5. Tag: es wird richtig heiß
Während mein Mann noch genüsslich im Bett döst, sitze ich, mit meinem obligaten Kaffee, vor dem Haus. Kurz nach Sonnenaufgang fahren wir mit dem Auto ca 2km in Richtung der Dünen hinter dem Farmerhaus. Von dort queren wir den ersten Dünenkamm und auf dem zweiten gibt es Kaffee und Kekse. Uns könnte es nicht besser gehen.
Blick von den Dünen
Anschließend war eine erneute Tour mit Frau Gräbner geplant. Da sie sehr viel Schreibkram zu erledigen hat, fragt sie uns ob wir auch alleine losziehen. Sie gibt uns Skizzen und Aufzeichnungen mit und damit erkunden wir ihr Farmgelände östlich der 707. Auf dieser Seite liegen Granitfelsen
und man findet Relikte, inklusive Zeichnungen von Buschmännern.
Heute ist es noch heißer. Bereits in den Dünen haben wir geschwitzt. Kurz nach zehn brennt die Sonne so gnadenlos, dass wir umkehren, auch wenn wir noch nicht alles gesehen haben. Wir lesen die interessanten Informationstafeln im Office und halten einen Plausch mit Frau Gräbner. Es geht auch um Wolwedans und zwei Tage später weiß ich ihre Kommentare einzuordnen.
Ich wünsche mir sehr, dass wir bei unserer nächsten Namibiareise Frau Gräbner wieder auf ihrer Farm sehen. Ihre Liebe zur Natur und der Wunsch nicht alles zu kommerzialisieren beeindruckt mich tief und alleine durch die Dünen zu laufen, ist auch nicht überall möglich. Natürlich hätten wir auch Frühstück und Abendessen dort bekommen.
Bis nach Koiimasis ist es ein Katzensprung. Wir kommen gegen 2 Uhr an. Die Anlage sprengt alle meine Erwartungen. Der Baustil ist superb und detailreich liebevoll. Wir können Chalet Nr. 2 sofort beziehen.
Anstatt aber herumzulaufen und die Lodge samt Gelände zu erkunden, fallen wir bei dieser Hitze in einen komatösen Schlaf. (Mehrere Einheimische sagen uns, dass diese Temperaturen für April ungewöhnlich sind) Um halb vier versuche ich mit kaltem Kaffee unsere Sinne wiederzubeleben. An der Rezeption erhalten wir eine Karte mit den Wanderwegen und einer Skizze (nicht maßstabsgetreu und leider nicht aufgenommen) zum Köcherbaumwald. An dieser Stelle herzlichen Dank an Dieter (pleuro) der mich auf diesen Wald aufmerksam machte und mir auch eine Wanderung sehr plastisch beschrieb.
Die Fahrt zu den Köcherbäumen ist wunderschön.
Ich bin hin und weg von den Granitformationen, den Sandverwehungen, den verhutzelten Bäumen und den Bergen. Die Köcherbäume stehen an einem Hang,
der übersäht mit bunten Steinen ist.
Wir haben leider viel zu wenig Zeit. Wir rennen fast den Hügel hoch. Während ich noch durch das Gelände stapfe,
geht mein Mann langsam zurück und genießt einfach die grandiose Landschaft.
Zurück fahren wir an den nun rotglühenden Granitfelsen vorbei
(die sahen wirklich so aus)
zum „Parkplatz“ des kleinen Sundownerhügels. Ursprünglich wollten wir den großen Hügel hinauflaufen (nur Roland fährt wohl auf diesen mit seinem Auto), aber dazu war unsere Mittagspause viel zu lang. Die Sonne geht heute unspektakulär (5:40 Uhr) unter,
aber das Felsplateau auf dem wir herumlaufen gefällt mir sehr.
Es ist bereits dunkel als wir wieder in der Lodge ankommen und den ganzen Nachmittag haben wir keine Menschenseele gesehen.
Vor unserem Chalet sitzend, schaffen wir es tatsächlich die Bilder der letzten Tage auf unseren Laptop zu ziehen und einige zu löschen. Die Vertretung von Roland warnt uns vor Schlangen, die ungewöhnlicherweise noch immer sehr aktiv sein. Ungiftige mag ich-wir sehen gar keine!
Der Wein schmeckt, obwohl er etliche Grade zu warm ist und der Sternenhimmel ist wie immer gigantisch.