18.bis 20.August Kwando Campsite
493km
Am Morgen zogen wir die paar Kilometer für zwei Nächte (140 ND pP+Nacht) hierher um und fuhren gleich weiter zum Mudumu NP. Am Gate, eher einem kasernenartigen Gelände (man hätte auch einfach „so“ reinfahren können, weil es keine Kontrolle gab), musste die zuständige Beamtin erst unter der Dusche vorgeholt werden und war sehr ungehalten, dass zwei blöde Touristen ihre Körperpflege gestört hatten. Umständlich erklärte sie das Wegenetz und empfahl zum Bleiben Camp Nakatwa Nr. 3 mit den Worten: „Very simple, but nice to see the nature“. Auf unser „And with garantee to be murderd like the poor Andi Meier“, wurde sie sehr pampig.
Wir mussten daran denken, dass Dirk Heinrich am Abend in Tsumkwe gesagt hatte, wenn es am Eingang des Mudumuparks ein „richtiges“ Gate gegeben hätte, könnte Andi Meier noch leben…..
Im Park sahen wir nur einige sehr scheue Elefanten und den hier:
African Wattled Lapwing
Nachmittags hatten wir den Bootstrip gebucht. Wie wir schon befürchtet hatten, war das Boot zu groß und zu laut, darauf zu viele Leute - ein paar martialisch kostümierten Deutsche im Camouflagepartnerlook darunter - , die Vögel waren schon immer weg, wenn das schwerfällige Boot gewendet hatte, wir sahen Schreiseeadler, Jacana, Hammerkopp, Gelbschnabeltokos, Negerralle, Weißstirnbienenfresser, Zwergbienenfresser, F. entdeckte einen Perlkauz, aber auch der flog schnell weg, genau wie der Malachiteisvogel. Es war eigentlich frustrierend. Das interessanteste war, dass das gesamte botswanische Flussufer in hellen Flammen stand und der Bub, der die ganze Zeit in „Tintenherz“ las ohne ein einziges Mal aufzublicken, auch nicht bei den zahlreichen Flusspferden, die sich sichtlich gestört fühlten.
Wir aßen abends im Restaurant, das loderndem Flammenmeer von der gegenüberliegenden Uferseite vor Augen. Über dem ganzen Campsitegelände lag eine beißende Rauchwolke und wir hatten ein wenig Sorge um den alten Baumbestand. F. sammelte dort Maracujafrüchte auf, die uns noch ein paar Tage ein köstlicher Nachtisch waren.
Aufgewacht sind wir Mittwochfrüh mit scheußlichen Kopfschmerzen durch den Qualm, das botswanische Ufer glimmte immer noch. Nach einigem Hin und Her entschlossen wir uns, doch noch einmal in den BwabwataNP zur Horseshoelagune zu fahren. Gleich am Eingang trafen wir unzählbar viele Elefanten.
Versuch: Knoten in den Rüssel?
An dem Elefantenkadaver – mittlerweile ohne Stoßzähne – saßen unbeschreiblich viele Geier und Marabus. Vor der Lagune ästen Ellipsenwasserböcke (fem.) und ein Sattelstorch stolzierte im flachen Gewässer. Da wir weit und breit keine Elefanten sahen, fuhren wir weiter hinein und begegneten unterwegs einer größeren Gruppe Säbelantilopen, einigen Gnus, Roans, Impalas und Zebras. An Vögeln konnten wir Burchells Starlets entdecken und die weit verbreiteten Drongos. Zurück an der Lagune hielten wir an und warteten bei Keksen und Wasser auf die Elefanten, deren dröhnendes Trompeten wir von weither gehört hatten. Über der Wasserfläche jagten – erfolglos – Graufischer und im Flug Wasser aufnehmende Schwalben, hoch über uns balzten zwei African Harrier-Hawks. Endlich, nach bestimmt zwei Stunden, erschien ein Trupp Elefanten, die aber zögerten, zum Wasser zu gehen und nach langem Nachdenken weiterzogen. Nur eine Kuh rannte plötzlich zum Wasser, gefolgt von ihrem Kalb, aber unseren Blicken durch die Büsche entzogen.
Auf dem Rückweg sahen wir Jacanas, Giraffen, Letschwe und am Eingang ästen, besser schredderten, immer noch die Elefanten das Geäst.