Regionalzug nach Köln. Dort haben wir natürlich Verspätung, aber der ICE nach Frankfurt auch. Als er dann endlich kommt, hält unser Wagon nicht wie auf dem Plan angekündigt direkt vor uns. Wir bemerkten das leider zu spät und müssen uns mit 5 Leuten mit dem ganzen Gepäck durch den Zug quälen. Natürlich kommen uns genauso bepackte Menschen entgegen. Super, so fängt der Urlaub doch schon richtig gut an.
Endlich erreichen wir unser reserviertes Abteil und müssen feststellen, dass es schon besetzt ist. Nach einigen Diskussionen können wir dann die Rechtmäßigkeit unserer Sitzplatzreservierung beweisen. Mittlerweile gibt es einen Stau auf dem Gang, weil wir mit unserem Gepäck den Gang verstopfen und nicht in das Abteil rein können. Die Leute im Abteil können nicht raus, weil
die entgegenkommenden Reisenden nicht gewillt sind, ein paar Meter zurückzugehen.
Hinter Bonn haben wir es dann endlich in das Abteil geschafft. Nah Gott sei dank. Das Gepäck ist verstaut und wir sitzen. Die Zeit bis Frankfurt vergeht bei Unospiel und Snacks sehr schnell.
Angekommen am Frankfurter Flughafen dauert es einige Zeit das Shuttle zu unserem Terminal zu finden. Aber da wir reichlich Zeit haben, ist das alles kein Problem. Am Air Namibia Schalter sind zwar schon einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber der Economy Schalter ist nicht geöffnet. Business ist natürlich geöffnet, aber keiner will dort einchecken.
Vor uns stehen einige andere Reisende, die auch auf das Einchecken warten. Da wir schon vor Monaten die Sitzplätze reserviert haben, ist auch dann das Einchecken schnell geschehen, als der erste Eco Schalter öffnet. Die Schlange ist mittlerweile recht lang geworden.
Nur noch mit dem Handgepäck begeben wir uns auf Wunsch unserer Tochter nach oben zum Schnellrestaurant mit dem großen D. Dort verbringen wir noch 2 Stunden und dann ist es endlich Zeit Richtung Gate zu gehen. Beim Boarding müssen natürlich wieder die Leute aus den ersten Reihen zuerst einsteigen, obwohl mehrfach darum gebeten wurde, erst die Passagiere aus den hinteren Reihen einsteigen zu lassen. Wir haben Reihe 32 und müssen lange warten bis wir zu unseren Plätzen können.
Irgendwie ist das ein deja-vu.
Unsere Tochter war die letzte Zeit knatschig, aber als sie das Bordprogramm entdeckt, ist die Laune wieder oben auf. Der Flug verläuft unspektakulär und irgendwann schlafen wir alle ein. Um 3.30 Uhr gibt es Frühstück. Das braucht doch keiner, oder?
An Schlafen ist aber nicht mehr zu denken, weil die Beleuchtung und der Lärm das verhindert. Kurz vor der Landung wird ein Formular verteilt mit Fragen zu Krankheiten in letzter Zeit, vor allem mit Fieber. Es ist aber keine Zeit mehr das Formular auszufüllen.
Die Landung ist ziemlich hoppelig und wir sind froh als wir endlich das Flugzeug verlassen können. Draußen ist es noch stockdunkel und saukalt. Wir sind froh, dass wir Winterjacken dabei haben für die wir im Flugzeug noch belächelt wurden. Jetzt ernten wir von den selben Leuten neidvolle Blicke. Der Rückstau durch die nicht ausgefüllten Formulare lässt uns noch eine ganze Zeit draußen in der Kälte stehen.
Nachdem alle Formalitäten erledigt sind und wir unser Gepäck haben, geht es in die Flughafenhalle. Der Schalter von Kea/Britz
ist noch nicht geöffnet, sollte aber laut Mail in der letzten Woche um 7 Uhr besetzt werden.
Am ATM steht eine riesen Schlange. Der ATM draußen ist nicht im Betrieb. Ich hole Heißgetränke für alle im Flughafenrestaurant
und entdecke dabei einen dritten ATM. Ohne Schlange und er funktioniert. Es dauert eine ganze Zeit bis ich dem Ding dann auch Geld entlocken kann, aber die ersten 2000N$ befinden sich nun in meiner Hand. Ich ziehe direkt nochmal 2000 mit einer anderen Karte und versuche es dann nochmal mit der selben. Geht. Man kann also höchstens 2000N$ ziehen, aber das mehrfach hintereinander. Gut zu wissen.
Als ich aus dem Restaurant komme, sage ich den dort vor dem ATM Wartenden, dass es im Restaurant noch einen Geldautomat gibt. Einige wechseln dort hin. Dann geht es zum MTC Shop und wir kaufen 2 SIM Karten mit Guthaben. Der nette junge Mann am Schalter hilft uns beim Einrichten und erklärt sehr ausgiebig wie wir Geld auf die Pre Paid Karte laden.
Am Britz Schalter ist ein junger Mann der uns schläfrig, aber freundlich empfängt. Er erklärt uns, dass er alleine ist und uns deshalb nicht zu unserem Mietwagendepot bringen kann. Toll, da schreibt man extra Anfragen an die Mietwagenfirma mit der Bitte vor 8 Uhr das Auto abholen zu können und dann ist überraschenderweise sogar jemand da, aber das hilft dann auch nicht.
Wir sind alle übermüdet und nicht ganz so gut gelaunt. Aber was soll man machen? Ist halt wie es ist.
Einige Zeit später winkt der nette Schaltermann und erklärt uns, dass wir gleich abgeholt werden. Wie viele wir denn sind?
5? OK. 10 Minuten später kommt der Kollege. Als er uns und vor allem unser Gepäck sieht, guckt er skeptisch.
Mittlerweile ist die Sonne aufgegangen, aber es ist draußen immer noch sehr kalt. Wir werden mit einem Kleinwagen abgeholt.
Der Fahrer lädt fleißig ein. Natürlich ist es viel zu viel Gepäck für das kleine Auto.
Nach 2 Minuten Fahrt sind wir da. Die Mietwagenfirmen liegen alle direkt hinter dem Flughafenparkplatz. Da hätten wir auch zu Fuß gehen können.
Bei Britz ist ein Schreibtisch besetzt und leider hat der junge Mann schon Kundschaft. Er erklärt uns, wo wir Getränke finden und wo die sanitären Einrichtungen sind. Es gibt nicht nur Toiletten sondern auch Duschen. Aufs Duschen verzichten wir, aber waschen und Zähne putzen ist schon angenehm. Wir machen uns Kaffee oder Tee und warten. In der Sonne wird es schon wärmer. Es kommen weitere Reisende.
Um 8.oo Uhr kommen weitere MitarbeiterInnen. Wir wollen zu der Dame, die als erstes ihren Schreibtisch besetzt, als ein Mann sich an uns vorbei drückt und die Frau sehr unfreundlich in Afrikaans anmeckert; wieso das alles so lange dauern würde und wieso noch niemand ihn bedient hat. Wir gehen zu ihrer Kollegin und machen den Papierkram. Wir bekommen alles erklärt, aber leider ist die nette Dame sehr schlecht zu verstehen. Sie hat eine sehr gewöhnungsbedürftige Aussprache. So ist mir das die ganze weitere Reise nicht mehr passiert.
Ein Kollege kommt zu uns und bringt uns zu unserem Auto. Der Fortuner gefällt mir auf Anhieb sehr gut. Der macht bestimmt Spaß.
Nebenan höre ich wieder den Mann von eben in Africaans die Britzmitarbeiter anmeckern. Er hat ein Wohnmobil gemietet
und ihm paßt wohl einiges nicht. Die überhebliche und respektlose Art mit der er die Leute behandelt ist einfach wiederlich.
Als ein weißer Mitarbeiter von Britz zu ihm geht ist er immer noch unhöflich und laut, aber nicht mehr so von oben herab und respektlos. Im Laufe der Reise stoßen mir auf diese Art und Weise noch mehrfach südafrikanische Touristen auf. Leider ist der nicht der einzige, der sich wie ich finde ungehobelt, arrogant und unhöflich dem Personal gegenüber verhält. Die Apartheid und der Rassismus ist in den Köpfen wohl immer noch vorhanden.
Dann werden wir ausführlich in das Auto eingewiesen. Ich frage explizit nach dem Wagenheber. Das Ding ist so klein, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass man damit so ein Auto anheben kann. Wenn man nicht die genaue Stelle kennt, wo er anzusetzen ist, hat man auch keine Chance. Ich habe mir das genau zeigen lassen, was aber im Nachhinein auch nicht half, aber dazu später mehr. Beim nächsten mal werde ich schauen, ob man eine Platte oder wenigstens einen flachen Stein dabei hat.
Wir packen all unser Gedönse ein und sind selber erstaunt, dass das irgendwie rein geht.
Ich fühle mich auf dem Fahrersitz auf Anhieb sehr wohl. Das ändert sich allerdings als ich vom Hof auf die Straße einbiege
und das erste mal im Leben auf der "falschen Seite" fahren muss.Wir fahren bis zur Tankstelle um die Ecke und stellen fest,
dass man in Namibia nicht selber tankt. Wie schön. Wir kaufen im Laden ein paar Getränke und mein Vater Zigaretten.
Später stellen wir fest, dass es auch hier Tankstellenpreise gibt
So, und dann geht es endlich wirklich los Richtung Auas Safari Lodge.
Fortsetzung folgt....