Liebe Mitreisende,
heute, am Tag "11/9", fällt mir das Schreiben etwas schwer. Wie geht’s Euch so? - Ich muss mich aber trotzdem beeilen, denn bis Ende dieser Woche muss der RB aus zeitlichen Gründen abgeschlossen sein. Also:
Wer aus Simbabwe kommend, wieder nach Botswana möchte, muss über die übliche Stempelprozedur hinaus, auch noch dem strengen Kontrollblick gleich mehrerer Uniformierter standhalten. Sie wachen darüber, dass „einreisende Schuhsohlen“ auf jeden Fall über einen Wischlappen, in stinkender Desinfektionsbrühe, müssen. Man könnte ja die Seuche am Fuß haben.
"Disease control“ an der botswanischen Grenze: Auf jeden Fall eine tierisch ernste Sache.
Wir fuhren nach 3 Tagen Aufenthalt in Kasane weiter, zur „Namushasha Lodge“, unweit Kongola.
Eigentlich stand auch die „Mazambala Island Lodge“ zur Diskussion, der Wildhunde wegen, die man dort evtl. sehen könnte. Aber das gesamte Anwesen war gut zwei Wochen zuvor, bis auf die Grundmauern niedergebrannt (Veldbrand, s. Forum).
Und damit komme ich zu jenem unsäglichen Brauch, der mich zur Formulierung: „smoke on the water“ greifen ließ.
Nichts, aber auch gar nichts, wird hier „kontrolliert“ abgebrannt, wie auch? – Das Gras wird einfach in Brand gesteckt, nach dem Leitgedanken: Das Feuer wird schon wissen, wo es stehen zu bleiben hat. Ein wirklich übles „Brauchtum“. Überall hektarweite Brandflächen, teils kokelnd, teils aber auch lodernd. Und die Luft: stinkend und rauchgeschwängert.
Am ersten Abend in Namushasha - übrigens mit schönen Campsites, direkt an einem Nebenarm des Kwando - plötzlich ein Knistern. Dann lauter, ein Krachen, heller Flammenschein!
Etwa hundert Meter vom Camp entfernt schlugen die Flammen meterhoch in den Abendhimmel. Unsere Nachbarn rannten in heller Aufregung zur Lodge – und kamen nach einer Viertelstunde wieder, mit der Nachricht: Man habe alles im Griff, der Wind stehe doch der Flammenfront entgegen. Und sollte er sich wider Erwarten... dann werde man Gegenmaßnahmen treffen. Ich schätze mal: „auspissen“ (Tschuldigung).
Es ist Gott sei Dank nichts passiert. Aber am anderen Morgen war unser Platz übersät von Rußfahnen. Wer weiß, vielleicht fliegen sie in Namibia gegen den Wind?
Der kitschige Sonnenuntergang in Namushasha ist der rauchgesättigten Luft zu verdanken
Schlafbaum der Ibis, über dem Kwando (oder heißt es Ibisse?)
"Horse shoe"
Zum Programm gehörte auch ein Game Drive in den angrenzenden Bwabwata N.P. – Die Lodge hat wenige hundert Meter flussaufwärts am gegenüberliegenden Ufer des Kwando, ihre Fahrzeuge stationiert. Wir sahen viele Löwenspuren, auch eine Leoparden Spur, aber den hier, fanden wir nicht!
Ferner liefen: Einige Antilopen, Büffel, Hippos, Crocs, mehrere Elefanten (Horse Shoe). Aber noch einmal: Wenn es ringsum derartig brennt, werden die Tiere wohl abwandern. – Wir dann auch!