Etosha – Westteil – Dolomite Camp
Abschied vom Immenhof
Da es doch recht weit bis zum Dolomite Camp ist, beschlossen wir, nicht die schönen längeren Strecken, sondern die schnellste über Outjo und Kamanjab zum Galton Gate zu nehmen. Die Strecke war erstaunlich ereignisarm.
uns Touristen sagt man, wir sollen 60 fahren?!?
In Outjo gibt es ein Farmhouse Cafe, das ist auf jeden Fall einen Stop wert. Die „Himmlische Baisertorte“ hat Kalorien für den ganzen Tag.
Farmhouse Cafe Outjo
Am Galton Gate angekommen, fiel auf, dass alles neu war. Es roch nach Farbe und kein einziges Hinweisschild war da, also dumm gefragt, bis alles erledigt war, einschließlich Permit für den ganzen Aufenthalt. Aber es gab nicht ein Stück Papier, das behilflich gewesen wäre, um den Weg zu finden. Nur den Hinweis, nicht auf gesperrten Wegen zu fahren. Würden wir ja sowie so nie bewusst tun
Galton Gate
Der Westteil ist recht schön, aber noch schlecht erschlossen. Es ist nicht so staubig wie im Osten, es hat sehr viele Bäume und Büsche. Allerdings hatte es auch keinerlei Picknick Fläche und kaum Wegweiser. Trotz allem haben wir bald ein Wasserloch gefunden und dort Elefanten und kleinere Vegetarier gesehen.
Wer bist Du denn?
Weg da, wir kommen!
Warzis sind auch da
Als wir im Dolomite Camp ankamen, erinnerte alles an die Sossus Dune Lodge. Nur war der Fahrer nicht so auf Zack. Das ging beim Einchecken so weiter, es gab keinen Willkommensdrink. Dafür gab es kurze Irritation, weil Madam hinter der Rezeption sagte, wir würden nur eine Nacht dableiben? Natürlich nicht, wir haben ja zwei gebucht und hier ist auch die Bestätigung des Reisebüros. Madam nickte und wir bekamen den Schlüssel zu Zelt Nr. 6.
Es war ein schönes Zelt-Chalet, mit Blick auf die Ebene, aber leider nicht zum Wasserloch. Abends haben wir noch einen Game Drive für den folgenden Nachmittag gebucht und sind früh ins Bett und haben gut geschlafen.
Gefahren 400km
Elefanten auf dem Weg zum Dolomite Wasserloch
Nacht im Zelt Nr. 6
Etosha Westteil – Morgens Selbstfahren – Mittags geführter Game Drive
Der Tag fing gut an, Katja hat auf dem Weg zum Frühstück einen Stachelschweinstachel gefunden. Nach einem leckeren Frühstück sind wir dann auf eine Selbstfahrrunde los. Wir haben einen Kampfadler, einige Hundertfüssler, viele Sekretärvögel, Kuhantilopen in großen Gruppen, Zebras, Giraffen, Kudus und andere gesehen. Wir standen ganz allein weit über eine Stunde an einem Wasserloch, das war sehr schön.
Sekretär
Kampfadler, vielleicht hat schon jemand bemerkt, dass ich diese Gesellen ganz besonders mag
Die Tarnung reicht nicht
Centipede, braucht ganz schön lange bis der unterm Auto durch gelaufen ist
Schau mir in die Augen kleines
Wenn nichts anderes zu sehen ist, Vögel gibts immer viele
Red Hardebiest, auch eines meiner Lieblingstiere
African Pipit
Webervögel Kolonie, Einfamilienhäuser.
Die Kleinen liegen überall im Schatten, oft nur wenige cm von der Straße weg
Springböcke hat es natürlich auch, nicht nur einen
Blacksmith Lapwing
Warum Zebras immer so rumspritzen müssen?
Oryx in voller Fahrt
Ein etwas genervter Herr, der allein am Dolomite Wasserloch sein wollte
Wirklich allein...
Sobald er geht, kommen die anderen wieder
Doppelsekretär
Gegen Mittag sind wir dann zur Lodge, um den Lunch einzunehmen und vor dem Gamedrive noch etwas auszuruhen und die Aussicht zu geniessen.
Am Parkplatz war erstmal kein Abholer da, mentales Minus im Bewertungbogen.
Als wir an der Rezeption vorbeikommen, werden wir gefragt, ob wir Zimmer 6 wären. Ja klar, das sind wir.
Ob wir denn jetzt endlich auschecken wollten? Wieso das denn, wir haben doch zwei Nächte gebucht.
Im System würde aber stehen, dass wir heute in Okaukuejo einchecken müssten.
Was, wie, wo?
Wir haben einen Voucher für
zwei Nächte Dolomite Camp (den sich die Dame beim Einchecken am Tag zuvor wohl doch nicht angesehen hat).
Aber gebucht ist nur eine!
Ein Anruf beim Reisebüro und diverse Verwünschungen später ist klar, es gibt keine Möglichkeit im Dolomite zu bleiben, unser Zimmer und der Rest der Lodge ist belegt.
Bis 17:00 Uhr müssen wir 180km Rüttelstrecke bei 60 km/h bis Okaukuejo geschafft haben. Es ist aber schon 12:30 Uhr. Also schnell das Zimmer geräumt, alle verwunschen, die das zu verantworten haben, vor allem die Rezeption, die es nicht geschafft hat, uns beim Frühstück, beim Bestätigen des Gamedrives oder wann auch immer darauf hinzuweisen, dass zwischen Voucher und Buchungsbestätigung eine Differenz ist.
Wir haben noch zwei Lunchpakete kostenlos bekommen, der Manager hat sich entschuldigt, die Enttäuschung über diese Aktion ist aber unendlich.
Und leider bis heute nicht wirklich verdaut. Dass bei einer Buchung etwas schiefgehen kann, kommt einfach vor. Dass man aber nicht in der Lage ist, einem Gast zu sagen, dass es ein Problem gibt, das ist unfassbar. Eigentlich ist die Wut auf die Art und Weise, wie das abgelaufen ist, größer, als die, dass die Buchung prinzipiell schief ging. Denn es wurde uns gesagt, dass wir 3 Nächte in Okaukuejo wären. Es war also „nur“ eine Nacht verschoben.
Man muss sich das bildlich vorstellen, wir werden am Mittag aus dem Zimmer geschmissen.
Namibian Rock Agama, hat versucht meine Wut auf dem Weg ins Zimmer zu bremsen.
Wir haben also hektisch gepackt, dabei vergessen, die Dusche auszurämen
, und sind ziemlich pünktlich um 13:00 Uhr losgekommen. Müsste also reichen, noch vor Arbeitsende der Rezeption in Okaukuejo anzukommen und die Lunchpakete zu verspeisen. Schließlich ist das Mittagessen bisher nur durch Adrenalin ersetzt gewesen.
Der Westteil des Etosha ist so viel lieblicher als der Ostteil, das wurde uns auf der Fahrt nochmal so deutlich. Und wir durften nur eine kurze Runde darin drehen.
Die Fahrt war im Westteil sehr rumpelig, 60 war nicht immer fahrbar. Da das Auto auf dem Wellblech nicht gut die Spur gehalten hat, habe ich den 4×4 zugeschaltet.
An einem Wasserloch hatten sich Geier zum Putzen eingefunden.
Am Sonderkop Wasserloch standen Menschen? Ahh, der Parkservice hatte zu tun. 20m weiter sehen wir einen Kadaver. Auf den ersten Blick ein kleiner Elefant, aber es war ein Rhinobaby.
Man findet manchmal in der Nähe noch den Jäger. So auch hier, keine 10m weiter, im Schatten eines Busches direkt an der Straße, liegt ein Löwe mit Halsband. Unsere erste Katze, und selbst entdeckt!
Da liegt er.
Noch ein bischen näher
Auch ein schöner Rücken und so, aber bitte dreh dich nochmal um!
Es kam ein Auto von hinten, Ranger, und hielt neben meinem Fenster.
„Good Afternoon, you have a flat tyre“.
Gibt es die sich selbst erfüllenden Prophezeiungen doch? Haben wir nicht immer gescherzt, wenn wir einen Platten haben, dann im Etosha neben einem Löwen? Es hat 3390 km gedauert, nun ist passiert.
Der Ranger bot uns an, uns zu helfen, wir sollten nur etwa 400m weiterfahren, wegen dem Löwen. Das hat dieser gehört, und ist losgelaufen. Wir also nach hinten.
Hier wird der Kadaver von der Straße weg gezogen, damit es nicht zu Unfällen kommt
Gemeinsam gehts am Besten
20 min. später (es hatte mollige 34 Grad) waren wir etwas staubiger, aber wieder unterwegs. Den freundlichen Helfern haben wir natürlich ein kleines Trinkgeld gegeben.
Trotz des Zeitdrucks, auch für ein Gnu wird gehalten.
Wir haben es nach dieser Unterbrechung ohne weitere Pause gerade so vor 17:00 Uhr geschafft.
In Okaukuejo konnte der Tankwart kleinere Reifenschäden mit einem Lederstopfen und etwas blauer Paste in 10 min. reparieren. Kostet 60 namibianische Dollar, also 4 Euro und ein paar Cent im Oktober 2014.
Das Wasserloch ist einfach Klasse in Okaukuejo, nur nicht heute Abend.
Gefahren 220km